Wiederverwendung von FFP2-Masken
Eigentlich sollen FFP2-Masken nur für den einmaligen Gebrauch gedacht sein. Doch während der aktuellen Corona-Pandemie steigern sich so nicht nur die Kosten im Privatgebrauch, sondern auch der Müll. Die FH Münster hat nun mehrere Methoden getestet, wie sich die nun vorgeschriebenen medizinischen Masken wiederverwerten lassen.
Zusätzlich zum Lockdown beschloss die Bundesregierung gemeinsam mit den Ministerpräsidenten der Länder weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Hierzu gehört unter anderem die Pflicht, eine FFP2-Maske oder eine medizinische Maske in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften zu tragen. Anders als bei den Stoffmasken gab es bisher jedoch keine Möglichkeit zur Wiederverwendung von FFP2-Masken. Dies untersuchte die FH Münster und entdeckte zwei Möglichkeiten zur Wiederverwertbarkeit der Einwegartikel im Privatgebrauch.
Entscheidend ist die Hitze
Im Rahmen eines vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geförderten Forschungsprojekts untersuchten Wissenschaftler der FH Münster und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), inwiefern man FFP2-Masken wiederverwenden kann. Trotz ihrer höheren Effektivität gegenüber Stoffmasken sind sie für einen Gebrauch von maximal einem Tag gedacht. Danach sei eine effektive Wirkung nicht mehr garantiert. Wichtig war hierbei, dass die Methode zur Aufbereitung der Maske im Privatgebrauch umsetzbar ist, die Maske an sich jedoch nicht beschädigt und die Erreger auf der Maske effektiv zerstört werden.
Zu den untersuchten Methoden gehörten Waschen, Trocknen und thermische Behandlungen. Vor allem die Temperatur sei ein entscheidender Faktor für eine einfache, aber effiziente Wiederaufbereitung der FFP2-Masken. Selbst bei 70 Grad Hitze über eine Stunde behielt die Maske eine zu hohe Viruslast. Erst bei einer thermischen Behandlung bei 80 Grad Celsius für eine Stunde kann die Maske guten Gewissens erneut genutzt werden. Hierfür müsse man zuhause lediglich den Backofen auf Ober-Unterhitze auf die entsprechende Temperatur stellen. Die Schutzwirkung oder das Material der Maske würden nicht beeinflusst. Die Temperatur sollte der Privatnutzer jedoch mithilfe eines Backofenthermometers kontrollieren, da sie in handelsüblichen Backöfen auch schwanken kann.
Sieben-Tage-Regel für FFP2-Masken
Eine zweite Methode ist die sogenannte Sieben-Tage-Regel. Nachdem man die FFP2-Maske im Privatgebrauch einen Tag lang genutzt hat, sollte man sie sieben Tage lang ruhen lassen, bevor sie erneut in Gebrauch kommt. Viren, die sich auf der Maske befinden, verlieren in dieser Zeit größtenteils ihre Infektiosität. Nach einer Woche seien nur noch die eigenen Erreger aus Nasen-, Rachen- und Hautflora auf der Maske zu finden. Eine anschließende erneute Nutzung der Maske sei ohne Bedenken durchführbar, so die Wissenschaftler. Anstatte jeden Tag eine neue FFP2-Maske zu nutzen und stetig neue kaufen zu müssen, könne man so sieben Masken abwechselnd nutzen.
Quelle: FH Münster