Trotz Corona ins Digitale investieren
Mit einer großen Respektbekundung und entsprechendem Vertrauen in die gesamte Berufsgruppe der Zahnärzte eröffnete Stanley M. Bergman, Chairman of the Board und Chief Executive Officer von Henry Schein, das traditionelle Medienmeeting des weltgrößten Handelsunternehmens. Es stand unter dem Motto „Krisenmanagement für eine bessere Zukunft“.
Das vergangene Jahr war eine unglaubliche Herausforderung für die Zahnärzte und für die Gesellschaft im Allgemeinen“, sagte Bergman. Und er zeigte sich überzeugt davon, dass die „Zahnarztpraxen weltweit gestärkt aus dieser Krise hervorgehen werden“. Der Grund: Zahnmediziner beschleunigten die Einführung digitaler Technologien zur Verbesserung der medizinischen Versorgung. Denn trotz oder gerade durch Corona lohnt sich das Investieren ins Digitale.
Zahnärzte mit einbeziehen
Dennoch warnte Bergman vor den wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie. Er rechnet mit wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen, „die zwischen fünf und zehn Jahre zurückwerfen werden“. Dies sei kein Pessimismus, sondern Realismus. Allerdings sieht Bergman nun alle gefordert, die Folgen der Pandemie zu überwinden. Und da seien öffentlich-private Partnerschaften, also eine Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Unternehmen der Privatwirtschaft, ein geeigneter Weg, die Auswirkungen der COVID-19-Krise schneller zu überwinden. Es gehöre zur DNA von Henry Schein, sich solchen Initiativen anzuschließen.
Zudem regt Bergman an, die Zahnärzte in die Bewältigung der Pandemie stärker mit einzubeziehen. Sie seien durch ihre hervorragende Ausstattung sehr geeignet, nicht nur bei der COVID-19-Testung zu unterstützen, sondern auch beim Impfen integriert zu werden: Dies liege an dem großen Vertrauen der Bevölkerung und vor allem der Patienten und würde die Akzeptanz des Impfens steigern und damit generell für eine gesündere Bevölkerung sorgen, zeigte sich Bergman überzeugt. Anschließend schilderte Senior Vice President und CEO Jon Koch die immensen Herausforderungen der Kunden unter den COVID-19-Bedingungen. Es habe nie zuvor gesehene finanzielle Probleme bei den Kunden gegeben, die sogar die Durchführung der beruflichen Anforderungen in Gefahr brachten. Man habe zur Unterstützung der Kunden unzählige Webinare durchgeführt – mit einem Schwerpunkt die neuen Anforderungen an die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen, aber auch mit Blick auf die finanzielle Absicherung des Praxisbetriebs und die Wiedereröffnung der Praxen.
Bereitschaft der Kunden
Sehr hilfreich sei dazu das Henry Schein-One-Programm gewesen. Es habe beim Management der Praxis einschließlich diverser Marketing- und Patientenkommunikationsangebote insbesondere im Vorfeld der Wiedereröffnung der Praxen eine wertvolle Hilfe geleistet. Koch glaubt, dass die Kunden nun stärker bereit seien, trotz Corona in neue digitale Werkzeuge und Workflows zu investieren. Und auch die Dentalindustrie wandele sich: Die Bereitschaft zu mehr Kooperationen wachse, man sehe, dass verbesserte gemeinsame Lösungen zu einem besseren Patientenwohl in den Vordergrund rückten.
Dem Unternehmensteil Chirurgie attestierte René Willi, Präsident der Global Dental Surgical Group, eine erstaunlich schnelle Erholungsphase. Die Organisation sei belastbarer geworden, man habe den Kundenkontakt erfolgreich aufrechterhalten können. Stolz sei er auf die Unterstützung zur Wiederaufnahme der chirurgischen Arbeit in den Kliniken, die das Wohl der Behandler und der Patienten beinhaltet habe.