Sieht so die Zahnreparatur der Zukunft aus?
Ein Internationales Forscherteam hat jetzt in Mäusezähnen Stammzellen entdeckt, die an der Regeneration von Dentin beteiligt sein sollen. Das könnte die Zahnbehandlung der Zukunft verändern.
An der Stammzellen-Studie waren unter anderem Wissenschaftler des Biotechnologischen Zentrums der TU Dresden und der Peninsula Dental School der University of Plymouth (GB) beteiligt. Sie entdeckten eine neue Population mesenchymaler Stromazellen in den Frontzähnen von Mäusen. Es hat gezeigt, dass diese Zellen zur Bildung von Dentin beitragen. Das könnte eine neue Art der Zahnreparatur begründen.
Gen Dlk1 für Geweberegeneration
Die Studie “Transit Amplifying Cells Coordinate Mouse Incisor Mesenchymal Stem Cell Activation” wurde als Open Access-Dokument von Nature Communications publiziert. Als Schlüssel bei der Entstehung von verschiedenen Gewebearten im Körper entwickeln sich Stammzellen zu spezialisierten Zelltypen. Wenn die Stammzellen aktiviert werden, senden sie Signale an die Mutterzellen des Gewebes aus und steuern über das Gen Dlk1 die Anzahl der neu produzierten Zellen. Die Forscher konnten erstmals nachweisen, dass Dlk1 unbedingt nötig ist, damit der Prozess funktioniert. Das Gen könne außerdem die Stammzellaktivierung und Geweberegeneration im Wundheilungsprozess verbessern, heißt es in der Studie darüber hinaus.
Zahnreparatur durch Stammzellen
Bei Karies, Kreidezähnen (MIH) oder Zahnverletzungen lasse sich dieser Mechanismus nutzen, um die Zähne auf eine völlig neuartige Weise zu reparieren. Dazu haben die Wissenschaftler bereits in-vitro Versuche durchgeführt, in denen sie zunächst eine künstliche Wunde im Dentin schufen. Danach applizierten sie das Gen Dlk1 in die Wunde. Das wiederum regte die Bildung von Tertiärdentin an.
“Die Entdeckung dieser neuen Population von Stromazellen war sehr spannend und hat enormes Potenzial in der regenerativen Medizin“, erklärt Dr. Denis Corbeil, Forschungsgruppenleiter am Biotechnologischen Zentrum der TU Dresden. Um die Studienergebnisse für die klinische Anwendung zu validieren und nutzbar zu machen, soll es nun weitere Studien geben. Dadurch wollen die Wissenschaftler auch die angemessene Dauer und Dosis der Behandlung bestimmen.