Schelchte Stimmung durch Corona

Zahnärzte so pessimistisch wie noch nie

Zahnärzte sind durch die Corona-Krise stark betroffen. Und die schlechte Stimmung macht sich nicht nur durch den fehlenden Schutzschirm bemerkbar. Eine aktuelle Erhebung des Medizinklimaindexes (MKI) zeigt, dass Zahnärzte so pessimistisch sind wie keine andere untersuchte Berufsgruppe.

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Angesichts der Corona-Krise sehen viele Zahnärzte für ihre wirtschaftliche Lage in der Zukunft schwarz. © wavebreak3 – stock.adobe.com

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Fehlende Patienten, laufende Betriebskosten, kein Schutzschirm: Die wirtschaftliche Lage der Praxis wirkt sich natürlich auch auf die Stimmung von Zahnärzten und Mitarbeitern aus. Bedingt durch die Corona-Pandemie hat die Stiftung Gesundheit im Mai 2020 zum ersten Mal eine Sondererhebung des Medizinklimaindexes (MKI) durchgeführt. Damit sollten die Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage und die Zukunft der befragten Ärzte untersucht werden. Im Normalfall findet die Befragung halbjährlich statt.

Zweittiefster Stand seit Beginn der Erhebung

Zu den Befragten gehörten niedergelassene Zahnärzte, Ärzte und Psychologische Psychotherapeuten. Seit 2006 stellt die Stiftung Gesundheit ihnen Fragen zur Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage und den Erwartungen für die kommenden Monate.

In den letzten fünf Jahren befand sich der MKI nur leicht im negativen Bereich. Allerdings ließ sich schon bei der Frühjahrsbefragung ein leichter Negativtrend abzeichnen. Vom Herbst 2019 mit -0,5 fiel der Index im Frühjahr 2020 auf -2,3. Mit der Befragung im Mai 2020 fällt er auf -25,1 – der zweittiefste Stand seit Beginn der Erhebung. Am negativsten zeigen sich dabei die Zahnärzte.

Zahnärzte besonders pessimistisch

Gerade einmal 20,3 Prozent der Zahnärzte beschreiben ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut. 47,5 Prozent geben eine stabile Lage an und 32,2 Prozent bewerten die Situation als schlecht. Die Aussichten für die kommenden sechs Monate sehen die Zahnärzte ähnlich pessimistisch: 10,2 Prozent rechnen mit einer Verbesserung, 27,1 Prozent denken, dass die Lage gleich bleibt und die deutliche Mehrheit mit 62,7 Prozent glaubt an eine Verschlechterung der Situation.

Bereits bei den letzten beiden Erhebungen des MKI ist der Fachgruppenindex der Zahnärzte gesunken (Herbst 2019 auf -6,3, Frühjahr 2020 auf -17,6). Mit der Erhebung im Mai 2020 erreicht der Index aber ein neues Rekordtief von -32,2.

 

Quelle: Stiftung Gesundheit