Wirtschaftliche Pandemie-Folgen für die Zahnarztpraxis
Bereits seit mehr als einem Jahr ist die Corona-Pandemie ein Dauerthema – auch für Zahnärzte. Abgesagte Termine, erhöhte Hygienekosten und fehlende Hilfen der Bundesregierung erschweren die wirtschaftliche Situation teilweise enorm. Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hat diesen Punkt nun genauer unter die Lupe genommen.
In Sachen Einnahmen sind die coronabedingten Folgen für die Zahnarztpraxis nach Angaben der apoBank weniger dramatisch: Der Anteil an Einnahmen durch Privatpatienten und Selbstzahlerleistungen liegt bei Zahnärzten mit mehr als 50 Prozent noch über den Werten anderer Facharztgruppen (zwischen 35 und 50 Prozent). Allerdings müssen Zahnmediziner mit anderen Problemen kämpfen.
Rückläufige Patientenzahlen
Denn gerade rückläufige Patientenzahlen und abgesagte Termine zu Beginn der Pandemie hätten zu signifikanten Umsatzeinbußen geführt. Die privatärztlichen Leistungen waren im April 2020 um etwa 50 Prozent rückläufig. Der Umfang der Leistungen erreichte erst circa im Sommer 2020 wieder sein Vorjahresniveau.
Ein weiterer Aspekt sind die von der Bundesregierung beschlossenen Liquiditätshilfen für Zahnärzte. Hierbei handelt es sich nicht – wie ursprünglich gefordert – um einen Rettungsschirm, sondern um ein reines Darlehen, das die Zahnärzte zurückzahlen müssen. Die beteiligten Kassenzahnärztlichen Vereinigungen erhalten zur Ausschüttung an ihre Praxen 90 Prozent der Gesamtvergütung aus 2019; Leistungseinbrüche aus 2020 schlagen sich bei Zahnärzten damit 2021 noch nicht durch. Doch mögliche Überzahlungen der Krankenkassen für nicht erbrachte Leistungen müssen in 2022 und 2023 vollständig ausgeglichen werden.
Umfrage zu Folgen für Zahnarztpraxis
Nachholeffekte sind aufgrund der nicht gedeckelten Leistungsmenge möglich. Für kürzlich gegründete oder übernommene Praxen, die aufgrund der Corona-Krise wirtschaftlich schlecht dastehen, können eine Förderung durch die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen erhalten.
Wie die Zahnärzte, Ärzte und Apotheker selbst die Situation der wirtschaftlichen Folgen sehen, möchte die apoBank in einer aktuellen Online-Umfrage ermitteln. Heilberufler können ab sofort daran teilnehmen und ihre Erfahrungen während der Pandemie mitteilen, die politischen Maßnahmen bewerten und das Ausmaß der direkten Auswirkungen auf ihr Arbeitsumfeld benennen. Das Beantworten der Fragen dauert etwa fünf Minuten und erfolgt anonym.
Quelle: apoBank