Probiotika und Biofilmbildung

Schützen saure Gurken vor Karies?

Karies lässt sich nicht nur durch eine gute Vorsorge und Prophylaxe in den Griff kriegen. Israelische und chinesische Forscher fanden in einer aktuellen Studie heraus, wie auch die Ernährung einen positiven Einfluss auf die Reduzierung von Karies haben kann – und was saure Gurken dabei für eine Rolle spielen.

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Durch Fermentierung entstehen in sauren Gurken probiotische Anteile. © Vladimir – stock.adobe.com

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Ein probates Mittel gegen Karies ist die regelmäßige Verwendung von Fluorid, sei es beispielsweise in Form der Dreifachprophylaxe oder auch als Fluoridlack bei der professionellen Zahnreinigung. Doch in letzter Zeit wird auch häufig die positive Wirkung von Probiotika auf die Volkskrankheit diskutiert, wobei eindeutige Studien noch ausstehen. Auch saure Gurken zählen als Mittel gegen Karies, wie Forscher nun untersuchten.

Großer Hemmeffekt

Das Team der University of the Negev, Israel, und der Sichuan-University, China, wollte herausfinden, ob sich saure Gurken aufgrund ihrer durch Fermentierung entstandenen probiotischen Anteile als Prophylaxe gegen Karies eignen. Dafür untersuchten die Forscher 14 verschiedene Sichuan-Gurkensorten, die es traditionell in China gibt, und extrahierten 54 Lactobacillus-Stämme.

Anschließend analysierten sie den Hemmeffekt der Stämme auf das Wachstum von Streptococcus mutans (S. mutans), der Leitorganismus der Zahnkaries. Sechs von ihnen hatten eine hemmende Wirkung, wobei der Effekt beim Stamm K41 mit 98,4 Prozent am größten war.

K41 in sauren Gurken wirkt gegen Karies

Anhand dieser Ergebnisse führten die Forscher die Untersuchungen an Ratten weiter. Diese infizierten sie zunächst mit S. mutans. Danach unterteilten sie die Tiere in verschiedene Gruppen, wobei eine Gruppe den probiotischen Stamm K41 erhielt und die Kontrollgruppe nicht. Nach einem Beobachtungszeitraum von 38 Tagen wurden die Tiere eingeschläfert und ihre Zähne genauer untersucht. Die Ratten, die Probiotika erhielten, wiesen deutlich weniger Kariesläsionen und Demineralisierungen auf als die Tiere der Kontrollgruppe.

Die Forscher schließen aus ihren Ergebnissen, dass es einen positiven Effekt von Probiotika, bzw. dem Stamm K41, in sauren Gurken auf Karies gibt. Es sei eine alternative Strategie, um oralen Biofilm und Karies zu kontrollieren. Sie weisen jedoch darauf hin, dass die genauen Auswirkungen von K41 auf Karies noch gänzlich untersucht werden müssten.

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Quelle: Zhang G, Lu M, Liu R, Tian Y, Vu VH, Li Y, Liu B, Kushmaro A, Li Y and Sun Q (2020) Inhibition of Streptococcus mutans Biofilm Formation and Virulence by Lactobacillus plantarum K41 Isolated From Traditional Sichuan Pickles. Front. Microbiol. 11:774. doi: 10.3389/fmicb.2020.00774