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Komet-Chefentwickler Karl-Heinz Danger im Porträt

Mit der Personalnummer 112 startete Karl-Heinz Danger am 1. April 1963 seine berufliche Laufbahn bei Komet/Gebr. Brasseler. Mehr als ein halbes Jahrhundert später blickt der einstige Lehrling für Mechanik auf ein bewegtes Arbeitsleben zurück: Rund 90 Patente des Lemgoer Familienunternehmens beruhen auf seiner Entwicklungsarbeit.


Chefentwickler Karl-Heinz Danger (rechts) und sein Nachfolger Michael Küllmer


Alles begann mit einer Bewerbung – „meiner ersten und einzigen“, erinnert sich Danger. Der gebürtige Lemgoer absolvierte von 1963 bis 1966 bei Komet/Gebr. Brasseler eine Ausbildung zum Mechaniker. Es folgten Weiterbildungen zum Maschinenbau-Techniker sowie zum Qualitätstechniker DGQ, bevor Danger Anfang der 70er-Jahre in den Bereich Forschung und Entwicklung rotierender Instrumente und Werkzeuge wechselte.

Damals habe diese Abteilung noch aus zwei Personen bestanden, erinnert sich der 65-Jährige. Zuletzt stand er als Ressortleiter für Forschung und Entwicklung einem 35-köpfigen Team vor.

„So gut wie möglich“ statt „so gut wie nötig“

Das Bemühen um Qualität habe bei Komet/Gebr. Brasseler bereits zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn in den 60er-Jahren im Vordergrund gestanden, hebt Danger hervor. „So gut wie möglich“ statt „so gut wie nötig“ lautete damals die Maxime. Dazu gehörte auch, Fertigungsmaschinen so anzupassen, dass sie den eigenen Anforderungen gerecht werden – oder aber komplett neue Maschinen zu entwickeln. „Keine der Maschinen bei Komet ist in der Form auf dem Markt erhältlich, alle sind entweder eigens konstruiert oder an unsere Bedürfnisse angepasst und selbst programmiert“, betont Danger. Er selbst war im Laufe seines Berufslebens an der Entwicklung von rund 90 patentierten verschiedenartigen Medizinprodukten beteiligt, darunter zum Beispiel Bohrer, Fräser, Schleifer und Wurzelstifte.

Auch das Material für Werkzeuge und rotierende Instrumente entwickelt das Familienunternehmen abgestimmt auf die jeweiligen Produktanforderungen in Kooperation mit Herstellerfirmen. „Für eine neue Serie von Mikropräparationsinstrumenten ließen wir eigens einen Stahl fertigen, der auf Materialtechnologie aus der Luft- und Raumfahrt beruht“, erklärt der Chefentwickler.

„Kasten-System“ und externe Ideengeber

Bei der Qualitätskontrolle der Produkte habe sich das System „Kleiner Kasten – großer Kasten“ bewährt, erläutert Danger. Dieses stellt sicher, dass gefertigte Instrumente erst in einem kleinen Kasten gesammelt und stichprobenartig überprüft werden, bevor sie in den großen Kasten der Gesamtcharge gelangen. „So konnten wir gewährleisten, dass eventuelle Mängel innerhalb einer Charge frühzeitig entdeckt werden“, erklärt Danger.

Als Meilenstein betrachtet der gelernte Mechaniker die Kooperation von Komet/Gebr. Brasseler mit Ideengebern aus Wissenschaft und Forschung. Seit 1972 arbeitet seine Entwicklungsabteilung eng mit wissenschaftlichen Meinungsbildnern zusammen, die die Bedürfnisse der Anwender gut kennen. Was als Maßnahme zur externen Qualitätskontrolle begann, entwickelte sich Danger zufolge rasch zum Motor für neue Produktideen: Der erste keramische Rosenbohrer aus Zirkonoxid K1SM, der RCB-Präparationssatz für die Kronen-Brücken-Präparation, Mikropräparationsinstrumente oder das Wurzelstiftsystem OptiPost entstanden aus solchen Kooperationen und sichern Komet/Gebr. Brasseler bis heute den Ruf des Innovationsführers. „Nicht umsonst erzielen wir rund ein Viertel unseres Umsatzes mit Produkten aus den vergangenen fünf Jahren“, betont der Ressortleiter für Forschung und Entwicklung nicht ohne Stolz.

Nach 51 Berufsjahren verabschiedet sich Danger zum 1. April 2014 in den Ruhestand. Seine Position übernimmt dann Michael Küllmer. Über Langeweile wird sich der aktive Sportler Danger jedoch nicht beklagen können: Er freut sich auf ausgiebige Wander- und Radtouren, mehr Zeit für sein ehrenamtliches Engagement als Stadtsportverbandsvorsitzender in Detmold und natürlich für seine Familie.

Michael Küllmer soll Lebenswerk fortführen

Seinem Nachfolger möchte Danger sein persönliches Lebensmotto mit auf den Weg geben: „Die Zukunft gehört denen, die die Möglichkeiten erkennen, bevor sie offensichtlich werden“, zitiert er den irischen Schriftsteller Oscar Wilde. Das Motto habe ihn auf seinem beruflichen Werdegang stets begleitet – und ihm und Komet/Gebr. Brasseler nicht zuletzt zu zahlreichen innovativen Produktlösungen verholfen.