Regeneration des Zahnnervs

Dr. Matthias Widbiller erhält renommierten IADR-Preis

Bisher ist es nicht möglich, bei einer Schädigung des Zahnnervs eine Wurzelkanalbehandlung zu umgehen. Die Forschung von PD Dr. Matthias Widbiller, Oberarzt der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des Uniklinikums Regensburg, widmet sich diesem Thema. Er untersuchte körpereigene Proteine des Zahnbeins, welche die Regeneration des Zahnnervs vorantreiben können.


Dr. Matthias Widbiller IADR-Preis

PD Dr. Matthias Widbiller, Oberarzt der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, hat den renommierten Robert-Frank-Award 2020 der CED-IADR erhalten © Vincent Schmucker, UKR


Die eigenen Zähne sollten so gut es geht erhalten bleiben. Durch Karies oder Unfälle kommt es jedoch häufig zur Schädigung der Zähne, insbesondere des Zahnnervs und des Zahnbeins. In seiner Forschung widmet sich Dr. Matthias Widbiller daher vor allem der Regenerationsmöglichkeit des Zahnnervs sowie den biologischen Bestandteilen des Zahnbeins und erhielt hierfür nun den IADR-Preis.

Das Kerngebiet seiner ausgezeichneten Forschung: die Untersuchung von Proteinen im Zahnbein. Hier entdeckte Widbiller insgesamt 813 Proteine – 500 Proteine mehr, als in bisherigen Forschungen erwähnt wurden. Im Wurzelkanal vorhanden, können sie unter anderem die Regeneration des Zahnnervs unterstützen.

Lockstoffe für die Regeneration

Die Proteine dienen als Lockstoff für die Nerven und Stammzellen. In Gelform an der betroffenen Stelle signalisieren die Proteine, dass das Gewebe in die Zahnwurzel einwachsen und wieder die reguläre Aufgabe übernehmen kann. „Diese Art der Therapie bietet sich insbesondere für Kinder und Jugendliche an, weil gerade bei unreifen Zähnen die Möglichkeit besteht, dass sich die Wurzeln weiter ausbilden und der Zahn so entscheidend an Stabilität gewinnt“, erklärt Dr. Widbiller.

Mit der Auszeichnung des Robert-Frank-Awards 2020 für Europa hat Dr. Matthias Widbiller nun die Chance, an einem weiteren Wettbewerb teilzunehmen und einen IADR-Preis zu gewinnen, den Hatton Award. Die Grundlagenforschung im Bereich der Dentin-Matrix-Proteine begleitet Widbiller bereits seit seiner Doktorarbeit. Auch weiterhin möchte er sich diesem Thema widmen und an der wissenschaftlichen Weiterentwicklung der Zahnmedizin mitwirken.


Quelle: idw