COVID-19 vs. Grippe: Das sind die Unterschiede
Viele haben COVID-19 zu Beginn unterschätzt und nahmen an, es handele sich doch "nur" um eine Grippe. Dass dem nicht so ist, davon sind die meisten mittlerweile überzeugt. Eine französische Studie hat nun die bisherigen Daten der beiden Erkrankungen miteinander verglichen – von der Morbidität bis zur Mortalität.
Manche glauben immer noch nicht daran, die meisten sehen jedoch ein, dass COVID-19 keine Grippe ist. Eine französische Studie belegt dies nun, indem sie die beiden Krankheiten miteinander verglich. Hierfür werteten die Forscher die Daten von fast 90.000 COVID-Patienten aus, die in der ersten Welle an dem Virus erkrankten und im Krankenhaus behandelt wurden. Die Vergleichsgruppe bildeten die Daten von rund 46.000 Patienten, die in der letzten Wintersaison am Influenza-Virus erkrankten.
Die Daten stammten alle von der French National Administrative Database. Der Durchschnitt der Patienten war zwischen 68 und 71 Jahren alt. Gegenüber der Grippe erkrankten mehr Personen an COVID-19, die übergewichtig waren sowie Bluthochdruck-Patienten und Diabetiker. Bei den Übergewichtigen erkrankten auch die jüngeren Patienten zwischen 11 und 17 Jahren vermehrt an COVID-19 im Gegensatz zur Grippe. Zudem häuften sich die Fälle von Atemnot, Lungenembolien und Schlaganfällen während des Krankenhausaufenthalts.
Höhere Mortalität bei COVID-19 als bei der Grippe
Die Grippe-Patienten hingegen zeigten häufiger eine Herzinsuffizienz, chronische Atemwegserkrankungen, Blutarmut und Zirrhosen. Auch Vorhoffflimmern und Herzinfarkte traten öfter auf. Doch die an COVID-19 Erkrankten zeigten mit 16,9 Prozent eine höhere Mortalität im Vergleich zu den 5,8 Prozent derjenigen, die an der Grippe erkrankten.
Die Untersuchung unterstützt auch bisherige Erkenntnisse, nach denen weniger Kinder schwer an Corona erkrankten. Demnach kamen nur 1,4 Prozent der mit SARS-CoV-2 infizierten Kinder ins Krankenhaus, während 19,5 Prozent der jungen Influenza-Patienten stationär aufgenommen werden mussten. Wenn Kinder unter fünf Jahren jedoch mit COVID-19 ins Krankenhaus kamen, mussten sie häufiger intensivmedizinischen behandelt werden (2,3 zu 0,9 Prozent). Insgesamt waren die Daten zu Kindern jedoch zu gering, sodass weitere Studien diese Daten bestätigen müssen.
Quelle: Piroth L et al.: The Lancet, 17.12.2020, doi: 10.1016/S2213-2600(20)30527-0