Jens Spahn richtet Dankesbrief an deutsche Zahnärzte
In einem zwei Seiten umfassenden Brief dankt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzten in Deutschland für ihr Engagement während der Corona-Pandemie. Auch zu den umstrittenen Liquiditätshilfen äußert sich der Minister noch einmal.
Dass sich die Mundgesundheit in Deutschland in den letzten Jahrzehnten quer durch alle Altersgruppen entscheidend verbessert hat, sei den niedergelassenen deutschen Zahnärztinnen und Zahnärzten zu verdanken, so Spahn in seinem Brief an alle deutschen Zahnärzte. Er bezog sich auf die Ergebnisse der aktuellen Deutschen Mundgesundheitsstudie, die Deutschland im internationalen Vergleich Spitzenwerte bei der Vermeidung von Karies und völliger Zahnlosigkeit attestierte. „Die deutsche Zahnärzteschaft kann stolz auf ihre Leistungen sein“, hieß es im Schreiben des Bundesgesundheitsministers.
Auch unter erschwerten Bedingungen Versorgung sichergestellt
„Diese hohe Leistungsfähigkeit und große Einsatzbereitschaft haben Sie auch in den letzten Monaten im Zuge der Corona-Pandemie gezeigt.“ Zahnärztinnen und Zahnärzte hätten auch unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie mit einem flächendeckenden Netz von Schwerpunktpraxen die Versorgung von infizierten oder unter Quarantäne gestellten Patienten sichergestellt, lobte Spahn in seinem Brief. Darüber hinaus hätten Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV), Kassenzahnärztliche Vereinigungen (KZVen) und Kammern die Praxen mit Informationen und Handlungsempfehlungen zum Umgang mit dem Virus unterstützt. So habe auch die Versorgung der anderen Patienten aufrechterhalten werden können. „Damit leistet die Zahnärzteschaft einen unverzichtbaren Beitrag zur Daseinsvorsorge“, stellte Spahn fest. „Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar.“
Dank auch an die Praxisteams
Ausdrücklich bedankte sich der Bundesgesundheitsminister auch bei den Praxisteams: „Ohne die engagierte Arbeit der Zahnmedizinischen Fachangestellten wäre die Betreuung und Versorgung der Patientinnen und Patienten nicht aufrechtzuerhalten.“ Dass die gestiegenen Hygieneanforderungen so konsequent eingehalten werden konnten, sei ein wesentlicher Verdienst des zahnmedizinischen Teams, so Spahn.
„Ich kann Ihnen versichern, dass ich diese Kritik aufmerksam wahrnehme“
In seinem Schreiben ging der Bundesgesundheitsminister auch noch einmal auf das umstrittene Thema der Liquiditätshilfen ein. Insbesondere die Regelung, dass Überzahlungen über die in 2020 tatsächlich abgerechneten Leistungen hinaus in den Jahren 2021 und 2022 vollständig an die Kassen zurückzuerstatten sind, hatte zu Vorwürfen von Seiten der Zahnärzte geführt. Bei einem Großteil der Zahnmediziner sei der Eindruck entstanden, dass es sich um keinen echten Rettungsschirm handele, erklärte Spahn und betonte: „Ich kann Ihnen versichern, dass ich diese Kritik aufmerksam wahrnehme. Gerne hätte ich die Regelung zur Rückerstattung anders ausgestaltet. Ich bitte Sie aber zu bedenken, dass die Pandemie zu enormen Belastungen für die öffentlichen Haushalte und die Sozialversicherungen führt. Der Bund und die Länder haben im letzten halben Jahr erhebliche Handlungsfähigkeit bewiesen. Diese muss auch für den weiteren Verlauf der Pandemie erhalten bleiben, um rechtzeitig eingreifen zu können, wenn wirtschaftliche Schieflagen eintreten, die Existenzen und Versorgungsstrukturen unmittelbar gefährden.“
Spahn bat alle Zahnärzte und Zahnärztinnen abschließend um weitere Mithilfe. Er versicherte: „Sie können sich darauf verlassen, dass ich alles unternehmen werde, um eines der weltweit besten zahnärztlichen Versorgungssysteme zu erhalten.“