Fortbildung

Implants Impossible: Starthilfe für die Implantatpraxis

Konsequente Praxisorientierung verspricht die Starthilfe in die Implantatpraxis „Implants Impossible“ von Dentsply Sirona. Mentoren begleiten erfahrene Praxisinhaber persönlich. Ziel ist es, die Implantologie erfolgreich in das Praxiskonzept zu integrieren. Wie das gelingen kann, beschreibt Dr. Florian Rathe aus Forchheim, einer der insgesamt 20 Mentoren des Programms, im Interview.


Implants Impossible

Sofortimplantation, bei der die Schwierigkeit bestand, nicht mit dem Bohrer in die Alveole abzurutschen und dadurch das Implantat schief zu setzen, ein häufigen Fehler: Ausgangssituation, Pilotbohrung, Implantat in situ 24 © Rathe


Herr Dr. Rathe, Sie werden auf dem Kick-off-Meeting im März als Mentor von Implants Impossible für Süddeutschland antreten. Was hat Sie dazu bewogen, bei der Starthilfe für die Implantatpraxis mitzumachen?

Rathe: Fasziniert hat mich die Möglichkeit, Kollegen auch ganz individuell betreuen zu können. Seit Jahren bin ich Dozent der DGI, DGP und DGÄZ sowie Dozent für das ‧Bayerische Curriculum für Implantologie (eazf, DGI). Die curriculäre Fortbildung richtet sich nach festen Modulen. Bei Masterstudiengängen bin ich in der Regel gezwungen, den vorgegebenen Stoff an ein bis zwei Tagen durchzuziehen. Das macht ein Abholen der bis zu 25 Teilnehmer gemäß ihren Fähigkeiten natürlich unmöglich. Die Implants-Impossible-Fortbildung setzt auf die individuelle 1:1-Betreuung durch Mentoren.

An wen richtet sich die Starthilfe für die Implantatpraxis Implants Impossible?

Rathe: An Praxisinhaber, die bereits in der Implantologie Fuß gefasst haben, aber trotz ihrer Expertise in diesem Bereich noch nicht das gewünschte Resultat erreicht haben. Wir Mentoren bieten ihnen deshalb nicht nur eine rein fachliche Hilfe, sondern analysieren beispielsweise systematisch ihren Praxisablauf, um zu erkennen, wo es hakt.

Bitte nennen Sie ein Beispiel.

Rathe: Fehlt dem Praxisinhaber trotz theoretischer Expertise die Routine, strahlt er Unsicherheit aus. Oft bereitet auch das Weichgewebsmanagement und Augmentieren Stress – einfach, weil diese Behandlungen selten durchgeführt werden. Das erzeugt auch Stress im Team, daher steht das Team dann nicht hinter dieser Behandlungsmöglichkeit. All das nehmen die Patienten wahr und entscheiden sich gegen ein Implantat, zumal, wenn sie im Internet auf Horrormeldungen gestoßen sind.


 

Richtet sich die Starthilfe für die Implantatpraxis Implants Impossible somit vor allem an den niedergelassenen Generalisten, der auch implantiert?

Rathe: Nicht nur, auch an Oralchirurgen, die die Implantologie stärker in ihren Praxen etablieren wollen. Voraussetzung ist aber stets, dass die Implantologie bereits in der Praxis verankert ist. Zahnärzte, die gerne mehr implantieren würden, es aber – aus welchen Gründen auch immer – nicht schaffen, sind bei Implants Impossible richtig. Wir Mentoren suchen die Ursachen und bieten individuelle, praxisnahe Lösungsstrategien.

Wie viel Erfahrung sollte ein potenzieller Teilnehmer haben?

Rathe: Mindestens zehn, besser 30 Implantate sollte er bereits gesetzt haben.

Wie lernen die Mentees die Mentoren kennen?

Rathe: Auf den Kick-off-Veranstaltungen, die im Februar in Köln, Berlin und Hamburg pandemiebedingt virtuell stattfanden. Im März folgen München, Stuttgart und Frankfurt.

Sie sind einer der Münchner Mentoren für die Starthilfe für die Implantpraxis?

Rathe: Richtig, zusammen mit Dr. Dr. Andrea Fischer-Barber und Dr. Melinda Török. Wir werden uns auf dem Kick-off-Meeting in München potenziellen Mentees vorstellen.

Wie genau funktioniert das Kennenlernen?

Rathe: Der Mentee entscheidet sich für einen Mentor. Man kommt ins Gespräch. Der Mentee beschreibt, was seiner Ansicht nach nicht so optimal läuft. Häufig liegen Eigen- und Fremdwahrnehmung weit auseinander. Viele realisieren gar nicht, dass es die weichen Faktoren sind, die über Erfolg und Niederlage entscheiden.


Wie sieht Ihr „Unterrichtsplan“ als Mentor aus?

Rathe: Wir eruieren vor Ort, also in der Praxis des Mentees, die unterschiedlichen Gründe, warum es mit der „Implantatpraxis“ nicht so vorangeht wie geplant. Hapert es zum Beispiel am Weichgewebsmanagement, wird der Mentee als Hospitant in meiner Praxis am konkreten Fall lernen. Er kann auch seine Assistenz mitbringen, damit sie die Abläufe in unserer Praxis kennenlernt. Angeboten werden vier Hospitationen, jeweils ein halber Tag wird dafür veranschlagt. Neben den Ortsterminen und Hospitationen zählen auch Fallbesprechungen – ggf. auch über ZOOM – zum Programm.

Wie läuft der Austausch mit den anderen Mentoren?

Rathe: Natürlich gibt es innerhalb eines Mentorenkreises der einzelnen Standorte ohnehin einen regelmäßigen informellen Austausch. Um einen formellen Erfahrungsaustausch innerhalb des Mentorenkreises zu ermöglichen, soll es unterjährig virtuelle Webinare sowie ein erneutes physisches Mentorentreffen am Ende des ersten Programmjahres geben – sofern pandemiebedingt möglich.

Erfolgen die Hospitationen eher Ende 2021, wenn die Inzidenzwerte im Normbereich liegen, also unter 50 je 100.0000 Einwohner?

Rathe: Das bleibt abzuwarten, wir wissen ja nicht, in welcher Situation wir im März sind. Aber: Da die WHO unterstreicht, dass in Zahnarztpraxen keine akute Pandemie-Gefahr besteht, gehe ich davon aus, dass Hospitationen in diesem Jahr möglich sind.

Wie viel Zeit widmen die Mentoren eigentlich ihren Mentees? Wieviele Stunden umfasst diese 1:1-Starthilfe für die Implantatpraxis?

Rathe: Das kann man pauschal gar nicht sagen, das kommt ganz auf den Mentee an. So mancher braucht nur „einen kleinen Stoß“ in die „richtige Richtung“. Das Entscheidende sind die Routine, die Selbstsicherheit und das Brennen für die Sache.

Implants Impossible
  • Die Teilnahmegebühr beträgt 7.990 Euro zzgl. MwSt. und umfasst die Teilnahme am einjährigen Mentorship-Programm auf Basis von Hospitation, Supervision und Mentoring durch einen Mentor oder eine Mentorin und berechtigt zudem zur Teilnahme an dem zweitägigen begleitenden Fortbildungsseminar zur Vermittlung von theoretischem Wissen.
  • Zielgruppe sind Zahnärzte und Zahnärztinnen, die zehn bis 30 Implantate pro Jahr inserieren.
    Die Stationen der Implants-Impossible-Tour, die pandemiebedingt in Form virtueller Webinare stattfinden bzw. stattfanden: Köln, 5. Februar; Berlin, 17. Februar; Hamburg, 26. Februar; München, 12. März; Stuttgart, 19. März; Frankfurt, 24. März; Beginn jeweils 16:30 Uhr.
  • Drei begleitende Fortbildungsseminare finden jeweils in der Region Nord, Mitte und Süd statt. Als Referenten stehen für nichtklinische Themenbereiche externe Berater bereit, die klinischen Themenbereiche übernehmen die Mentoren.

Der Experte

Foto: Rathe

Dr. Florian Rathe
ist niedergelassen in einer Gemeinschaftspraxis mit PD Dr. Dr. Markus Schlee in Forchheim.
f.rathe@32schoenezaehne.de