Die Millennials kommen
Sie sind offen für digitale Technologien und wünschen sich eine gute Work-Life-Balance: So werden die sogenannten „Millennials“ oft charakterisiert. Aber was wird sich durch diese Generation in der Zahnmedizin verändern? Darüber referiert die Millennials-Botschafterin Dr. Steffi Burkhart auf dem FutureDent-Kongress am 26. Oktober in München. Wir haben sie schon vorab gesprochen.
Offener für Digitales
Als Millennials werden diejenigen bezeichnet, die nach 1980 geboren wurden. Das heißt: Viele junge Zahnärzte, die jetzt mit dem Studium fertig sind, in den Beruf starten oder ihre eigene Praxis gründen, gehören dazu. Klar ist: Die Millennials werden neue Impulse setzen – auch in der Zahnmedizin. „Sie sind ja schon als Kinder in die digitalisierte Welt hineingewachsen – das heißt, sie sind offener dafür, die neuen Technologien auch in der Praxis einzusetzen“, erklärt die Gesundheitspsychologin Dr. Steffi Burkhart, die sich intensiv mit den Millennials beschäftigt hat. Für die Zahnmedizin bedeute das: Digitale Informations- und Kommunikationstechnologie, digital unterstütztes Talentmanagement oder Intraoralscanner und 3D-Drucker werden oft von der jungen Generation in die Praxis eingeführt.
Kooperation vor Hierarchie
Aber auch bei der Zusammenarbeit setzen die Millennials neue Schwerpunkte – egal, ob mit dem Praxisteam oder mit anderen Zahnärzten in der Gemeinschaftspraxis oder im MVZ. „Die junge Generation ist demokratischer erzogen worden“, weiß Burkhart, „deshalb erwartet sie auch am Arbeitsplatz ein kooperatives Mindset – über alle Hierarchiestufen hinweg“. Statt der klassischen Top-down-Hierarchie bedeute das: Sie hinterfragen häufig die alten Strukturen.
In Teams, in denen mehrere Generationen zusammenarbeiten, könne das leicht zu Spannungen führen. „In so einer Konstellation ist gegenseitiger Respekt und Verständnis für die unterschiedlichen Glaubenssätze, Paradigmen oder Gewohnheiten, die aufeinandertreffen können, ganz wichtig“, rät die Gesundheitspsychologin, „der Austausch sollte auf Augenhöhe stattfinden. Denn ältere Kollegen können genauso von den Jungen etwas lernen, wie umgekehrt auch“. Diese Haltung mache das Konfliktpotential schon viel kleiner.
Die Work-Life-Balance ist wichtiger als früher
„Neben einem guten Gehalt ist es jungen Menschen wichtig zu wissen, dass sie etwas Sinnvolles tun“, beschreibt Burkhart die Motivation der Millennials. Gleichzeitig sei es den ihnen aber auch wichtig, sich an ihrem Arbeitsplatz wohlzufühlen. „Das Thema Work-Life-Balance hat einen höheren Stellenwert als früher“, erklärt die Expertin. Künftig werde es immer häufiger Praxen geben, in denen mehrere Kollegen ihre Vorstellung von einer guten Work-Life-Balance und flexiblen Arbeitszeitmodellen gemeinsam verwirklichen.
Und das gelte auch für das Praxisteam: Der Fachkräftemangel sorge dafür, dass die Praxen künftig um gute ZFA konkurrieren müssen. „Das wird in Zukunft nur funktionieren, wenn die Chefs auch stärker auf die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen eingehen“. Denn: Millennials werden künftig deutlich häufiger den Job wechseln – bis zu achtmal im Leben. Wer als Praxisinhaber langfristig Erfolg haben wolle, müsse sich darüber im Klaren sein, wie wichtig es sei, nicht nur gute Mitarbeiter zu gewinnen, sondern auch, sie langfristig in der Praxis zu halten.
Dr. Steffi Burkhart ist eine Referentin auf dem Kongress „FutureDent“, der in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal in München stattfindet.
Veranstalter ist der Deutsche Ärzteverlag in Kooperation mit der Bayerischen Landeszahnärztekammer, der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns und dem Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa e.V. (BDIZ EDI).
Wann? 26. Oktober 2019, Registrierung ab 9:00 Uhr
Wo? Gaszählerwerkstatt, Agnes-Pockels-Bogen 6, 80992 München
Der Eintritt und die Verpflegung inklusive Frühstück, Mittagessen, Snacks und Getränken sind kostenlos!
Anmeldung und weitere Informationen auf: futuredent.de.