„Tyscor V“: Neue Generation von Sauganlagen
Sauganlagen galten bislang als gänzlich unspektakulär: Erwartet wurden höchste Zuverlässigkeit, konstante Saugleistung und wenig Wartung. Eine neue Sauganlagen-Generation, die auf IDS 2015 präsentiert wird, eröffnet nun ganz neue Möglichkeiten. Was ist das Besondere an der neuen Sauganlage "Tyscor V", speziell an der Radialtechnik? Dazu Volker Walz, Leiter Produktmanagement Praxisversorgung bei Dürr Dental.

Innovativ, kompakt und extrem energieeffizient, die neue Generation Saugmaschinen „Tyscor V“ Foto: Dürr Dental
Walz: Steigende Energiekosten, zunehmende digitale Vernetzung und nicht zuletzt der Nachhaltigkeitsgedanke werfen täglich Fragen auf, die wir in der Dentaltechnik beantworten müssen. Mit der neuen Saugmaschine Tyscor V haben wir die passende Antwort darauf. Aufgrund der kleinen Laufräder, Hybrid-Kugellager und des neuen Motorenkonzepts ist sie enorm energiesparend, kompakt in der Bauweise, vernetzbar und mit 11 kg auffallend leicht. Außerdem setzt sie in Sachen Zuverlässigkeit neue Maßstäbe – selbst unter extremer Belastung. Das ist das Besondere. Die Radialtechnik im Speziellen hat sich seit Längerem in industriellen Anwendungen oder der Labortechnik bewährt. Gerade in diesem Bereich ist höchste Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit gefragt. Deshalb setzen wir in der neuen Tyscor Saugmaschine auf diese Technologie. Dabei wird das Laufrad von einem bürstenlosen, elektrisch kumulierten Synchronmotor angetrieben, der die gewünschte Drehzahl äußerst präzise regelt.
Wie lässt sich die Sauganlage ins Praxisnetzwerk einbinden?
Walz: Die Tyscor V ist standardmäßig mit einer Netzwerkschnittstelle ausgestattet. Mit unserer kostenlosen Software Tyscor Pulse können die Betriebszustände der Saugmaschine komfortabel über den PC abgerufen werden; so bleibt die Praxisversorgung immer im Blick. Sogar Saugleistung und Nachlaufzeit können sehr komfortabel über das Praxisnetzwerk eingestellt werden. Zudem wird das Praxisteam immer aktuell über die notwendigen Wechselintervalle der Filter informiert. Sollte es doch einmal zum Wartungsfall kommen, kann man die notwendigen Informationen schnell und einfach an den Servicetechniker verschicken.
Wie häufig fallen Sauganlagen aus?
Walz: Das ist schwer zu sagen. Erfahrungsgemäß liegt die durchschnittliche Lebensdauer einer Sauganlage bei etwa zehn Jahren. Die Saugmaschinen selbst benötigen bis auf eine regelmäßige Reinigung des Filters keine besonderen Wartungsintervalle. Jedoch ist die Lebensdauer grundlegend von der täglichen Reinigung und Pflege abhängig. Die Belastung durch Dentin, Speichel, Blut oder Prophylaxepulver im täg‧lichen Betrieb ist enorm hoch. Aus diesem Grund muss obligatorisch nach jeder Behandlung stets mit einem Glas Wasser nachgespült werden. Durch die regelmäßige Reinigung und Desinfektion werden Ablagerungen, ein daraus resultierender Leistungsabfall, im schlimmsten Fall der komplette Praxisstillstand, vermieden.
Stichwort Hygiene und Sauganlage: Was wird bei Praxisbegehungen in der Regel am häufigsten beanstandet und wie haben Sie mit der neuen Sauganlage darauf reagiert?
Walz: Die Praxisbegehungen zielen ja ausschließlich auf die Hygiene in den Räumlichkeiten. Spezifische Beanstandungen wegen der Sauganlagen sind uns nicht bekannt. Wie erwähnt, ist es aber unabdingbar, die Sauganlage regelmäßig zu reinigen und zu desinfizieren. Nicht nur, um Leistungsbeeinträchtigungen zu verhindern, sondern vor allem auch aus hygienischen Gründen. Setzt sich in der kompletten Sauganlage ein Biofilm fest, resultiert daraus ein potenzielles Infek‧tionsrisiko! Besonders ein Reflux (kontaminierter Rückfluss aus dem Saugschlauch) bedeutet ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Patient und Praxisteam. Aus diesem Grund bieten wir ein perfekt abgestimmtes Duo aus Reiniger (MD 555 cleaner) und Desinfek‧tion (Orotol plus). Bei regelmäßiger Verwendung beider Mittel werden Ablagerungen vermieden oder beseitigt, ohne die Bauteile der Tyscor Saugmaschine anzugreifen. Übrigens, Orotol plus feiert in diesem Jahr sein 50. Jubiläum.
Zu den Kosten: Wie hoch ist das Einsparpotenzial?
Walz: Das Energiesparpotenzial liegt nach Messungen des Fraunhofer-Instituts (07/2014) bei 50 % gegenüber herkömmlichen Seitenkanalverdichtern. In Praxistests haben wir sogar bis zu 70 % geringeren Stromverbrauch messen können. Konkret bedeutet dies bei 240 Arbeitstagen und einer Einschaltdauer von vier Stunden pro Tag eine jährliche Stromeinsparung von über 100 €.
Wie ist die Resonanz?
Walz: Seit Einführung der neuen Saugmaschinengeneration im letzten Jahr wurden bereits Hunderte Geräte ausgeliefert und installiert. Die Resonanz ist überwältigend. Mit der neuen Tyscor-V-Generation beginnt auch ein neues Zeitalter der dentalen Absaugung. Zukunftsweisend ist vor allem die Vernetzung mit Tyscor Pulse. Neben der Saugmaschine sind beispielsweise auch die Tandem-Kompressoren sowie die Amalgamabscheider und der Power Tower Silence 200/42 sehr einfach in das Praxisnetzwerk integrierbar.