Platelet Rich Fibrin-Methode

PRF-Konzept: Verbesserung der Wundheilung

Mit einer einfachen Technik lässt sich auch in der niedergelassenen Praxis Matrix zur Verbesserung der Wundheilung gewinnen. Der Erfinder des PRF-Konzepts: Dr. Joseph Choukroun aus Nizza.



Die Idee ist simpel: Bei einer Verletzung hilft der menschliche Körper sich selbst, indem er Proteine erzeugt, die die Wundheilung beschleunigen. Bei der Herstellung natürlicher Gewebe wird dieser Prozess genutzt: Aus dem Eigenblut des Patienten werden durch Zentrifugation eben diese Proteine und Wachstumsfaktoren isoliert und dann zur Beschleunigung der Heilung eingesetzt. So kann das zu regenerierende Gewebe geheilt, im besten Fall ersetzt werden, ohne Zusatzstoffe wie Antikoagulanzien verwenden zu müssen.

PD Dr. Dr. Dr. Shahram Ghanaati, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Frankfurt, hält die PRF-Methode (Platelet Rich Fibrin) für die „einfachste Art, die natürliche Regeneration zur Herstellung biologischer Gewebe zu nutzen“.

Nach der Entnahme (max. 40 bis 50 ml) wird das Blut lediglich einmal zentrifugiert, wie er in dem Hands-on-Kurs demonstrierte. Ziel sei es, die regenerative Eigenschaft von Biomaterialien, Knochenersatzmaterialien und Membranen mit der Matrix zu verstärken. Als Indikationen nannte er: Augmentationen, GBR & GTR, Socket Preservation, Sinuslift, Gewebeverdickung und Rezessionsdeckung. Ob man somit auf Eigenknochen verzichten könne, sei allerdings defektabhängig. Ghanaati arbeitet zurzeit an fünf klinischen Studien zu den unterschiedlichen Applikationen. Auch niedergelassene Zahnärzte sind eingebunden. Denn für sie sei das Verfahren letztlich konzipiert, betont Ghanaati.

100 Studien und Publikationen belegen Erfolg

Die gewonnene Matrix enthalte neben den Proteinen besonders viele weiße Blutkörperchen, in denen wichtige Informationen zum Gewebeaufbau gespeichert seien, unterstrich der Entwickler des PRF-Konzepts Choukroun.

Mehr als 100 wissenschaftliche Studien und Publikationen belegten den Erfolg des Konzepts. Mit einer weiteren Methode, der „i-PRF-Methode“, lässt sich auch flüssiges PRF gewinnen – das im Anschluss direkt in der Spritze zur Verfügung steht. Von da aus kann es direkt in das Weichgewebe eingespritzt und so punktgenau an der zu behandelnden Stelle eingesetzt werden.

Auf eine wichtige Regel wies Ghanaati ausdrücklich hin: Die Blutentnahme müsse zügig erfolgen. Dies sei von entscheidender Bedeutung für die Qualität des PRF-Koagulats. Ohne Antikoagulanzium beginne das Blut nach ein bis zwei Minuten zu gerinnen. Dann werde es schwierig, bei der Zentrifugation die korrekte Abtrennung der Fraktionen zu erreichen. Die Anmeldungsformulare für die PRF-Methode liefert die mectron Deutschland Vertriebs GmbH, Köln.