37. Internationale Dental-Schau 2017

IDS der Superlative: digitaler, smarter, größer

Die nahtlose Integration aller Komponenten in den digitalen Workflow scheint erreicht. Nicht nur in der Prothetik, sondern auch für die Endodontie, die Kieferorthopädie und die Implantologie. Vor allem die Neuerungen in puncto 3D-Druck schreiten voran. Doch auch ganz praktische Lösungen für den Praxisalltag überzeugten.



VOCO goes digital“, lautete der Slogan des Chemieherstellers aus dem hohen Norden auf der IDS 2017. Statt über Kooperationen in der Digital Dentistry Fuß zu fassen, setzt das Unternehmen traditionell auf eigene Entwicklungen. Vorgestellt wurde neben SolFlex 3D-Druckern das VOCO-IDS-Highlight, ein Intraoralscanner, der das mitbringt, was anderen Scannern fehlt: den „Blick unter die Oberfläche“. Möglich macht dies das Arbeiten mit einem gemischten Verfahren, mit Laserstrahl und Infrarotanteilen. Die Infrarotanteile sorgen dafür, dass nun auch subgingivale Bereiche digital erfasst werden können. Daran geforscht und entwickelt wird an einem zweiten VOCO-Standort in Mannheim. Die Entwicklungen für dieses Produkt wurden vor vier Jahren begonnen, zum Jahreswechsel beginnt der reguläre Vertrieb, wie Dr. Axel Bernecker, Leiter Marketing VOCO GmbH, erklärte.

SolFlex 3D-Drucker

Der SolFlex 3D-Drucker ermöglicht einen einfachen Einstieg in die additive Fertigungstechnologie. Durch die Kombination von Scans mit anschließendem Design und 3D-Druck gelingt schnell und passgenau die Herstellung von Modellen, Bohrschabblonen und Schienen für die kieferorthopädische Zahnheilkunde. Den Drucker gibt es in drei Größen, sowohl für das Labor als auch für den Einsatz in der Praxis.

CAD/CAM-Kompositblöcke „Grandio blocs“

Neu sind auch die CAD/CAM-Kompositblöcke „Grandio blocs“ zur Herstellung definitiver In- und Onlays sowie Kronen. Die auspolymerisierten Kompositblöcke verfügen über einen 86-prozentigen Füllstoffgehalt, sind extrem fein fräsbar und ermöglichen so gute Passgenauigkeit. Außerdem lässt sich Zeit sparen: Zum einen entfällt der zeitintensive Brennvorgang, zum anderen können Komposite mit Schleifgeräten schneller bearbeitet werden. Die traditionellen VOCO-Bereiche rund um Füllungskomposite, Bondings und provisorische Kronen- und Brückenmaterial, werden aber bei aller Digital-Euphorie keineswegs vernachlässigt, wie Bernecker in Köln betonte. Wie gut auch das Nichtdigitale ankommt, zeigte auch der Run auf die neuen gebündelten Wurzelstifte.

Abformung: Bald nur noch digital?

Diese Frage stellte sich so mancher IDS-Besucher. Denn so viele Intraoralscanner hat keine IDS zuvor beschert. Dazu gehört auch der „weltweit erste tabletbasierte Intraoralscanner“ von 3M. Der „Tablet-Scanner“ lässt sich bei einem Wechsel der Behandlungsräume problemlos mitführen und unterstützt den Zahnarzt bei der Patientenkommunikation und -aufklärung. Auf der IDS konnten die Besucher das Gerät testen, wovon zahlreiche Gebrauch machten. Die übrigen Komponenten des Systems – Handstück und Software – entsprechen denen der Cart-Version des 3M True Definition Scanners. Demnach profitieren auch die Anwender der Tablet-Version von den bekannten Vorteilen einer extrem hohen (Wiederhol-)Genauigkeit sowie hohen Scangeschwindigkeit.

Auch das bewährte Konzept der Trusted Connections (validierter Workflows mit Systemintegration für reibungslose Prozessketten) bei gleichzeitigem Zugriff auf STL-Daten für höchste Flexibilität hinsichtlich der Weiterverarbeitung der Daten bleibt bestehen und wird kontinuierlich ausgebaut.

Trios 3 Wireless von 3Shape

Kabellos kommt der Trios 3 Wireless von 3Shape daher und erlaubt zudem digitale Abformungen in naturgetreuen Farben. Das neue Gerät funktioniert mit wiederaufladbaren Batterien, sodass man auch ohne Unterbrechung arbeiten kann. Der Trios 3 Wireless wird mit Laptops und dem Trios Cart per WLAN verbunden. Dadurch entfällt die Kabelverbindung zwischen dem Handscanner und dem Computer. Angeboten wird die Innovation in zwei Versionen – als Trios Handgriff und als Stiftform. Wie gut sich die Innovation praktisch macht, demonstrierte Tais Clausen, Mitbegründer und Chief Technology Officer von 3Shape, dem Fachpublikum in Köln auf unterhaltsame Weise, indem er mit dem Stift-Scanner vor aller Augen sein eigenes Gebiss scannte. Sein Appell: „Ich hoffe, Sie werden den neuen Scanner mögen.“

Ein komfortables Scanerlebnis für Patienten verspricht der 3Shape X1 4-in-1 DVT-Scanner mit der Bewegungskompensationstechnologie zu werden. Dabei wird das Gesicht von allen Seiten aufgenommen. Der 3Shape X1 4-in-1 DVT-Scanner ermöglicht DVT-, Panorama-, Ceph- und Gesichts-Scannen in einem System. Weitere Pluspunkte der Innovation: Niedrige Strahlendosis beim Scannen und hohe Bildqualität. Zudem werden durch die Bewegungskompensation Artefakte korrigiert. Und: Mit dem 3Shape Trios Design Studio können Zahnärzte entscheiden, ob sie eigene Kronen konstruieren und fräsen oder Scans über die Cloud an die Dentallabore senden.

Scanner mit Hygieneplus

Noch vor der Markteinführung präsentierte Henri Lenn, Executive Vice President von GC International, den Intraoralscanner GC Aadva IOS 200. Mit seiner abnehmbaren autoklavierbaren Kappe leiste das Gerät einen wichtigen Beitrag für die hygienische Praxis, betonte er in Köln. Durch das „Open-Mirror-Design“ lassen sich distale Areale im Molarbereich gut erreichen und somit einfacher scannen.

„Ivoclar digital“

Wie VOCO stellt sich auch Ivoclar Vivadent zur IDS 2017 neu auf und setzt auf „Ivoclar Digital“. Es sei die wichtigste Internationale Dental-Schau der Firmengeschichte, meinte Norbert Wild, Senior Director Northern Europe, beim bisherigen Füllungs- und Prothetikspezialisten aus Schaan. „Direkte Füllung, festsitzende Prothetik und abnehmbare Prothetik waren bislang die drei tragenden Kompetenzbereiche unseres Familienunternehmens“, betonte Wild – und die Umsatzbringer. „Jetzt kommt Ivoclar Digital dazu.“ Der neue Digital-Zweig bietet für Labor und Praxis ein umfassendes CAD/CAM-Produktportfolio: Materialien, Fräsgeräte und Service.

Die eigene Entwicklung von Materialien und digitalen Prozessen sowie die enge Zusammenarbeit mit Scannerpartnern, insbesondere mit dem Scanner- und Softwarepartner 3Shape sowie Planmeca, bieten den Anwendern eine optimierte Anbindung, mehr Komfort und höhere Produktivität. Später sollen auch die Produkte weiterer Anbieter angeschlossen werden können. Aus diesem Grund hat Ivoclar Vivadent seine langjährige digitale Material- und Verarbeitungskompetenz auf die gesamte Prozesskette ausgeweitet und präsentierte sie erstmals unter der Marke Ivoclar Digital auf der IDS 2017.

Highlight: Chairside-Fräsmaschine

Highlight der neuen Digitalstrategie ist eine Chairside-Fräsmaschine, die gemeinsam mit drei anderen digitalen Fräs- und Schleifgeräten (PrograMill PM3, PM5 und PM7 für Labore) zur IDS neu eingeführt wurde. Die PrograMill One als kompaktes Fräsgerät speziell für die Bedürfnisse kleiner Labore und Zahnarztpraxen kommuniziert mit dem Anwender, indem sie über ein Farbsystem signalisiert, welche Funktionalität gerade Unterstützung benötigt. Die Maschine ist die weltweit kleinste digitale Fünf-Achs-Maschine. Sämtliche Bausteine sind bekannt, wurden allerdings in aufwendiger Arbeit erheblich in der Größe reduziert. 34 900 Euro soll die Maschine kosten und ab Ende Juni im Markt sein.

Drucken oder Fräsen?

Welches Verfahren sich letztlich durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Sicherlich richtet sich die Entscheidung nach der jeweiligen Indikation und dem dafür nötigen Material. Dr. Martin Rickert vom VDDI meint, „dass als Bearbeitungstechniken Gießen, Fräsen, Schleifen und Drucken über viele Jahre nebeneinander bestehen werden und jedes dieser Fertigungsverfahren dabei seine Berechtigung haben wird. Fakt ist: Dazu zählen zum Beispiel Aufbiss- und Knirscherschienen, Bohrschablonen und Implantatprothetik-Einsetzhilfen, Kronen und Brücken, Modellgüsse, Abutments und so weiter. Wer nicht selbst einen 3D-Drucker auf den Markt bringt, kooperiert mit führenden Anbietern, So arbeiten Straumann und auch GC mit Rapid Shape im Bereich der additiven Verfahren zusammen.

Telematik gehört die Zukunft

„Wir befinden uns in der 4. Industriellen Revolution.“ Mit diesen Worten analysierte Stanley Bergman, CEO Henry Schein, treffend die Gegenwart. Für ihn gehört insbesondere der Telematik die Zukunft im Gesundheitsbereich und somit auch in der Zahnmedizin. Die Verknüpfung aller Systeme und die optimale Gestaltung des Workflows rücken mehr und mehr in den Fokus. Henry Schein ist mit seinen Beratungsangeboten und Services seiner Tochtergesellschaften in der Lage, Geräte, Materialien und Netzwerke zu einer Gesamtlösung zu verbinden. Wie gut dies etwa in der Implantologiesparte gelingt, zeigt die Partnerschaft von DEDICAM Prothetik und dem ConnectDental-Lösungsangebot von Henry Schein. Damit gelangt der Workflow in die Praxen und Labore. Und das ist von höchster Bedeutung: Markus Stammen, Direktor CAD/CAM & IT bei CAMLOG, geht davon aus, dass es ab ca. 2019/20 mehr digitale Implantatversorgungen als analoge mit Standardprodukten geben werde.

Globales Wachstum

CAMLOGs Ziel ist es, auch global eine führende Rolle im Implantatbereich zu spielen. Möglich werde das durch integrierte Lösungen, die man vor allem mit einer weiteren Henry-Schein-Tochter, BioHorizons, unmittelbar nach der IDS umsetzen werde, wie Dr. René Willi, Mitglied der CAMLOG-Geschäftsleitung, ausführte. CAMLOG wird als exklusiver Distributor die Implantatsysteme und Biomaterialien von BioHorizons in Deutschland vertreiben. Zur IDS 2017 wurde das DEDICAM-Portfolio um zahlreiche Neuheiten erweitert. Den Kunden stehen ab sofort Horizontalverschraubungen an individuellen Abutments, gedruckte Modelle und Bohrschablonen sowie ein individuelles Abutment aus Vollzirkonoxid für das zweiteilige CERALOG-Hexalobe-Implantat zur Verfügung.

Zudem kann DEDICAM künftig die intraoralen oder laborseitigen Scandaten weiterverarbeiten. Auch das Konvertieren von Sirona CEREC-Scandatensätzen in STL-Daten ist nun möglich, sodass das Labor mit seiner CAD-Software die prothetische Restauration designen kann. Damit reagiert CAMLOG auf die Wünsche vieler Kunden nach mehr Flexibilität und unterstützenden Services für einen optimalen Arbeitsablauf. Das absolute CAMLOG-Highlight zur IDS ist definitiv das zweiteilige Keramikimplantat Hexalobe. Die polierte Oberfläche des individuellen Vollzirkonoxidabutments unterstützt die Weichgewebeadaptation. Für die optimale Stabilität des Abutments und zum langfristigen Erhalt des krestalen Knochens wird das Abutment mit integriertem Platformswitch gefertigt. Damit ist CAMLOG eine echte Überraschung gelungen. Ab Mai ist das Produkt zu haben.

Implanto-Trend Keramik

Nach siebenjähriger Forschung präsentiert auch Straumann zur IDS ein neues zweiteiliges Keramikimplantat: Es bietet die neue ZLA-Oberfläche und eine hohe Bruchsicherheit. Großer Vorteil für den Anwender sei die prothetische Vielfalt. Frank Hemm, Leiter Marketing & Education bei Straumann: „Man sieht in den bisherigen Studien auch vorteilhafte Reaktionen des Weichgewebes. Und wir haben die große Hoffnung, dass es positive Auswirkungen für den Bereich der Periimplantitis zeigt.“ Und Straumann forscht weiter in Sachen Keramikimplantate, wie CEO Marco Gadola auf der IDS ankündigte. Denn er glaubt fest daran, dass Keramikimplantate eine große Zukunft haben. Derzeit befasse man sich in diesem Zusammenhang vor allem mit der Produktion von Implantatkomponenten mittels Keramikspitzguss (CIM). Eine entsprechende Partnerschaft mit dem Antriebsspezialisten maxon motor wurde bereits Ende 2016 geschlossen.

Zudem werde an einem neuen vollkonischen Implantat mit einer neuen Verbindung gearbeitet, um Zahnärzten zu helfen, Behandlungen schneller, besser und mit geringeren Schmerzen für die Patienten durchzuführen. Zur IDS präsentierten die Schweizer mit einem zweiteiligen 2,9-mm-Durchmesser-Implantat aus der Titan-Zirkonium-Legierung Roxolid das wohl schmalste seiner Klasse.

Über Kooperationen wachsen

Insgesamt will auch Straumann global wachsen und größter Gesamtlösungsanbieter für Zahnersatz werden. Seit vergangenem November ist man Eigentümer der Nr. 3 der indischen Implantologie, der Firma Equinox. Und auch in China, wo man eine eigene Distribution entwickelt, sowie in der Türkei, die ebenfalls Perspektiven habe, erobert man über Joint Ventures Marktanteile. Erreichen will Gadola seine Ziele über Kooperationen wie mit dental wings, Amann Girrbach, botiss und 3shape.

Hemm nannte das Botiss-Portfolio einen Wachstumstreiber bei Straumann und einen wichtigen Faktor auf dem Weg zum Gesamtlösungsanbieter für Zahnersatz. Seit ein paar Wochen sind 3shape mit dem TRIOS Oralscanner und Amann Girrbach für das neue Straumann CARES C-Series chairside milling im Partner-Boot. Dem großen Mitbewerber Dentsply Sirona will man über attraktive Preise Marktanteile abgraben. Neu auch im Straumann-Portfolio ist der 3D-Drucker Straumann P Series für Zahnärzte und das Labor. Hemm: „Er ist bewusst als offenes System angelegt. Es kann damit jedes Material verarbeitet werden.“ Ebenfalls neu ist „nice“, ein Lithiumdisilikat, das nach dem Fräsen kein Brennen oder Härten mehr benötigt.

making Connections

KaVo Kerr und Nobel Biocare stellten der Presse ihre Neuerungen bei einem Rundgang über den Stand der Unternehmensgruppe vor. „Making connections“ lautet der gemeinsame Leitsatz für die strategische Partnerschaft der beiden Unternehmen. KaVo Kerr und Nobel Biocare bleiben wirtschaftlich unabhängig, arbeiten technologisch jedoch in vielen Bereichen eng zusammen – das faszinierendste Beispiel dafür ist die Softwareplattform DTX Studio. Vor einem riesengroßen Screen präsentierten Produktspezialisten beider Unternehmen diese neue Softwareentwicklung. Diese bildet eine digitale Plattform, die es allen Dentalberufen – ob Zahnarzt, Zahntechniker, Assistentin oder Radiologe – ermöglicht, ihre Arbeitsschritte durchgängig zu vernetzen. DTX Studio verbindet damit unterschiedlichste Innovationen im Bereich Diagnostik, Behandlung und Restauration miteinander – einschließlich der neuesten CAD/CAM-Technologie. Nobel Biocare zeigte unter anderem das On1-Konzept, das Multi-unit Abutment Plus und neue Zygoma-Implantate sowie das spannende „Trefoil Concept“ für den zahnlosen Unterkiefer, das voraussichtlich ab 2018 zu haben ist.

Sensationelle Implantatoberflächen

medentis medical präsentierte auf der IDS die neuen durchmesserreduzierten Implantate sowie Lösungen zur Sofortversorgung und – das war die Riesenüberraschung – kündigte ein Implantat mit sensationeller Oberfläche an. Diese Oberfläche des neuen ICX-Gold hat die starke Tendenz, durch UV-Licht-Aktivierung dazu beizutragen, das Periimplantitisproblem in den Griff zu bekommen. Die UV-Licht-Aktivierung zerstöre den Biofilm, der lasse sich „quasi einfach abwaschen“, so medentis-medical-Geschäftsführer Alexander Scholz. Erste Studien belegen bereits den Erfolg. Künftig setze man bei medentis zudem verstärkt auf den digitalen Workflow. Spätestens zur nächsten IDS plant medentis einen Intraoralscanner zu präsentieren, kündigte Scholz an.

CEREC geöffnet

Dass sich der Einstieg in CEREC lohnt, zeigte Dentsply Sirona eindrucksvoll. Nach zwölf Monaten des gemeinsamen Marktauftritts hat CEO Jeff T. Slovin, Chef für 15 000 Mitarbeiter weltweit, Grund genug, zufrieden zu sein. Slovin nannte diese IDS einen historischen Moment in der Geschichte von Dentsply Sirona. 50 Neuprodukte stellte der Dental-Riese in Köln vor. Die größte Überraschung: CEREC ist ab sofort geöffnet. Man stellt künftig die STL-Files für alle Systeme zur Verfügung.

Low-Dose- Modus für Röntgenhybridgerät Orthophos SL

Neu zur IDS präsentierte Dentsply Sirona einen Low-Dose- Modus für das vielseitige 2D/3D-Röntgenhybridgerät Orthophos SL. Das Gerät für extraorale Aufnahmen ermöglicht je nach klinischer Fragestellung HD-Aufnahmen in höchster Auflösung bis hin zu stark dosisreduzierten Aufnahmen. Der neue Low-Dose- Modus ermöglicht 3D-Aufnahmen im Dosisbereich einer 2D-Aufnahme. Low Dose ist insbesondere geeignet für Zahnlagebestimmung, die Kontrolle der Implantatposition, die Lokalisierung der Weisheitszähne sowie die Darstellung der Atemwege in SICAR Air. Durch die Verwendung einer verstärkten Filterung wird die Darstellung dichter Strukturen (zum Beispiel Knochen) bestmöglich aufrechterhalten, sodass Low Dose die ideale Wahl für derartige klinische Fragestellungen ist.

3D Endo ist die erste DVT-basierte Software zur Planung komplexer endodontischer Fälle. Sie visualisiert die Wurzelkanalanatomie und ihre Krümmungen und ermöglicht dem Anwender so eine effiziente Planung der endodontischen Behandlung. Innerhalb der 3D Endo-Software können die Feilen, die in der Therapie zum Einsatz kommen sollen, direkt visualisiert werden. So lässt sich das Risiko eines Feilenbruchs und der Perforation des Wurzelkanals minimieren.

SmartFix für Profile EV

SmartFix ist ein Behandlungskonzept für Patienten mit zahnlosem Kiefer, die eine Sofortversorgung mit einer festsitzenden, nur durch vier Implantate gestützten Vollprothese erhalten. Es umfasst einen abgewinkelten Aufbau sowie ein kurzes und flexibles Aufbauhalteelement zur leichteren Handhabung. SmartFix ist jetzt für das Astra Tech Implant System EV und für OsseoSpeed Profile EV verfügbar. Für die Implantatsysteme Xive und Ankylos ist das Konzept bereits seit Längerem erhältlich.

Die Atlantis CustomBase-Lösung vereint ein Atlantis Abutment und eine Atlantis Crown mit Schraubkanal. Die Krone wird extraoral auf das Abutment zementiert und dann im Ganzen mit dem Implantat verschraubt. Dadurch werden Komplikationen durch überschüssigen Zement vermieden. Die Krone kann mithilfe der kundeneigenen Software designt werden, indem eine einzigartige digitale Datei bestellt wird, in der der Schraubkanal angegeben ist oder direkt bei Atlantis mitbestellt werden kann.

Software Virtual Abutment Design (VAD)

Mit der Software Virtual Abutment Design (VAD) werden der unbezahnte Bereich mit den Nachbarzähnen sowie die Weichgewebsanatomie berücksichtigt. Die Atlantis CustomBase-Lösung ist eine verschraubte Premium-Einzelzahnlösung, die das patientenindividuelle Design der Stumpfhöhe berücksichtigt und optimierten Halt sowie bestes Design bietet. Das Ergebnis ist die Wiederherstellung der Funktion und Ästhetik des natürlichen Zahns.

Inzwischen verwenden 600 000 Dentalspezialisten weltweit Produkte und Anwendungen aus dem Hause Dentsply Sirona bei mehr als sechs Millionen Patienten täglich, hieß es. Als einziger Anbieter sei Dentsply Sirona in der Lage, den Behandlern einen kompletten Workflow für die Therapie aus einer Hand anzubieten: von der Diagnose mit 3D-Röntgengeräten über die Planung mit ausgereifter Software und die Durchführung der Behandlung mit innovativen Instrumenten und Materialien bis zur finalen Versorgung mit einer Restauration. Und das Unternehmen wächst weiter: Slovin gab bekannt, dass man den französischen Endo-Spezialisten RTD gekauft habe. Damit soll die Endo-Kompetenz im Unternehmen weiter ausgebaut werden.

Bewegungsartefakte ade

Zu den Planmeca-IDS-Highlights zählten das Röntgengerät Viso mit der Ultra-Low-Dose-Funktion für geringe Strahlenbelastung und dem iterativen CALM-Algorithmus zur Korrektur von Patientenbewegungen und der kompakte und extrem leichte Intra- oralscanner Emerald. Auf die Software Planmeca CALM dürften viele Zahnärzte gewartet haben. Denn damit lassen sich die gefürchteten Verwacklungsartefakte auch nachträglich entfernen. Auch ältere Geräte lassen sich mit CALM nachrüsten. Selbst bei Aufnahmen lebhafter Patienten zeigt CALM gute Ergebnisse.

Mit VistaVoxS stellt sich auch Dürr Dental in Sachen Röntgen neu auf. Zudem gab es das Prophylaxesystem Lunos sowie den Dampfsterilisator Hygoclave 90. „Wir haben allein für die Entwicklung dieser drei Innovationen mehr als 20 Millionen Euro investiert“, betonte Martin Dürrstein, Vorstandsvorsitzender der Dürr Dental AG. Inmitten der Dürr Dental-Produktfelder, von Druckluft, Absaugung, Bildgebung und Hygiene lockte ein Rubbellos-Gewinnspiel am Messestand im Bereich der jungen Premium-Prophylaxe-Marke Lunos zahlreiche Team-Mitarbeiterinnen. Seit ihrer Einführung im vergangenen Herbst deckt sie weite Bereiche der professionellen Zahnreinigung ab – von der Mundspüllösung und dem Pulver-Wasserstrahl-Handstück MyFlow über unterschiedliche Pulver und Pasten bis hin zum Wellness-Tuch.

Alternative zur Krone

Kronen sind schon lange etabliert. Aber in einigen Fällen könnte weniger invasiv mit Okklusionsonlays (auch „Table Tops“ genannt) vorgegangen werden. Für solch eine Präparation entwickelte Komet Dental in Zusammenarbeit mit PD Dr. M. Oliver Ahlers und Prof. Dr. Daniel Edelhoff ausgeklügelte Spezialinstrumente, die im Set 4665/ST zusammengefasst sind. Darunter befinden sich sechs Neuentwicklungen: der Präparationsdiamant 855D mit Tiefenmarkierung, die OccluShaper für die konvexe Abrundung der Höcker (Größe 030 für Prämolaren und Größe 035 für Molaren) und der Präparationsdiamant 8849P mit Führungsstift und 4 mm Arbeitsteillänge. Auf der IDS stellte Ahlers das Konzept im Detail vor.

Komposite und Co.

Das Universalkomposit Brilliant EverGlow – seit eineinhalb Jahren auf dem Markt – ist ab sofort in einer neuen Variante erhältlich, die quasi „selbst anfließt“. Das niedrigviskose Brilliant EverGlow Flow verbindet komfortables Applizieren mit hoher Standfestigkeit und eignet sich vor allem für schwer erreichbare Bereiche sowie zur Fissurenversiegelung.

Mit dem Reinforced Composite CAD/CAM-Block zur Herstellung von definitiven Inlays, Onlays, vollanatomischen Kronen und Veneers für das CEREC- System setzt Coltène gezielt auf den leistungsfähigen und vielseitigen Werkstoff Komposit und dessen computerunterstützte Verarbeitung.

Wieder eine Rekord-IDS

Wieder einmal endete die IDS mit einem Rekordergebnis: Mehr als 155 000 Fachbesucher aus 157 Ländern besuchten die IDS 2017. Das sind rund zwölf Prozent mehr als 2015.

Und 2.305 Unternehmen aus 59 Ländern (2015: 2.182 Unternehmen aus 56 Ländern) präsentierten auf 163 000 m² (2015: 158 200 m²) Innovationen, Produkterweiterungen und Services. Mit einem Auslandsanteil von 72 Prozent (2015: 70 Prozent) auf der Ausstellerseite und einem Auslandsfachbesucherplus von 20 Prozent konnte die Internationalität der Veranstaltung noch einmal deutlich gesteigert werden. Auch das Besucherfazit fiel gut aus: Rund drei Viertel der Befragten zeigten sich mit der IDS 2017 insgesamt (sehr) zufrieden, ebenso wie mit der Erreichung ihrer Messeziele. 90 Prozent der befragten Besucher würden Geschäftspartnern den Besuch der IDS empfehlen. 70 Prozent planen, die IDS auch 2019 zu besuchen

Die nächste IDS – 38. Internationale Dental-Schau – findet vom 12. bis 16. März 2019 statt.