Die besten Websites für Zahnärzte
Fachspezifische Links, die kaum zu toppen sind, hat das Institut für Pathologie der Universitätsklinik RET Aachen recherchiert und exklusiv dem DENTAL MAGAZIN zur Verfügung gestellt. Die Liste wird auf www.dentalmagazin.de regelmäßig von den Autoren überarbeitet und auf den aktuellsten Stand gebracht.

Schmitz
HIER GEHT ES ZUR TABELLE: Toplinks für Zahnärtze
Das Internet ist gerade auch für Ärzte und Zahnärzte zu einem nicht mehr wegzudenkenden globalen Informations- und Kommunikationsmedium geworden. Das Angebot an fachspezifischen Websites für Mediziner ist vielfältig, zugleich aber sehr unübersichtlich – ähnlich einem Patchwork. Vielfach ist den Medizinern das bestehende Angebot an fachspezifischen Ressourcen im Internet nur unzureichend bekannt.
PD Dr. Joachim Böhm und Dr. Stefan Lindörfer kennen sich aus: In bereits veröffentlichten Publikationen [1, 2] regten sie die Schaffung eines ständig aktualisierten zentralen Medizin-Website-Katalogs an, um Ordnung in das Website-Chaos zu bringen.
Basierend auf früheren Recherchen seines Doktorvaters Böhm auf dem Gebiet der Pathologie-Websites hat Lindörfer, praktizierender Zahnarzt aus Haiterbach im Schwarzwald, im Rahmen seiner Doktorarbeit das Angebot an fachspezifischen Websites für Ärzte im Kopf-Hals-Bereich wissenschaftlich untersucht und dabei einen kommentierten Internet-Wegweiser für Zahnärzte erarbeitet. Böhm: „In mühseliger Kleinarbeit hat Lindörfer aus dem riesigen, ungeordneten Bestand an unterschiedlichsten Internetangeboten die für Zahnärzte hochwertigsten Websites herausgefiltert und zusammengetragen. In vielen Fällen sind diese Websites kaum miteinander zu vergleichen, da sie sich sowohl in Bezug auf Thematik, Zielgruppe, Layout, Navigation und Informationsdichte als auch Gehalt und Qualität des dargestellten Bildmaterials oft ganz wesentlich voneinander unterscheiden. Die drei Topseiten der Autoren sind:
- University of Washington, School of Dentistry – Case of the Month
- Zahnwissen – Medizinische Infos rund um den Zahn
- Die Lernplattform Pathorama.ch, z. B. mit PathoPic – Pathologie-Bilddatenbank
Die Auswahl der Top-Websites für Zahnmediziner wird regelmäßig aktualisiert und stets auf der DENTAL MAGAZIN-Website www.dentalmagazin.de erscheinen.
Dr. Stefan Lindörfer hat die besten Websites für Zahnärzte recherchiert. Im Gespräch mit dem DENTAL MAGAZIN begündet er seine Auswahl.
Nach welchen konkreten Kriterien haben Sie die Top-Links für Zahnärzte herausgefiltert? Bitte nennen Sie Beispiele.
Im Rahmen meiner Doktorarbeit am Institut für Pathologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg habe ich 100 besonders hochwertige und interessante Websites über pathologische Veränderungen im Kopf-Hals-Bereich herausgefiltert und untersucht. In einem umfangreichen Erfassungs- und Bewertungsprozess wurden Aktualität, Erreichbarkeit, technische und inhaltliche Qualität sowie die Nutzbarkeit der 100 Web-Angebote analysiert. Sie geben also die Schnittmenge zwischen der Pathologie und der Zahnmedizin wieder.
Für das Dental Magazin habe ich aus diesem Fundus diejenigen ausgewählt, die sich am besten für den Praxisalltag eignen, sei es aufgrund
- der hohen mund-kiefer-gesichtsspezifischen Anteile, z. B. The Knowledge Hub For Pathology: The Pathology Portal,
- der Spezialisierung auf die orale Pathologie, Colby, Kerr and Robinson’s Color Atlas of Oral Pathology,
- der klinischen Relevanz, z. B. DermAtlas, oder
- der speziellen Thematik, z. B. Bone tumors.
Bei den Bildersammlungen bewerten Sie die Relevanz für Zahnärzte mit „sehr hoch“, die Qualität der Website und Inhalte aber in zehn Fällen nur mit mäßig. Bitte nennen Sie die Gründe.
Websites aus dem Fundus meiner Doktorarbeit, die klinisch orientiert sind oder stichhaltige Informationen enthalten, können für den zahnmedizinischen Alltag relevant sein. Einige davon fallen in der inhaltlichen oder technischen Qualität ab, trotzdem schienen sie mir für die vorliegende Liste geeignet.
Am Beispiel der Oral Cancer Foundation – Oral Cancer Gallery: Die Relevanz für Zahnärzte liegt auf der Hand. Allerdings sind einige der abgebildeten Läsionen aufgrund der Auflösung nicht gut zu erkennen. Die Navigation ist für eine Onlinepräsentation eher schlecht gewählt, das Öffnen von Extrafenstern und der große Scrollaufwand sollten vermieden werden. Daher: Relevanz „sehr hoch“, Qualität „mäßig“.
Sie führen ferner Links auf, deren Relevanz für Zahnärzte mäßig ist – warum? Was hat der Zahnarzt von dieser Information?
Mäßige Relevanz für Zahnärzte heißt nicht, dass die Website für den zahnärztlichen Alltag ungeeignet ist. Knochentumoren oder granulomatöse Erkrankungen sind in unserem Bereich eher selten. Trotzdem können Websites mit solch eng gefassten Themenbereichen interessante Informationen bieten. Durch solche Linksammlungen sind solch sehr spezielle Inhalte oft nur zwei Klicks entfernt.
Publikationen mit den besten Links für Mediziner und Zahnmediziner gibt es häufig. Was ist das Besondere an dieser Liste?
- Diese Liste wird laufend aktualisiert.
- Die Einteilung in Plattformen lässt eine schnellere Nutzung zu.
- Die Angabe von Relevanz und Qualität ermöglicht eine rasche Einschätzung der zu erwartenden Website.
- Webbasierte Informationen leben von ihren Bildern, das gilt auch für medizinische und zahnmedizinische Websites. Die Angabe der Art des Bildmaterials macht eine schnellere und zuverlässigere Vorauswahl möglich.
Wie schnell sind solche Top-Link-Listen unbrauchbar, weil es z. B. die Seiten nicht mehr gibt?
Im Laufe der Recherchen für die Doktorarbeit waren innerhalb von zwei Jahren 23 von 100 Websites nicht mehr verfügbar. Die Analyse anderer bestehender Linklisten zum Thema zeigt eine ähnliche Verfallsquote. Je nach Anspruch und Nutzungsfrequenz sollten Linklisten wie diese spätestens nach Ablauf von zwei bis drei Jahren aktualisiert werden. Ich strebe eine jährliche Überarbeitung an.
Dr. Stefan Lindörfer studierte Zahnmedizin in Freiburg und ist seit 2009 tätig als angestellter Zahnarzt in einer Praxis in Haiterbach im Schwarzwald
PD Joachim G. Böhm studierte Medizin in München und ist seit April 2012 tätig am Institut für Pathologie, Spezialgebiet Hämatopathologie, Universitätsklinikum Aachen: Prof. Dr. R. Knüchel-Clarke.
Literaturhinweise
1. Böhm J.: Best of the web in pathology: a practical guide to find specific pathology resources on the Internet. J Clin Pathol 61: 225–232, 2008.
2. Böhm J.: Pathologie-Websites im World Wide Web. Ein Wegweiser für die fachspezifische Informationsrecherche im Internet. Pathologe 29: 232–241, 2008
3. Lindörfer S.: Das Internet als zentrales Informationsmedium für Mediziner und Zahnmediziner: eine Studie zum Angebot an Websites über pathologische Veränderungen im Kopf-Halsbereich. Inaugural-Dissertation, Medizinische Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 2012.