37. Internationale Dentalschau

Branchentreff IDS 2017

Was vor fast 100 Jahren mit 30 Ausstellern begann, ist heute das größte Schaufenster der Dentalwelt. Spätestens seit 2013 steht die Kölner Leistungsschau ganz im Zeichen der Digitalisierung. Die Zeit der Insellösungen ist passé. Hersteller weiten ihr Spektrum aus, um dem Anspruch, „Service aus einer Hand“ liefern, gerecht zu werden.



Wie sehen die Arbeitswelten in Praxis und Labor morgen aus? Wie können sich Zahnärzte und Zahntechniker schon heute darauf vorbereiten? Antworten liefert die IDS 2017. Davon ist Dr. Martin Rickert, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie (VDDI), fest überzeugt. Im Fokus steht, wie könnte es anders sein, die nahtlose Integration aller Therapiekomponenten in einen digitalen Workflow – und zwar für das gesamte Spektrum der Zahnmedizin: für die Prothetik, für die Endodontie, für die Kieferorthopädie und natürlich die Implantologie.

Innovative Technologien

Wer könnte dem besser gerecht werden als Dentsply Sirona? Die Fusion von DENTSPLY und Sirona im Jahr 2016 brachte zwei Unternehmen zusammen, die seit mehr als 100 Jahren für innovative Technologien und Produkte für Praxen und Labors stehen. Deren Verbindung zu integrierten End-to-End-Lösungen setzt neue Standards in der modernen Zahnheilkunde. Und genau darum dreht sich alles auf den beiden Ständen in den Hallen 10.2 und 11.2.

Der Anspruch ist, die Prozesse der zahnmedizinischen Behandlung von der Diagnose bis zur finalen Versorgung des Patienten komplett zu durchdenken und dafür aufeinander abgestimmte Lösungen anzubieten, wie es Markus Böhringer, Group Vice President der Regional Commercial Organisation (RCO) Germany, Benelux, Nordics, auf den Punkt bringt.

Systemkompetenz

Ein Beispiel für die Dentsply Sirona-Systemkompetenz ist die integrierte Implantologie. Dazu gehören neben der kompletten Produktpalette für die Implantologie auch chirurgische und prothetische Planung. So finden die Daten aus dem 3D-Röntgen und der digitalen Abformung in einer entsprechenden Software (GALILEOS Implants, mySIMPLANT) zusammen – der Prozess von Scan, Plan, Insertion und restaurativer Versorgung ist intuitiv und logisch unterstützt.

Dass CEREC mehr ist als die Chairside-Fertigung von Restaurationen, ist inzwischen nahezu allen Behandlern bekannt. Die aktuellen Innovationen von CEREC werden auf der IDS täglich in 20 Live-Demonstrationen gezeigt: Erfahrene CEREC Anwender wie Dr. Andreas Ender, Dr. Günter Fritzsche, Dr. Marco Ahonen, Dr. Tim Nolting demonstrieren bei Live-Behandlungen, wie sich die Chairside-Fertigung von Restaurationen in den Arbeitsablauf einer Praxis integrieren lässt.

Run auf Implantologie

Schon heute implantieren in Deutschland deutlich mehr als 10 000 Zahnärzte regelmäßig. Für sie und alle Einsteiger stellt die IDS sicherlich die umfassendste Informationsquelle für Materialtrends, Behandlungskonzepte und Produktneuheiten dar. Neben den bewährten Klassikern aus Titan etablieren sich Keramikimplantate. Für die einteiligen ist der Weg aus der Nische bereits geschafft. Jetzt kommen die zweiteiligen. Denn nicht nur aus ästhetischen Erwägungen, sondern weil es relevante klinische Gründe für die metallfreie Versorgung gibt, haben sich in den letzten Jahre neben Startup-Unternehmen auch viele etablierte Hersteller intensiv mit dem Thema befasst.

CERALOG heißt die keramische CAMLOG-Lösung, nicht nur mit einteiligen, sondern auch mit klinisch erprobten zweiteiligen Varianten. Das Bahnbrechende ist die durchdachte und sichere Verbindung, siehe Interviews auf den Seiten 26 ff. und 40 und 41.

Straumann, BEGO, medentis und viele andere Hersteller forschen ebenfalls in Sachen zweiteilige Keramikimplantate, eine Markteinführung steht zurzeit aber noch nicht an. Zweiteilige Keramikimplantate werden erst auf den Markt kommen, „wenn wir die Sicherheit hundertprozentig gewährleisten können“, betont zum Beispiel der Geschäftsführer Straumann Deutschland Holger Haderer, siehe Interview Seite 43. Neben digitalen Workflows rückt Straumann vor allem neue Implantatdesigns in den Fokus. So wird in Köln ein 2,9-mm-Durchmesser-Implantat (Bone Level Tapered (BTL) Implantat 2,9 mm SC) präsentiert. Eine echte Neuheit, denn bislang galten bereits 3-mm-Durchmesser-Implantate als ausgesprochen problematisch.

Der zahnlose Patient

Nobel Biocare präsentierte bereits auf dem Global Symposium in New York ein Feuerwerk an Neuprodukten und demonstrierte, welchen Einfluss die digitale Technologie nimmt, wenn es um die Erhöhung der Effizienz und der diagnostischen Genauigkeit, um Behandlungsplanung und schablonengeführte Chirurgie geht. Gezeigt wurde, wie der Integrated Workflow von Nobel Biocare die Behandlungsschritte beschleunigen, kombinieren oder sogar eliminieren kann. Während das On1-Konzept, das Multi-unit Abutment Plus und neue Zygoma-Implantate bereits seit Mitte 2016 „zu haben sind“, lässt das spannende „Trefoil Concept“ für den zahnlosen Unterkiefer noch auf sich warten.

Das Trefoil-Gerüst

Der Clou: Das standardisierte Trefoil-Gerüst wird präfabriziert mit drei festgelegten Implantatpositionen. Das soll die Kosten deutlich reduzieren, wie der Erfinder Dr. Kenji Higuchi in New York erläuterte. Trefoil wird auf der IDS präsentiert, die Markteinführung voraussichtlich erst Ende 2017, Anfang 2018 erfolgen. In Sachen Keramikimplantate hält sich Nobel Biocare zurzeit zurück.

Dazu Hans Geiselhöringer, Präsident von Nobel Biocare und Dental Imaging: „Wir wägen noch ab, welchen Aufwand wir in solche Nischenbereiche investieren wollen oder ob wir nicht viel mehr Patienten helfen können, indem wir uns auf die Behandlung zahnloser Patienten und Sofortbelastungskonzepte konzentrieren.“

Und diese Konzepte sowie neue Knochenersatzmaterialien werden selbstverständlich auch auf der IDS einen breiten Raum einnehmen. Um den digitalen Workflow in der dentalen Implantologie und die BEGO Semados SC/SCX-Line als Nachfolger der S-Implantate dreht es sich am Stand von BEGO Implant Systems, wie Geschäftsführer Walter Esinger hervorhebt (siehe Interview Seite 45).

Kabellose Steuerung

Der Messeauftritt der Firma W&H steht ganz im Zeichen der „Innovation“. Zahlreiche Neuentwicklungen werden am Stand präsentiert, wie zum Beispiel die jüngste Generation der bewährten Implantologieeinheit Implantmed. Damit funktioniert das Implantieren sicher und einfach. Ein echter „Hit“ der neuesten Generation ist die kabellose Steuerung von mehreren Chirurgiegeräten.

In Kombination mit dem sogenannten Osstell-ISQ-Modul wird zudem eine absolut gesicherte und dokumentierte Bewertung der Implantatstabilität möglich. Darüber hinaus werden Produktneuheiten aus dem Bereich Hygiene sowie Restauration & Prothetik vorgestellt. Experten aus allen Segmenten stehen am Stand bereit, um Fragen rund um Praxisbegehung, Validierung, Prophylaxebehandlung zu beantworten. Mit dabei ist unter anderem Prophylaxeprofi und Referentin Babette McLaren-Thomson. Als Highlight bietet das W&H den Besuchern mit einer Virtual Reality Zone die Möglichkeit, auf originelle Weise in die Welt von W&H einzutauchen und die Produkte einmal aus einem ganz besonderen Blickwinkel zu erleben.

Sofortversorgung

Ein neues Implantat zur Sofortversorgung wird es von medentis geben. Sofortimplantation und Sofortbelastung sind bekanntlich nur unter bestimmten chirurgischen Voraussetzungen möglich. So muss zwingend eine ausreichende Primärstabilität erzielt werden, die bei Sofortbelastung mindestens 35 Ncm betragen sollte. medentis hat mit dem neuen ICX-Active ein Implantatdesign entwickelt, das den Anforderungen der Sofortimplantation und -belastung gerecht wird. Es bietet höchste Flexibilität hinsichtlich der Insertion und lässt sich unkompliziert prothetisch versorgen.

Selbst bei ungünstigen Knochenverhältnissen wird eine hohe Primärstabilität erzielt. Dazu kommt: Das Implantat fördert die Knochenheilung. Es zeichnet sich durch ein Kompressionsgewinde, einen konischen Implantatkern, schneidende Gewindeflächen im Apexbereich, weit ausladende Gewindeflanken sowie eine Kammer für die eventuelle Rückwärtsschraubung aus. Damit hebt sich das ICX Active klar von herkömmlichen selbstschneidenden Implantaten ab. Vorgestellt werden außerdem durchmesserreduzierte Implantate für den Frontzahnbereich und schmale Lücken. ICX-SlimBoy heißen die neuen „Dünnen“, die es in jeweils drei Längen und zwei Durchmessern (3,2 und 3,4 mm) geben wird.

Turbine – extrem leise

Bien-Air Dental ist nicht nur für innovative Implantologiesysteme mit digitalen Features bekannt, sondern auch für leistungsstarke Mikromotoren, Turbinen, Hand- und Winkelstücke. Auf der IDS präsentiert der Schweizer Hersteller nun die neueste Weiterentwicklung seiner Tornado Turbine, die dank patentierter SteadyTorque-Technologie eine hohe Ausgangsleistung (30 Watt) mitbringt, aber gleichzeitig aufgrund der optimierten Spray- und Spannsysteme extrem geräuschreduziert arbeitet. Zudem informiert Bien-Air über seine umfangreichen Serviceleistungen wie das Konzept „Try for Free“ oder den Club Bien-Air. Gemeinsam mit den Messebesuchern möchte Bien-Air auch seinen neuen Webauftritt unter www.bienair.com feiern und hält für den dort integrierten Onlineshop besondere IDS-Angebote und Gewinnspiele bereit.

Neue „Allrounder“

Nachdem GC bereits zur IDS 2015 den Einstieg ins digitale Zeitalter verkündet hatte, wird dieser Bereich weiter gestärkt: Vom digitalen Know-how zeugen unter anderem der erste GC-Intraoralscanner GC Aadva IOS sowie der innovative Hybridkeramikblock GC CERASMART. Zur IDS wird GC sein Produktportfolio in diesem Bereich wirkungsvoll erweitern – nicht nur auf dem Gebiet dentaler Geräte, sondern auch mit modernen, hochqualitativen Werkstoffen. Auch bei Kompositen stehen Erweiterungen und Weiterentwicklungen des bestehenden, erfolgreichen Sortiments in den Startlöchern. Für das Dentallabor wird unter anderem die bekannte Keramiklinie GC Initial eine richtungweisende Erweiterung erhalten.

VOCO wandelt sich von einem Chemieunternehmen zum Allrounder. So stellen die Cuxhavener einen 3D-Drucker, einen Intraoralscanner und Kompositblöcke vor. Absoluter Hit ist eine vergleichsweise simple, aber bahnbrechende Idee: Es werden gebündelte Wurzelstifte präsentiert. Wer sie einsetzt, spart sich das Präparieren (siehe Interview Seite 47).

Endo legt zu

Und weiter geht es mit Endo, dem rasant wachsenden Segment bei Komet Dental. Auf der IDS 2017 präsentiert der Lemgoer Hersteller nun den Endobereich ebenso umfassend wie den allgemeinzahnärztlichen. Jeder Bereich beansprucht für sich diesmal jeweils vier der insgesamt acht Plätze an einer speziellen „Demotheke“. Dort können sich Zahnärzte persönlich beraten lassen und alle Produkte testen. Imke Wagemann, Leiterin Produktmanagement Zahnmedizin und Zahntechnik: „Es wird eine gelungene Mischung aus schlauen Produkten für den Praxisalltag und echten Highlights für Spezialisten.“ Damit spielt sie auf den neuen Kronentrenner „Jack“ speziell für das „Aufschlitzen“ von vollkeramischen Restaurationen oder die neuen cleveren Polierer für Komposite an. Ästhetikspezialisten dürfen sich auf ein ganz neues Set für Okklusionsonlays freuen, das gemeinsam mit Prof. Dr. Daniel Edelhoff und PD Dr. M. Oliver Ahlers entwickelt wurde.

Und auch das Schallspitzensortiment SonicLine bekommt erneut Zuwachs durch Ideengeber Prof. Dr. Hüsamettin Günay: Die bewährte Schallspitze SF10 für die Parodontalbehandlung wird es in der flexibleren Version SF10T für besonders enge und tiefe Taschen geben. Ergänzend dazu kommt zur IDS eine neuartige Schallspitze zur Furkationsreinigung mit Knospenform, die bei der Reinigung von Furkationen überzeugt. Endo-Highlights zur IDS werden u. a. das reziproke Feilensystem R6 ReziFlow sein sowie der EndoExplorer für die substanzschonende Gestaltung der endodontischen Zugangskavität, der in Zusammenarbeit mit Dr. Hans-Willi Herrmann entwickelt wurde. Komet Dental setzt auf den sicheren, effizienten und unkomplizierten Endo-Alltag auf höchstem Niveau. Wie das gelingt, zeigt der Expertenzirkel zum Thema ab Seite 10 in diesem Heft.

Röntgen in der Praxis

Die Bedeutung der DVT in der Endodontie ist nicht unumstritten und wird bei so mancher Diagnose überschätzt, weiß der Röntgenexperte Prof. (CUMC, NY) Dr. Dirk Schulze, Freiburg, Karlsruhe. Ist aber unklar, ob am Apex eine Entzündung vorliegt, machen DVT-Aufnahmen definitiv Sinn und haben einen hohen Stellenwert. Das lässt sich auf normalen Röntgenbildern kaum erkennen. Schulze: „Die Verwunderung der Kollegen ist häufig groß, wenn sich auf einer Volumentomografie eine große apikale Veränderung darstellt.“ Die DVT hält also Einzug in den Endo-Bereich, dürfte dort aber bei Weitem nicht die Bedeutung erlangen wie in der Implantologie und Parodontologie. In der Parodontaltherapie sollte die DVT den intraoralen Zahnstatus plus Sonde als Goldstandard sogar ablösen, meint Schulze. Denn: Geht es um Knochendefekte, liefert die DVT die größte Informationstiefe.

Galt die dritte Dimension lange Zeit als „too much“, haben Niedrigdosisprotokolle und Preissenkungen nun einen Paradigmenwechsel eingeläutet. Die dritte Dimension setzt sich auch in der Praxis mehr und mehr durch. Planmeca, quasi die „Mutter“ der Low-Dose-Konzepte, wird auch auf der IDS 3D für den Praktiker neben zahlreichen weiteren Optimierungen präsentieren. 2D ist damit natürlich nicht out, Experten raten zu Kombigeräten.

Dreidimensionales Röntgen

Für „Zwei Geräte in einem“ wirbt passend auch Dürr Dental. Der neue Volumentomograf VistaVox S liefert dreidimensionale Röntgenaufnahmen mit einer entscheidenden Besonderheit beim Field of View. Dazu Frank Kiesele, Leiter Produktmanagement und Produktmarketing Diagnostische Systeme bei der Dürr Dental AG: „Bei herkömmlichen Geräten ist entweder das Field of View zu klein und die Positionierung extrem sensibel, mit dem Risiko von Wiederholungsaufnahmen. Oder es wird ein viel zu großer Bereich geröntgt und der Patient einer unnötig hohen Strahlenbelastung ausgesetzt.“ Beim VistaVox S dagegen orientiere sich das abgebildete Volumen exakt an der Anatomie des menschlichen Kiefers. Damit zeige es dem Diagnostiker genau den Bereich, den er sehen möchte – und das praktisch ohne Fehlpositionierungen. Dank der S-Pan Technologie werden auch brillante OPGs erstellt, die Maßstäbe in der Bildschärfe extraoraler Aufnahmen setzen.

Transparente Schienen

Als globaler Marktführer für die Therapie mit transparenten Schienen arbeitet die Align Technology GmbH an Innovationen, um Invisalign-Behandlungen für Patienten und Ärzte effektiver zu machen. Das dürfte mit dem IDS-Highlight Invisalign Go bestens gelingen: Die klar strukturierte Vorgehensweise unter Einbindung der innovativen Alignertechnologie stellt für den Zahnarzt eine relevante Erweiterung seines Praxisangebots dar. Er kann kompetent beraten und die komplette Therapie in seiner Praxis durchführen. In der Regel ist die Behandlung nach maximal sieben Monaten beendet.

Über ein Softwaretool lassen sich ästhetisch orientierte Therapien mittels der transparenten Schienen deutlich besser identifizieren, planen und durchführen. Invisalign Go eignet sich für leichte Engstände, Lückenstände oder kieferorthopädische Rezidive. Die digitale Behandlungsplanung unterstützt Zahnärzte bei der Fallbeurteilung und Therapiekontrolle.

Der Zahnarzt erhält parallel einen Terminplan mit Orientierungshilfen für die durchzuführenden Maßnahmen bei jedem Kontrolltermin. Zudem können jederzeit neue intraorale Aufnahmen mithilfe des Progress Assessment Tools von Invisalign Go hochgeladen werden – zur Kontrolle des planmäßigen Behandlungsverlaufs. Invisalign Go ermöglicht den analogen Weg über Abformungen und ist zugleich kompatibel mit dem Intraoralscanner iTero Element von Align Technology, dem 3M true Definition IOS-Scanner, dem Trios von 3shape und der CEREC Omnicam.

Und noch ein Plus: Invisalign Go bietet sich nicht nur als eigenständige Behandlung zur Zahnbegradigung an – alternativ ist auch eine Kombination mit anderen ästhetischen oder restaurativen Zahnheilkundeverfahren möglich.

Top Secret

Eine exklusive Neuproduktvorstellung wird es von 3M geben. Dieses Entwicklungsprojekt ist allerdings noch „top secret“, heißt es aus dem Unternehmen. Verraten wird lediglich, dass es sich um ein Material handelt, auf das viele gewartet haben. Denn Anwenderwünsche haben bei der Entwicklung eine wichtige Rolle gespielt.

Darüber hinaus präsentiert das Unternehmen den „weltweit ersten tabletbasierten Intraoralscanner“, wie Thomas Landrock, Marketing Manager Prosthodontics bei 3M Oral Care, berichtet. Der „Tablet-Scanner“ lässt sich bei einem Wechsel der Behandlungsräume problemlos mitführen und unterstützt den Zahnarzt bei der Patientenkommunikation und -aufklärung. Diese wird für den Patienten zu einem interaktiven Erlebnis, denn er kann das Gerät selbst in die Hand nehmen und bedienen – wie sein eigenes Tablet zu Hause.

Die weiteren Komponenten des Systems – Handstück und Software – entsprechen denen der Cart-Version des 3M True Definition Scanners. Demnach profitieren auch die Anwender der Tablet-Version von den bekannten Vorteilen einer extrem hohen (Wiederhol-)Genauigkeit sowie hohen Scangeschwindigkeit. Auch das bewährte Konzept der Trusted Connections (validierter Workflows mit Systemintegration für reibungslose Prozessketten) bei gleichzeitigem Zugriff auf STL-Daten für höchste Flexibilität hinsichtlich der Weiterverarbeitung der Daten bleibt bestehen und wird kontinuierlich ausgebaut. Überzeugen können sich Interessenten davon am 3M-Messestand.

Dort stehen gleich mehrere tabletbasierte Scanner zum Testen bereit. Mit dem fluoreszierenden Vollzirkoniumoxid 3M Lava Esthetic Vollzirkoniumoxid liefert 3M auch eine weitere Materialneuheit. Es verfügt über eine optimierte Transluzenz, einen gradierten Farbverlauf mit Übereinstimmung mit den VITA Classic-Farben und eine zahnähnliche, in die Materialstruktur integrierte Fluoreszenz. Zudem weist es eine für kubisches Zirkoniumoxid ungewöhnlich hohe Festigkeit von 800 MPa auf.

VITA stellt High-End-Ästhetik mit VITA ENAMIC multicolor und Super Translucent vor. Auch ohne Individualisierung sorgt das duale Netzwerk für ästhetische Einzelzahnversorgungen im Front- und Seitenzahnbereich. Das besonders hochtransluzente VITA ENAMIC ST (Super Translucent) bietet sich ideal für Veneers, Inlays und weitere schmelzbegrenzende Restaurationen an. Der robuste Werkstoff lässt sich wie gehabt einfach schleifen oder fräsen und ohne Brand schnell verarbeiten. Auch die klinischen Vorteile bleiben: Dünne Materialschichtstärken ermöglichen minimalinvasive oder sogar noninvasive Versorgungen. Die dentinähnliche Flexibilität absorbiert Kaukräfte, keramisches Risswachstum wird für nachhaltige Restaurationserfolge an der Grenzfläche zum Polymernetzwerk gestoppt.

CAD/CAM und 3D-Druck

Digitale Prothetik ist ein Schwerpunkt der Neuentwicklungen, die DMG auf der IDS 2017 präsentiert. Mit der frisch eingeführten LuxaCam-Familie unterstützen die Hamburger Materialexperten Zahnärzte wie auch Labore im Bereich der fräsbaren CAD/CAM-Materialien. Die in Hamburg entwickelten Ronden und Blöcke lassen sich für unterschiedlichste prothetische Anforderungen einsetzen, bis hin zu komplexen Brückengerüsten. Neue Maßstäbe für den 3D-Druck sollen mit einer brandneu entwickelten Materialfamilie gesetzt werden – Live-Demos dazu wird es direkt am Stand geben. Außerdem stellt DMG ein innovatives, universell einsetzbares Bulkfill-Komposit vor. Kein Schichten, sichere Durchhärtung, minimierte Schrumpfspannung – gute Standardversorgungen werden so schneller und einfacher.

Jubiläums-Rabatte

lege artis, der Spezialist für Zahn- und seit 2007 auch für Implantaterhaltung, feiert seinen 70. Geburtstag. Passend dazu gibt es für ausgewählte Produkte 70 Prozent Rabatt. Im IDS-Fokus werden auch das Implantatpflegegel durimplant und das REMOT implant zur schonenden Reinigung des Implantataufbaus stehen. Das Familienunternehmen präsentiert zudem die Parodontitisprophylaktika parodur Gel und parodur Liquid sowie die bewährte Natriumhypochloritlösung NaOCl mit dem integrierten ESD-Entnahmesystem, die seit der IDS 2015 als HISTOLITH NaOCL 3 % und 5 % erhältlich ist.

Von Hygiene bis Laser

Neben den aktualisierten Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI), die den Stand der Wissenschaft widerspiegeln, gilt es in der Zahnarztpraxis ein komplexes Konglomerat weiterer Hygienenormen und -standards zu beachten: das Medizinprodukte-Gesetz (MPG), die Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV), die Vorschriften der Berufsgenossenschaft zu Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit sowie das Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (IfSG). Noch dazu unterliegen diese Maßgaben einer fortlaufenden Aktualisierung. Logisch, dass Praxen auf Hilfe angewiesen sind. Und die liefert Henry Schein mit auf Zahnarztpraxen zugeschnittenen Lösungen. Der wohl wichtigste Part des Henry Schein-Hygienekonzepts dürfte der PraxisCheck sein. Dabei werden alle wichtigen Hygieneaspekte auf der Basis von RKI-Richtlinien, geltenden Gesetzen und Verordnungen überprüft. Die Ergebnisse werten die Experten von Henry Schein aus und erarbeiten gemeinsam mit dem Praxisinhaber individuelle Lösungsansätze. Neben dem bewährten Hygienekonzept, und dem Digitalen Workflow (Stichwort ConnectDental) zählt auch die Laserzahnmedizin zu den Schwerpunkten des Dentaldepots.

Ein besonderer Service – und erstmals auf der IDS: das „Meet the Experts“-Angebot mit Spezialistentipps zu Hygiene, Laser und digitalem Workflow. Eine Registrierung ist ab Ende Februar unter www.henryschein-mag.de möglich und zu empfehlen. Denn es stehen nur begrenzt Plätze zur Verfügung (siehe Interview Seite 50, 51).

Die 37. Internationale Dental-Schau führt vom 21. bis 25. März 2017 erneut Zahnärzte, Zahntechniker, Mitarbeiter aus Praxis und Labor, den zahnmedizinischen und zahntechnischen Nachwuchs mit dem internationalen Dentalhandel und den Dentalherstellern zusammen. Wieder werden Rekorde gebrochen.

2400 Anbieter

Rund 2400 Anbieter, 200 mehr als auf der 36. IDS 2015, aus 60 Ländern werden vom 21. bis 25. März die neuesten Produkte, Entwicklungen und Trends der Branche auf einer Rekordausstellerfläche von 160 000 qm präsentieren. Mit den Hallen 2, 3, 4, 10 und 11 werden fünf Messehallen voll belegt, und aufgrund der starken Nachfrage wird zusätzlich eine Ebene der Halle 5 geöffnet.

Etwa 70 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland, vor allem aus Italien, den USA, Südkorea, China, Frankreich, der Schweiz und Großbritannien. Auch bei der Besucherzahl will man Rekorde brechen: Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin der Koelnmesse GmbH, hofft auf 150 000 Fachbesucher, rund 12 000 mehr als 2015. Das erfolgreiche Konzept der „Speaker’s Corner“ wird fortgeführt. Das moderierte Forum bietet IDS-Ausstellern die Möglichkeit, vor Besuchern Fachvorträge zu halten und Produkte zu präsentieren. Auch den „Career Day“ wird es wieder geben. Die Initiative soll den Kommunikations- und Informationsaustausch zwischen den ausstellenden Unternehmen der IDS und Berufseinsteigern oder an einem Beruf in der Dentalbranche interessierten Bewerbern forcieren.

Die Veranstaltung des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie e. V. (VDDI) und der Koelnmesse fand 2015 großen Anklang bei Ausstellern und Besuchern. Sie wird am Samstag, 25. März 2017, in der Passage zwischen Halle 4 und 5 stattfinden. Mit einem Onlineterminplaner auf der IDS-Homepage können im Vorfeld unkompliziert Gespräche mit Bewerbern und Interessierten vereinbart werden, auch spontane „Speed-Dating-Aktionen“ sind möglich.