Direkt geschichtete Kompositverblendungen
Geschichtete Kompositverblendungen können für eine ästhetische Rehabilitation der Frontzähne eine geeignete Behandlungslösung darstellen. Für Patienten ist diese Option preisgünstiger als konventionelle keramische Restaurationen und sie kommen in einer Sitzung zu ihrem Wunschlächeln. Dass sich selbst eine herausfordernde Ausgangssituation mit modernen Kompositmaterialien und einer entsprechenden Routine mit direkten Komposit-Veneers lösen lässt, zeigt der folgende Fall von Dr. Elio Boschetti aus Italien.

15 – das finale Lächeln
Dr. Elio Boschetti
hat einen Master in klinischer Zahnheilkunde und Kiefer- orthopädie (United Campus of Malta HEI Foundation). Seine Schwerpunkte sind die restaurative und kiefer- orthopädische Zahnmedizin. Er ist zertifiziertes Mitglied der European Society of Cosmetic Dentistry und tätig in Vicenza, Brescia und Firenze, Italien.
www.elioboschetti.com
Foto: privatEin 65-jähriger Patient stellte sich aufgrund einer Dentinhypersensibilität im Frontzahnbereich und mit dem Wunsch, die Ästhetik seines Lächelns zu verbessern, vor. Die Hypersensibilität wurde durch nichtkariöse zervikale Substanzdefekte (NCCL) im Frontzahnbereich verursacht. (Abb. 1)
Eine Sitzung und maximaler Strukturerhalt
Nach Vorstellung der verschiedenen Behandlungsoptionen fiel die Wahl auf direkte Komposit-Restaurationen, da diese eine Versorgung in einer Sitzung ermöglichen und ein Maximum an Schmelz-Dentin-Struktur erhalten werden kann.
Vorbereitung
Zur Überprüfung der statischen und dynamischen Okklusion, der Phonetik und der Ästhetik des Lächelns wurde ein direktes Komposit-Mock-up angefertigt.
Nach Durchführung der notwendigen Korrekturen (Abb. 2 und 2a) wurde ein Silikonschlüssel (für die Restaurationen) anhand einer Abformung der palatinalen und inzisalen Strukturen mit Panasil Putty Fast Set (Kettenbach Dental) hergestellt.
Die alten, infiltrierten Restaurationen sowie das infizierte Dentin wurden entfernt und der Schmelz einer Mikroabrasion unterzogen. (Abb. 3) Die Schmelzoberflächen wurden zehn Sekunden lang mit 37,5%-igem Orthophosphorsäure-Gel angeätzt. Nach dem Abspülen mit Wasser und dem Trocknen mit Luft wurde ein Universaladhäsiv aufgetragen.
Direkter Kompositaufbau
Der Aufbau der palatinalen Wand erfolgte durch Aufbringen einer dünnen Komposit-Schicht auf den Silikonschlüssel, der anschließend vorsichtig auf die Zähne aufgedrückt wurde. (Abb. 4) Nach Bestätigung der korrekten Positionierung wurde mit der Lichthärtung begonnen.
Die Klasse-V-Kavitäten wurden mit OA2 Visalys Fill (Kettenbach Dental) rekonstruiert, die verfärbten Bereiche mit einer dünnen Schicht Opaker abgedeckt (Abb. 5) und die Approximalbereiche mit A3 Visalys Fill (Kettenbach Dental) unter Verwendung von Teilmatrizen rekonstruiert. (Abb. 6 und 7) Zu diesem Zeitpunkt waren die Konturen der einzelnen Elemente fertiggestellt.
Nun wurde die vestibuläre Fläche rekonstruiert, indem eine Schicht des Komposits A2O Visalys Fill und anschließend A3 Visalys Fill (beide Kettenbach Dental) auf die gesamte vestibuläre Oberfläche aufgetragen wurde. Die Verfärbungen waren nun nicht mehr sichtbar. (Abb. 8–10)
Charakterisieren und polieren
Zur Charakterisierung der Inzisalkante und zur Erzielung der typischen Transluzenz des inzisalen Drittels des natürlichen Zahns wurde blaugraue Farbe aufgetragen. Der Bereich zwischen dem mittleren und inzisalen Drittel wurde abschließend mit einem transparenten Komposit beschichtet, um Natürlichkeit und Transluzenz zu erzielen.
Die zervikalen Bereiche wurden mit einer Diamantflamme (862) mittlerer Körnung und Diamantstreifen bearbeitet, die Approximalbereiche mit Schleifscheiben, um die korrekten Profile und Übergangslinien zu schaffen.
Die vestibuläre Fläche wurde zunächst mit einem Fräser und Schleifscheiben bearbeitet, und dann die vertikale und horizontale Mikro- und Makrotextur eingearbeitet.
Abschließend wurde mit mehrstufigen Gummipolierern die Politur durchgeführt. (Abb. 11 bis 14)
Fazit
Ein komplexer Fall, der beweist, dass mit guter Planung, handwerklichem Geschick und den geeigneten modernen Materialien medizinisch sinnvolle Versorgungen unter Beachtung des Erhalts vorhandener Zahnsubstanz mit ästhetischem Ergebnis umsetzbar sind. (Abb. 15)
Dr. Elio Boschetti
hat einen Master in klinischer Zahnheilkunde und Kiefer- orthopädie (United Campus of Malta HEI Foundation). Seine Schwerpunkte sind die restaurative und kiefer- orthopädische Zahnmedizin. Er ist zertifiziertes Mitglied der European Society of Cosmetic Dentistry und tätig in Vicenza, Brescia und Firenze, Italien.
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Foto: privat