Live-OP: All-On-4 auf Zygoma?
Die Verwendung der neuen Zygoma-Implantate von Nobel Biocare stand bei einer All-on-4-Live-OP im September in Neuss im Fokus. Prof. Dr. Paulo Malo, Entwickler des All-on-4-Behandlungskonzepts, und das Team von Dr. Bernd Quantius, Mönchengadbach, dem ersten deutschen Malo-Klinik-Betreiber, zeigten Step by Step am Fallbeispiel einer 64-jährigen zahnlosen Patientin, wie sich eine All-on-4-Versorgung auch im hochatrophen Oberkiefer realisieren lässt.
Die neuen Zygoma-Implantate wurden speziell für solche Indikationen entwickelt. Das Implantat weist nur im apikalen Bereich Gewindegänge auf. Dadurch ist es möglich, den anderen Teil extramaxillär und direkt unterhalb der Mukosa zu positionieren. Dies wiederum ist die Grundlage für eine möglichst weit bukkale Positionierung der Implantatschulter und eine hygienefähige festsitzende Versorgung bei einem hochatrophen Oberkiefer. Die Malo-Technik selbst gibt es bereits seit 1993. Langwierige Augmentationen bleiben den zahnlosen Patienten damit erspart. Sie können ihre „festen Dritten“ unmittelbar nach der Operation belasten.
Quantius und sein Team richten sich strikt nach dem Malo-Clinic-Protokoll aus Lissabon: Entsprechend erhalten seine All-on-4-Patienten stets eine einteilige, komplette Versorgung aus Titan/Kunststoff bzw. Titan/Keramik mit künstlichem Zahnfleisch, die verschraubt wird. Standardmäßig werden zwölf Zähne ersetzt. Das Konzept eigne sich vor allem für zwei Patientengruppen, „für Geschäftsleute mit wenig Zeit und für Angstpatienten“, wie Quantius unterstreicht.
Und der Bedarf steigt. Allein im vergangenen Jahr hat er in seiner Klinik mehr als 100 All-on-4-OPs durchgeführt. Entsprechend expandiert die Malo Clinic und ist derzeit mit 49 Kliniken in 19 Ländern vertreten.
Als zweiter deutscher Zahnarzt erhält am 18./19. November der Hamburger Zahnarzt Prof. Dr. Peter Borsay auf dem von ihm ins Leben gerufenen Euro-Osseo Kongress (www.euro-osseo.com) den Status „Malo-Klinik“.