Warum sich Intraoralscanner jetzt doch lohnen
Weit mehr als der klassische Abdruck zu leisten vermag, bietet die aktuelle Scanner-Generation der Intraoralscanner.
Einfacher, schneller, genauer – und vor allem für Patienten deutlich angenehmer, so werben die Hersteller und das kommt an: Ein regelrechter „Scan-Hype“ ist ausgebrochen. Gefühlt verabschieden sich immer mehr Zahnärzte von der konventionellen Abformung. Noch sieht die Realität zwar anders aus. Maximal sieben bis zehn Prozent der Zahnärzte dürften derzeit umgestellt haben, schätzen Experten. Das Gros der Kollegen formt dem Hype zum Trotz noch immer mit Alginat, Silikon, Polyether und Co ab.
Vorteile von digitaler Abformung nicht mehr von der Hand zu weisen
Wird sich das mit dem Generationswechsel ändern? „Ja, und zwar rasant“, zeigt sich Dr. Tim Nolting, Freudenberg, überzeugt. Er scannt seit 2019 und möchte die Vorteile „nie mehr missen“. Dazu zählen unter anderem: weniger Fehlerquellen, bessere Kommunikation zwischen Zahnarzt und Zahntechniker und mehr Effizienz durch optimierten Workflow.
Das Wichtigste aber: Immer neue Diagnosetools schaffen nie gekannte Therapieoptionen. Mit digitalen Abdruckmaschinen haben die Scanner von heute in der Tat nichts mehr zu tun. Selbst die Anzahl der Röntgenaufnahmen wird durch die neuen Kariesdiagnostik-Tools gesenkt. Zudem lassen sich 3D-Fotos der Scans dem Patienten digital zur Verfügung stellen.
Intraoralscan auch in der Funktionsdiagnostik einsetzbar
Ganz neu und noch nicht in Serienreife: „Durch Reduktionsscannen lässt sich die vertikale Dimension erhalten, was alle Bissnahmen überflüssig macht“, berichtet Dr. Thomas Wever, Langenfeld. Gemeinsam mit dem Digitalvisionär Dr. Andreas Adamzik, Dorsten/Gelsenkirchen, forscht Wever in Kooperation mit 3Shape/Kopenhagen, unermüdlich an weiteren Workflow-Verbesserungen.
Kein Puder beim Scan mehr nötig
Die Industrie hat jedenfalls ihre Hausaufgaben gemacht. Die neuen Intraoralscanner sind nicht nur handlicher geworden, auch das lästige Pudern ist bei den meisten Herstellern vom Tisch. Seither lassen sich auch intraoperativ, etwa während oder nach der Implantation, gefahr- und berührungslos Abformungen durchführen, wichtig zum Beispiel für „One-Abutment/One-Time-Konzepte“.
Die Lernkurve ist extrem steil, nach nur wenigen Scans ist ein Scanpfad etabliert und kann routiniert angewendet werden. Eine Präparation kann direkt nach der digitalen Abformung in allen Ebenen beurteilt werden. Bei Bedarf lassen sich Teile des Scans beliebig oft wiederholen, ohne die gesamte Abformung wiederholen zu müssen.
Intraoralscanner-Produktvergleich
Allerdings: Die neuen Scanner haben ihren Preis. Jeder Zahnarzt muss für sich entscheiden, ob er diese Investition tätigen möchte oder nicht. Dabei kann unsere Intraoralscanner-Produktübersicht helfen. Je früher man sich informiert und gegebenenfalls schulen lässt, desto besser. Erinnert man sich an den Siegeszug des iPhones vor rund zehn Jahren, könnte das konventionelle Abformen möglicherweise schneller Vergangenheit sein, als man denkt. In den meisten Laboren ist die digital unterstützte Herstellung von Zahnersatz bereits heute „Goldstandard“. Und: So manches Labor stellt den Zahnärzten inzwischen Intraoralscanner zur Verfügung.