Perfekter Stumpfaufbau



Bei einer Mindeststumpfhöhe des zu präparierenden Zahns von weniger als 4 mm ist ein Aufbau aus Komposit indiziert, um die Friktion der Krone zu gewährleisten. Visalys Core (Kettenbach) hat sich bei der Anwendung mit exzellenten Materialeigenschaften und einer optimal einfachen Handhabung bei minimalem Zeitaufwand bewährt.

Dank des dualhärtenden Systems des Komposits lässt sich problemlos bei vitalen und devitalen Zähnen in nur wenigen Arbeitsschritten ein Stumpfaufbau modellieren und gleichzeitig auch ein Wurzelstift zementieren. Dabei härten auch die Bereiche vollständig und schnell aus, in die die Polymerisationslampe nicht gelangen kann, wie zum Beispiel der Wurzelkanal. Es entsteht eine sofortige hohe Endhärte, die ein zeitsparendes Arbeiten ermöglicht.

Blasenfreies Applizieren

Das Aufbaumaterial lässt sich dank der Automixspritzen homogen und blasenfrei applizieren und mithilfe der dünnen Spritze problemlos in Wurzelkanäle einbringen. Es hat optimale Fließeigenschaften, so dass auch Kanäle und Unebenheiten im Zahn gut zu handhaben sind und kein Material in ungewollte Bereiche fließt. Visalys Core ist gut konturier- und beschleifbar. Dank seiner Oberflächenhärte lässt es sich beschleifen, ohne Riefen zu hinterlassen – vergleichbar der natürlichen Zahnhartsubstanz.

Ein weiterer Pluspunkt ist die weiße Farbe des Materials. Dentin und Schmelz lassen sich während des Beschleifens problemlos vom Aufbaumaterial unterscheiden, so dass ich die Präparationsgrenze in den Schmelz legen kann. Ein einfaches Modellieren des Stumpfes ist ohne Schichtung und ohne Füllungsinstrumente möglich. Während des Auftragens aus der Automixspritze modelliere ich bereits den Stumpf, das heißt Aufbau in einer Applikation. Eine Hinzunahme von Füllungsinstrumenten oder Matrizen ist aufgrund der guten Fließeigenschaften und Standfestigkeit nicht notwendig. Die homogene Masse fließt dabei gut aus der Kanüle heraus, ohne dass ich zu großen Druck ausüben muss. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass altbewährte Adhäsivsysteme beibehalten werden können, da Visalys Core mit allen Systemen kompatibel ist.

Der konkrete Fall

Bei der Anwendung schräge ich vorhandenes Dentin bzw. Schmelz mit einem Diamanten leicht an (Abb. 1). Daraufhin lege ich den Bereich mit relativer Trockenlegung mittels Watterolle trocken (Abb. 2). Ich ätze im Total-Etch-Verfahren (Abb. 3a, 3b) und sprühe das Ätzmittel nach 15 Sekunden mit Wasserspray gründlich wieder ab (Abb. 4). Dann trage ich einen Primer auf, den ich 15 Sekunden einpinsele (Abb. 5) und anschließend verblase (Abb. 6). Danach wird das Bonding aufgetragen, das mit der Polymerisationslampe zehn Sekunden beleuchtet wird (Abb. 7). Überschüssiges Bonding entferne ich mit einem Scaler. Daraufhin wird das Stumpfaufbaumaterial mit der Automixspritze modellierend aufgetragen (Abb. 8a, 8b) und mit der Polymerisationslampe 20 Sekunden gehärtet (Abb. 9).

Abschließend wird der Stumpf bearbeitet und in Form gebracht (Abb. 10a, 10b). Später kann er dann zur Aufnahme einer Krone präpariert werden.

Fazit

Stumpfaufbauten sind stets in Kombination mit der Adhäsivtechnik zu sehen. Inkompatibilitäten schädigen den Verbund und führen zu dem Abriss des Aufbaus, entweder bei der Entnahme der Matrize oder bei der Präparation. Mit Visalys Core lässt sich das vermeiden. Mit der neuen Active-Connect-Technology sorgt das Komposit für einen zuverlässigen Haftverbund mit den gängigsten licht- und dualhärtenden Ein- und Mehrschrittadhäsiven.

Dr. Ingo Schröder
studierte Zahnmedizin in Marburg und ist seit 2007 niedergelassen in Köln.
www.dr-ingo-schroeder.com