Kolumne: NachgeVragt

„Warum erfüllt mich meine Arbeit nicht?“

Vielleicht kennen Sie das? Sie arbeiten und arbeiten und haben doch das Gefühl, nie anzukommen. Die Erfahrung zeigt, dass zur erfolgreichen und zufriedenen Führung einer Praxis drei Bereiche eine wichtige Rolle spielen. Das ist zum einen das tägliche Handeln, dann ist das die eigene Vision – also der Grund warum Sie arbeiten – und natürlich die gesetzten Ziele. Stimmen diese drei Bereiche überein, empfinden wir unseren Alltag als erfüllt.


Erfüllende Arbeit

Ist Ihr Kompass richtig genordet? © Patrick Daxenbichler – stock.adobe.com


Richten Sie Ihren Kompass auf Erfolg aus!

Am einfachsten ist das Ganze an einem Bild zu erklären: Ich nutze dafür einen Kompass. Stellen Sie sich drei Zeiger vor. Deuten diese Zeiger in verschiedene Richtungen, wird der Alltag als Belastung wahrgenommen.

Fall 1: Sie fühlen sich nicht erfüllt – Handeln ohne Vision

Sie arbeiten extrem viel, haben aber trotzdem das Gefühl, nie Ihre Ziele zu erreichen. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass Ihre täglichen Handlungen Ihrem Ziel, aber nicht Ihrer eigentlichen Vision entsprechen. Ein Beispiel hierfür wäre: Ihr großer Traum war es mal Kindern zu helfen. Ihre täglichen Handlungen und das Angebot der Praxis umfasst aktuell eher eine hochwertige Versorgung von älteren Patienten.

Sollten Sie das Gefühl haben, dass Sie Ihre Arbeit nicht erfüllt, ist die Anpassung Ihrer Ziele und Handlungen nach dem eigentlichen Sinn ratsam.

Fall 2: Sie erreichen Ihre Ziele nicht – Keine Bewusstmachung der eigentlichen Ziele

Sie lieben was Sie tun, aber am Jahresende erreichen Sie nicht die gesetzten Ziele? In diesem Fall orientiert sich Ihr Verhalten am Sinn, aber es kommen von Zeit zu Zeit immer wieder Ziele hinzu, die nicht zu Ihrer Vision passen und eigentlich auch nicht Ihrer Persönlichkeit entsprechen. Ein Beispiel wäre: Sie lieben die Arbeit am Stuhl. Das Ziel einer Praxisexpansion würde dann dieser Ausrichtung widersprechen, da die unternehmerischen Tätigkeiten somit zunehmen.

Wenn Sie mit Ihrer Zielerreichung nicht zufrieden sind, schreiben Sie konkrete Jahresziele auf und übersetzen Sie diese dann in einen Handlungsplan pro Quartal, pro Monat, pro Woche.

Fall 3: Die Sinnkrise – Alle Pfeile zeigen in andere Richtungen

Sie nehmen sich Dinge vor, die Sie nicht erledigen, weil sie Ihren Fähigkeiten nicht entsprechen und nicht im Einklang mit Ihrem Antrieb stehen. Sie handeln in festen Gewohnheiten, die Sie nicht ans Ziel bringen. Denn Ihr vordergründiges Ziel entspricht nicht Ihrem persönlichem “Warum”. Ich erlebe dies meist, wenn viele Ziele von außen an die Praxisinhaber herangetragen werden. Ein Beispiel wäre: Die Arbeit am Patienten macht Ihnen keinen Spaß mehr und eigentlich möchten Sie etwas anderes machen. Ihr benanntes Ziel ist es aber die Praxis zu vergrößern. Ihre täglichen Handlungen wirken gleichförmig – ohne dass Sie sich erfüllt fühlen.

In diesem Fall ist es sinnvoll zunächst zu überlegen, für welche Tätigkeit Sie morgens gerne aufstehen würden. Stellen Sie sich die Frage, welcher Bereich aus der aktuellen Tätigkeit Ihnen am meisten Spaß bereitet.

Insgesamt gilt: ist Ihr Kompass einmal richtig eingestellt, werden Sie mit Freude und Erfolg Ihre Praxis entwickeln.


Vanessa Kohnert schreibt auf DENTAL MAGAZIN in ihrer regelmäßigen Kolumne „Nachgevragt“ über Themen, die jeden Zahnarzt/jede Zahnärztin beschäftigen. Hier gibt sie Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie einerseits der Erfolg Ihrer Praxis und andererseits auch Ihre eigene Zufriedenheit steigern können.


Zur Autorin
Vanessa Kohnert

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Vanessa Kohnert

Die Wirkung von Arztpraxen ist ihre Passion. Die studierte Kommunikation- und Marketing-Spezialistin zeichnet sich besonders durch ihre Klarheit und strukturierte Vorgehensweise aus. Als Beraterin und Trainerin begeistert sie Inhaber und Teams von Unternehmen im medizinischen Bereich. Seit über 12 Jahren entwickelt und implementiert sie faszinierende Marken.

In diesem Jahr publizierte die Expertin zu ihrem Herzensthema “Positionierung von Arztpraxen”.