So gewinnen Sie Patienten online
Bei der Patientenakquise zählt heutzutage nicht mehr ausschließlich die persönliche "Mund-zu-Mund-Propaganda". Zahnärzte ohne professionelle Online-Präsenz und gutes Praxismarketing verpassen die Chance, viele potenzielle Patienten auf sich aufmerksam zu machen. Mit diesen Tipps werden Sie online erfolgreich sein.
Es ist längst kein Geheimnis mehr: Für die meisten Menschen ist das Internet die Hauptinformationsquelle geworden. Sie suchen nach dem besten Hotel genauso wie nach dem besten Zahnarzt für Implantate, unsichtbare Zahnschienen, Bleaching und andere Behandlungen. Diese Information ist auch für das Praxismarketing von entscheidender Bedeutung. Werden diese potenziellen Patienten online auch Ihre Praxis im Internet finden und zu Ihnen kommen? Für die meisten Zahnärzte lautet die Antwort leider: „Nein“.
Doch worauf genau müssen Sie bei Ihrem Praxismarketing im Internet achten und warum ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür? Wie entwickelt sich das Marketing für Ihre Praxis in der Zukunft? Hier finden Sie einige Tipps und Antworten, die Ihnen dabei helfen werden, die perfekte Strategie zu entwickeln.
Eine Website, die “up to date” ist
Die Website ist der Dreh-und Angelpunkt Ihres Praxismarketings. Sie muss auf dem Smartphone gut aussehen und leicht lesbar sein. Veraltete Bilder oder Designs sind für die meisten potenziellen Patienten online ein „No-Go“. Hochwertige Bilder und ein gutes Video sollten im Optimalfall auf der Website eingebunden werden.
Wichtiger hingegen ist die Möglichkeit der leichten Kontaktaufnahme über anklickbare Telefonnummern oder Online-Terminvereinbarungen. Sie sollten es dem Besucher der Seite so leicht wie möglich machen, einen Termin bei Ihnen zu vereinbaren.
Dabei gilt oft die Prämisse „Keep it simple“: Eine einfache und übersichtliche Website ist besser als eine Website mit vielen Unterseiten auf denen lange Texte über verschiedene Themen stehen. Weniger ist bei den meisten Websites tatsächlich mehr!
Quellen für Besucherströme
Ein Fehler, den viele Zahnärzte begehen, ist sich nur auf die Website zu verlassen. Eine Website alleine ist jedoch nutzlos ohne Besucher. Es macht ja auch keinen Sinn, ein Plakat Ihrer Praxis in die Sahara-Wüste zu stellen. Zum erfolgreichen Praxismarketing gehört noch mehr.
Man muss sogenannten „Traffic“ (Besucherströme) auf die Website bringen. Zur Veranschaulichung benutze ich immer gerne das Bild einer Mühle (in diesem Fall die Website) und dem fließenden Wasser (Besucherströme). Nur wenn genug Wasser (Besucherströme) auf die Website (Mühle) trifft, kann man nachhaltig mehr Patienten gewinnen und auf die eigene Zahnarztpraxis aufmerksam machen.
Besucherströme können durch die bisherige Bekanntheit und Reichweite auf den Sozialen Medien, bezahlte Werbung (Google Ads, Facebook und Instagram) oder SEO (Suchmaschinenoptimierung) generiert werden.
Online-Reputation aufbauen
Die eigene Online-Reputation wird von nur wenigen Zahnärzten beachtet. Schlechte Bewertungen auf Google können die beste Website und die besten Besucherströme nutzlos machen. Überlassen Sie Ihre Reputation im Netz also nicht dem Zufall! Es gibt viele Möglichkeiten, die eigene Reputation im Internet zu verbessern.
Nach der Behandlung könnte Ihre Praxismitarbeiterin dem Patienten zum Beispiel eine kleine Karte in die Hand geben, mit welcher der Patient zur Abgabe einer Online-Bewertung gebeten wird. Die meisten Patienten geben von selbst keine Bewertungen ab, da sie es schlichtweg vergessen. Einen kleinen Hinweis mitzugeben, kann hier sehr viel Wirkung zeigen.
An dieser Stelle keine Angst: Wenn Sie einen guten Job machen und die ZFA die Karte weitergibt, werden die Patienten Ihnen auch meistens eine gute Bewertung hinterlassen. Es wird ein paar Ausnahmen geben, doch solange die Mehrheit positiv bewertet, so wird diese Maßnahme Ihre Online-Reputation weiter verbessern.
Warum ist jetzt der richtige Zeitpunkt für gutes Praxismarketing?
Die Coronakrise 2020 hat gezeigt, dass die Digitalisierung wichtiger ist als jemals zuvor. Firmen, die stark digitalisiert sind, haben weniger Umsatzeinbußen. Natürlich kann man als Zahnarzt nicht im Home-Office arbeiten, allerdings hat man durch das Internet viel Spielraum: Sie können Online-Videosprechstunden (z. B. Beratung zu Implantaten) durchführen, neue Patienten über das Internet gewinnen oder die Buchhaltung digitalisieren.
Auch außerhalb der Krise zeichnet sich ein klares Muster ab: Diejenigen, die das Internet nutzen, heben sich von anderen Zahnärzten ab. Diese Zahnärzte sind im Internet für die Patienten sichtbar. Wenn ich einen bestimmten Zahnarzt in meiner Region immer wieder im Internet sehe, an wen werde ich denken, wenn ich einmal eine PZR oder ein Bleaching durchführen lassen will?
Bis vor einigen Jahren kamen die meisten Patienten noch über Empfehlungen. Diese Empfehlungen sind wichtig für die Praxis, werden allerdings in den nächsten Jahren immer weniger werden. Die Menschen verlegen ihr soziales Leben immer mehr ins Netz. Im Internet zu bestellen ist heute ganz normal und die Menschen, die keine Sozialen Medien wie Facebook nutzen, werden immer weniger.
Auch die älteren Generationen werden immer internetaffiner. Die Mehrheit der aktiven Facebook-Nutzer ist tatsächlich über 25 Jahre alt. Es bieten sich hier gute Gelegenheiten, Patienten für Implantate oder andere Behandlungen von der eigenen Praxis zu begeistern.
Wie entwickelt sich die Situation in der Zukunft?
Man kann die Zukunft nie wirklich vorhersagen. Die Zeichen deuten allerdings in eine Richtung: Digitalisierung und das Internet. Immer mehr Zahnarztpraxen werden erkennen, dass man über das Internet Patienten online gewinnen und sich regional stark von anderen abheben kann. Das wird die Werbekosten für Online-Marketing in die Höhe schießen lassen.
Es wird immer schwieriger werden, sich Online zu etablieren. Diese Entwicklung ist bereits jetzt an einigen Stellen deutlich erkennbar. Wenn Sie zum Beispiel „zahnarzt münchen“ in die Google-Suche eingeben, so sehen Sie ganz oben verschiedene Werbeanzeigen von Zahnärzten aus dieser Region. Um auf diese Stelle zu kommen, zahlen diese Zahnärzte pro Klick im Durchschnitt 6,96 Euro.
Ein Klick garantiert an dieser Stelle noch keinen Patienten. Damit Sie hier überhaupt eine Chance haben, wirklich weit oben gefunden zu werden, müssen Sie hier meist mehrere tausend Euro bezahlen. Die Kosten und die Einstiegshürden für das Praxismarketing werden immer größer. Diese Situation ist in anderen Branchen noch viel deutlicher zu erkennen.
Alles in allem sind diese Entwicklungen eine Chance. Wer Online-Marketing für seine Zahnarztpraxis nutzt, wird von den Entwicklungen stark profitieren.
Der Experte
Rei Hitaj
hat neben seinem Physikstudium in einem bekannten österreichischen Tech-Unternehmen als Marketing-Berater gearbeitet. Nach einiger Zeit machte er sich im Bereich Online-Marketing selbstständig. Seitdem hilft er Unternehmen dabei, mehr Patientenanfragen und Kundenanfragen über Online-Marketing zu gewinnen. Weitere Informationen unter www.reihitaj.de