Im Urlaub relaxen und sich erholen
Für viele berufstätige Frauen und Männer gilt: Vor dem Urlaub herrscht Hektik, weil noch viele Dinge zu erledigen sind. Und nach dem Ferientagen stapeln sich zuhause erneut die unerledigten Aufgaben.
Daher hat Sabine Prohaska, Trainerin und systemischer Coach aus Wien, mit einem Augenzwinkern 15 Tipps zusammengefasst, mit denen man relaxt in den Urlaub kommt und anschließend von den „schönsten Wochen im Jahr“ noch lange zehren kann.
Tipp 1: Verreisen Sie offiziell einen Tag früher.
Es ist sinnvoll, allen Freunden und Bekannten sowie Kunden und Kollegen, mit denen man nicht direkt zusammenarbeitet, zu kommunizieren, dass der Urlaub einen Tag früher beginnt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich am letzten Arbeitstag vor den Ferien die dringlichen Aufgaben auf dem Schreibtisch stapeln und das Telefon noch ohne Unterlass klingelt.
Tipp 2: Vereinbaren Sie für den letzten Arbeitstag keine Reisetermine, Meetings sowie Arzt- und Friseurbesuche.
Denn solche Termine dauern oft länger als geplant. Die Folge: Man startet völlig außer Atem in den Urlaub.
Tipp 3: Erledigen Sie vor dem Urlaub alles, was nicht delegierbar ist.
Wichtige und dringliche Aufgaben, die man nicht delegieren kann und liegen bleiben, haben das Potenzial im Urlaub als schlechtes Gewissen zu plagen. Dann fällt es schwer, abzuschalten.
Tipp 4: Urlaub ist Urlaub.
Alle Unterlagen, die an die Arbeit erinnern, bleiben einfach zu Hause. Dazu gehört auch Fachliteratur, die in Zusammenhang mit dem beruflichen Aufgabengebiet steht. Und: Lesen Sie keine Tageszeitungen und schon gar nicht deren Wirtschaftsteil.
Tipp 5: Briefen Sie Ihren Assistenten oder Stellvertreter für die Rückkehr.
Nach dem Urlaub sollten maximal so viele Vorgänge auf dem Schreibtisch liegen, wie man Urlaubstage hatte. Ansonsten verleidet der Gedanke an die Arbeit, die einen nach der Rückkehr erwartet, bereits die letzten Urlaubstage.
Tipp 5: Vergessen Sie Ihr Smartphone.
Denn wer sich permanent darüber informiert, was zuhause oder an der Börse passiert, gewinnt einfach nicht den nötigen Abstand zum Alltag, um wirklich weg zu sein.
Sollte dies nicht möglich sein, dann kann man zum Beispiel die eingehenden Telefonate in der Mailbox auflaufen lassen. Dann entscheiden Sie, ob und wann Sie zurückrufen.
Tipp 6: Beginnen Sie vier, fünf Tage vor Reiseantritt mit dem Packen.
Dann schafft man es noch rechtzeitig einen neuen Bikini oder eine neue Badehose zu kaufen – nur für den Fall, dass man feststellt im alten Outfit keine gute Figur mehr zu machen.
Tipp 7: Stimmen Sie sich bereits zu Hause auf den Urlaub ein.
Frei nach dem Motto Vorfreude ist die schönste Freude, kann man zum Beispiel abends im Bett durch Reiseführer schmökern oder sich auf YouTube stimmungsvolle Videos über das Urlaubsziel anschauen.
Tipp 8: Feiern Sie Ihren Urlaubsbeginn.
Zum Beispiel, indem Sie am Flughafen, im Flugzeug, in der Bahn oder bei Ankunft am Urlaubsziel ein Gläschen Sekt trinken.
Tipp 9: Vergessen Sie im Urlaub alles, was Sie über das Thema Zeit- und Selbstmanagement gehört haben.
Im Urlaub gibt es nur eine „wichtige“ und „dringliche“ Aufgabe: sich erholen.
Tipp 10: Übertragen Sie das Leistungsdenken nicht auf den Urlaub.
Wer im Alltag dem Prinzip Leistungsdenken huldigt, muss in seinen Ferien längst nicht jeden Berg erklimmen und jedes Museum besuchen.
Tipp 11: Gestalten Sie Ihren Urlaub „agil“.
Es geht nicht darum, ein starres, vorab formuliertes Urlaubsproramm abzuarbeiten, sondern das zu machen, wozu man gerade Lust und Laune hat – zum Beispiel nichts.
Tipp 12: Lassen Sie „Fünfe gerade sein“.
Bei der Arbeit kann man dem „Null-Fehler-Prinzip“ huldigen. Doch im Urlaub sollte ein „easy living“ praktiziert werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man sich über jeden lahmen Kellner und zu warmen Cocktail ärgert.
Tipp 13: „Verlängern“ Sie Ihren Urlaub.
Man kann allen Personen, mit denen man nicht direkt zusammenarbeitet, kommunizieren, dass man erst zwei Tage später zurückkehrt. Sonst klingelt das Telefon nach der Rückkehr ohne Unterlass und die Erholung ist im Handumdrehen verflogen.
Tipp 14: Behalten Sie den Urlaub in Erinnerung.
Wie wäre es mit einem Urlaubsfoto auf dem Schreibtisch oder als Startbild auf dem PC? Dann kann man noch ab und zu von der Südsee oder den Bergen träumen.
Tipp 15: Und auf Balkonien kann man sich auch erholen.
Auch ein Urlaub in Balkonien, im heimischen Garten oder lokalen Umfeld kann sehr erholsam sein. Es muss nicht immer eine Flug- bzw. Fernreise sein.
Sabine Prohaska, Wien, ist Inhaberin des Trainings- und Beratungsunternehmens seminar consult prohaska