Zahnmedizinische Versorgung Pflegebedürftiger unzureichend
Fehlende Strukturen und Kapazitäten in der Versorgung pflegebedürftiger Patienten sind das Thema einer Diskussionsveranstaltung auf der Frühjahrstagung des Deutschen Arbeitskreises für Zahnheilkunde (DAZ). Der DAZ veranstaltet die Tagung am 20. April in Frankfurt gemeinsam mit der Vereinigung Demokratische Zahnmedizin e.V. (VDZM).
Am 1. April 2013 treten einige neue Leistungspositionen und –Bewertungen in Kraft, durch die die aufsuchende zahnmedizinische Behandlung immobiler Patienten verbessert und angemessener honoriert werden soll. Der DAZ hält die neuen Honorare allerdings immer noch nicht für ausreichend zum Ausgleich des Mehraufwandes, den in eigener Praxis niedergelassene Zahnärzte durch Haus- und Heimbesuche haben. „Nach wie vor ist die aufsuchende Betreuung auf besonderes Engagement und Pflichtgefühl und auf die Bereitschaft zum Honorarverzicht gegründet“, sagt die DAZ-Vorsitzende Dr. Celina Schätze.
Das ist allerdings nicht der einzige Mangel. Angesichts der steigenden Zahlen von alten und behinderten Patienten, die der Untersuchung und Behandlung durch Zahnärzte sowie der intensiven oralpräventiven Betreuung durch qualifizierte Kräfte bedürfen, hält der DAZ die vorhandenen personellen Kapazitäten für unzulänglich. Insbesondere die Unterstützung bei der täglichen Mundhygiene, auf die viele körperlich und/oder geistig eingeschränkte Menschen zur Gesunderhaltung ihrer Zähne angewiesen sind, muss von Pflegekräften und zahnmedizinischem Hilfspersonal geleistet werden.
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Die Frankfurter Frühjahrstagung findet unter dem Motto „Mundgesundheit auch bei Pflegebedürftigkeit – eine fachliche und politische Herausforderung“ statt. An der Diskussionsveranstaltung am Nachmittag nehmen einige Akteure aus den Bereichen Zahnmedizin und Pflege teil. Zugesagt hat bisher unter anderem Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK).
Am Vormittag des gleichen Tages findet eine zahnmedizinische Fachfortbildung mit Prof. Dr. Bernd Wöstmann von der Universität Gießen/Marburg zum Thema „Zahngesundheit im Alter – das unterschätzte Problem. Strategien gegen den Trend von multimorbide – pflegebedürftig – zahnlos“ statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, Zahnärzte und Ärzte erhalten vor- und nachmittags je drei Fortbildungspunkte.
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