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Zahnärztlicher Kinderpass an Schwangere verteilt

In Schleswig-Holstein werden Frauenärzte zukünftig den Zahnärztlichen Kinderpass zusammen mit dem Mutterpass an Schwangere ausgegeben. Werdende Mütter sollen so frühestmöglich für die Zahngesundheit ihres Kindes sensibilisiert werden.


Foto: ZÄK-SH


In der Schwangerschaft ist das Zahnfleisch besonders gefährdet, das ist bekannt. Deshalb sind bereits in der Schwangerschaft zwei zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen UZ A und UZ B vorgesehen. Danach geht es beim Kind mit den halbjährlichen Kontrolluntersuchungen UZ 1 – UZ 6 weiter.

Da bereits in den ersten Lebensjahren die Weichen in Richtung Zahngesundheit gestellt werden, hat die Zahnärztekammer Schleswig-Holstein erreicht, dass der Zahnärztliche Kinderpass in Zukunft zusammen mit dem Mutterpass in den Frauenärztlichen Praxen ausgegeben wird. Der Zahnärztliche Kinderpass, den es seit mehr als zehn Jahren gibt, ist zudem auch in den Zahnarztpraxen des Landes erhältlich. 

Zahnärztlichen Kinderpass soll frühzeitig aufklären

„Mit dem Zahnärztlichen Kinderpass haben Frauenärztinnen und Frauenärzte nun eine hervorragende Unterstützung zur Aufklärung über Zahnsanierung und professionelle Zahnreinigung“, stellt Doris Scharrel, Landesvorsitzende des Berufsverbandes der Frauenärzte, fest. Damit könne bei werdenden Müttern einer Schwangerschaftsgingivitis und der Keimübertragung von der Mutter zum Kind wirksam vorgebeugt werden.

Auch die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holsteins setzt sich für dieses Projekt ein. Deren Vorstandsvorsitzende, Dr. Monika Schliffke, sieht in der Kooperation ein zukunftsweisendes Konzept. „Damit werden gleichzeitig die Schwangeren auf ihre Verantwortung für die eigene Mundgesundheit hingewiesen und für die Zahngesundheit beim Kleinkind sensibilisiert“, so Schliffke.

Immerhin: Langjährige Prophylaxebemühungen der Zahnärzteschaft haben erreicht, dass inzwischen die Mehrzahl der Kinder naturgesunde Milchgebisse hat. Aktuell sei allerdings zu beobachten, dass ungesunde Ernährung, zuckerhaltige Getränke und mangelnde Zahnpflege die Karies bei den unter dreijährigen Kindern wieder besorgniserregend ansteigen lässt, warnt Dr. Martina Walther, Kammervorstand Prävention der Zahnärztekammer.  

Der Zahnärztliche Kinderpass steht unter www.zaek-sh.de zur Ansicht bereit.