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Zahnärzte fordern Entlastung von Bürokratie

Thüringer Zahnärzte fordern von der neuen Landesregierung einen schnellen Bürokratieabbau zur Entlastung ihrer Zahnarztpraxen. Die Landesregierung soll Doppelstrukturen abbauen und effektive zahnärztliche Selbstverwaltung nutzen.



Die Forderung beschloss am Wochenende die Kammerversammlung der Landeszahnärztekammer Thüringen. Sie ist das Parlament und höchste Entscheidungsgremium der 2.600 Zahnärzte im Freistaat. Dr. Andreas Wagner, Präsident der Landeszahnärztekammer, appelliert an die Landesregierung: „Nutzen Sie die bewährten Kompetenzen in unserer zahnärztlichen Selbstverwaltung, anstatt neue, kostenintensive und oftmals praxisferne Parallelstrukturen zu schaffen!”

Zahnärzte seien in den letzten Jahren von einer Vielzahl reglementierender, bürokratischer und einschränkender Maßnahmen, Richtlinien und Gesetze überzogen worden, sagte Wagner.

Hygieneüberwachung ohne Abstimmung

Ein Beispiel für die Mehrbelastung der Zahnarztpraxen sei die mehrfache Überprüfung zur Einhaltung der Hygienevorschriften. Sie wird in Thüringen sowohl durch die kommunalen Gesundheitsämter als auch durch das Landesamt für Verbraucherschutz unabhängig voneinander durchgeführt. „Eine Zahnarztpraxis kann also in kurzem Abstand durch mehrere staatliche Stellen kontrolliert werden“, sagte Wagner. „Das verlangt unnötig Aufwand und Zeit, die uns für die Behandlung unserer Patienten fehlen. Den Staat wiederum kosten uneffektive Strukturen zusätzliches Geld.“

Ziel sei es, staatliche Strukturen, Reglementierungen und Überwachungen auf ein Mindestmaß zu begrenzen und Doppelstrukturen zu vermeiden. Wagner verwies auf die bereits vorhandenen umfangreichen Fachkompetenzen der Landeszahnärztekammer Thüringen zur Hygieneüberwachung und Qualitätssicherung in den Praxen, die eine praxisnähere und kostengünstigere Kontrolle der Zahnärzte ermöglichen.