Erstes MIH Network Meeting bei GC Europe

Wissenschaftler und Praktiker arbeiten gemeinsam

Heutzutage wird bei einem von sieben Kindern an einem oder mehreren Zähnen die Molaren-Inzisiven- Hypomineralisation (MIH) diagnostiziert. Über die Ätiologie der Entwicklungsstörung ist bislang nicht viel bekannt. Die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt und die Kenntnisse reichen für eine erfolgreiche Therapie oft nicht aus.



Anfang März traf sich im Campus von GC Europe in Leuven, Belgien, unter der fachkundigen Leitung von Prof. Dr. Norbert Krämer (Universität Gießen) erstmals ein Kernteam aus erfahrenen und auf das Thema MIH spezialisierten Wissenschaftlern, Kinderzahnärzten und Allgemeinzahnärzten. Ihr Ziel ist es, eine langfristige Zusammenarbeit ins Leben zu rufen, um praktikable Lösungen rund um das Thema MIH zu diskutieren und anzubieten.

MIH beeinflusst die Lebensqualität vieler Kinder. Sie leiden häufig unter chronischen Schmerzen und Hypersensibilitäten, ästhetischen Problemen und oftmals einem nicht enden wollenden Behandlungsmarathon. Alle Teilnehmer des Meetings bestätigten, dass trotz des großen Interesses von Wissenschaftlern, Praktikern, Patienten und deren Eltern am Thema noch viele Fragen ungeklärt sind. Die Ätiologie scheint komplex und das klinische Erscheinungsbild höchst variabel. Dies erschwert das vollumfassende Verständnis der MIH.
Jeder Aspekt der Entwicklungsstörung des Zahnes wurde diskutiert – von chronischen Schmerzen und Hypersensibilitäten bis zu Notfallbehandlungen, kurzfristigen und langfristigen Therapieansätzen. Nach heutigen Erkenntnissen spielt CPPACP (Recaldent) bei der Behandlung eine Schlüsselrolle, indem es Hypersensibilitäten lindert und die Remineralisierung fördert.

Für Notfallbehandlungen und die temporäre Versorgung haben sich Glasionomer-Füllungsmaterialien sowie Edelstahlkronen bewährt. Für die dauerhafte Versorgung werden hingegen Glashybride, Komposite und unterschiedliche indirekte Restaurationen empfohlen. Bei allen invasiven Eingriffen ist die Schmerzausschaltung ein zentrales Thema; zu den sinnvollen Maßnahmen zählen die Infiltrationsanästhesie bzw. die intraossäre Anästhesie, die Sedierung mit Lachgas und auch die Vollnarkose.

Eine Erkenntnis ist, dass zur Entwicklung besserer Therapieansätze qualitativ hochwertige klinische Studien unter Einbezug vieler Teilnehmer notwendig sind. Deren Durchführung ist eines der erklärten Ziele der neuen MIH-Arbeitsgruppe. Dank der einzigartigen Zusammenarbeit bekannter Wissenschaftler, Pioniere in der Erforschung von MIH und erfahrene Praktiker, wird es möglich sein, ein großes, breit gefächertes und repräsentatives Teilnehmerfeld zu generieren, um standardisierte Untersuchungen durchzuführen.

GC hat sich schon immer sehr für das besondere Thema MIH interessiert und beteiligt sich aktiv an der Entwicklung von Lösungen für Zahnärzte und Patienten zur Behandlung von MIH.

Mehr Informationen zu MIH unter
www.campaigns-gceurope.com/mih/.