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Weiterbildung: DGParo Spezialisten für Parodontologie®

In Deutschland darf sich jeder Zahnarzt „Spezialist für Parodontologie“ nennen, unabhängig davon, wie gut er tatsächlich in Parodontologie ausgebildet ist. Um ein Zeichen für Qualifizierung und Qualität zu setzen, hat die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie 1992 das Siegel „DGParo Spezialisten für Parodontologie®“ ins Leben gerufen. Dr. Diana Krigar, DGParo Spezialistin für Parodontologie®, führt eine Zahnarztpraxis in Heidelberg und nennt im Interview die wichtigsten Gründe für den Erwerb des geschützten Titels.


Dr. Diana Krigar, DGParo Spezialistin für Parodontologie®, führt eine Zahnarztpraxis in Heidelberg: Foto: privat



Was unterscheidet den DGParo‐Abschluss von anderen Fort‐und Weiterbildungsangeboten?
Aus meiner Sicht ist die nachhaltige Strukturierung der Weiterbildung ein wesentliches Merkmal: Im Unterschied zu allen anderen Fort‐ und Weiterbildungen ist die Qualifizierung zum „DGParo‐Spezialisten für Parodontologie®“ auf eine Mindestdauer von drei Jahren angelegt, zwei davon an einer universitären Fachabteilung für Parodontologie. Dadurch erhält man die umfangreichste Ausbildung in Parodontologie. Das schafft keine andere Fort‐ oder Weiterbildung.

Warum ist es wichtig, dass es sich um eine Vollzeit‐Weiterbildung handelt und nicht etwa um eine berufsbegleitende Maßnahme?
Es ist kaum möglich, die vielfältigen Behandlungsmethoden und Möglichkeiten berufsbegleitend neben einer Praxistätigkeit zu erlernen, schon gar nicht an einzelnen Wochenenden. Da braucht man einfach einen langfristigeren und stetigen Zugang. Wichtig ist auch die Begleitung einzelner Patienten über einen gewissen Zeitraum, der sich über zwei bis drei Jahre, in meinem Fall sogar acht Jahre ausdehnen kann. Nur dann kann man wirklich erkennen, welche Behandlung Sinn macht und auch wo die Grenzen der parodontalen Therapie liegen. Außerdem ist es wichtig, die Behandlungsschritte und die chirurgischen Eingriffe richtig zu erlernen. Durch das damalige Mentor‐Tutor‐System war es immer möglich, viel zu assistieren und dann mit der notwendigen Assistenz
selbst zu operieren.

Wie lässt sich die Weiterbildung finanzieren?
Da ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde angestellt war, waren für mich die Weiterbildungskosten unproblematisch. Üblicherweise trägt jeder Teilnehmer seine Kosten selbst. Ich sehe darin jedoch eine nachhaltige Investition in die Zukunft einer Praxis.

Warum empfehlen Sie die Weiterbildung zum „DGParo‐Spezialist für Parodontologie®“ anderen Kollegen?
Patienten informieren sich zunehmend über ihre behandelnden Zahnärzte. Leider kann sich jeder niedergelassene Zahnarzt Spezialist für „…“ nennen. Immer häufiger wenden sich allgemein tätige Zahnärzte an mich und überweisen oder empfehlen ihre Patienten in meine Praxis. Nach abgeschlossener parodontaler Therapie wenden sich die Patienten für die allgemeine zahnärztliche Versorgung wieder an ihren Hauszahnarzt und mein Team und ich kümmern uns im Rahmen der Erhaltungstherapie um das Parodont und dessen Gesunderhaltung. Einige Zahnärzte hatten Zweifel, ob das Konzept so funktionieren würde, aber zunehmend findet diese „Arbeitsteilung“ Anklang.