Wann Weisheitszähne entfernt werden müssen

Weisheitszähne raus oder nicht?

Weisheitszähne, das Relikt aus der Steinzeit, machen einem Viertel der Bevölkerung Ärger. Bereits jeder Achte lässt sie sich vor dem vollständigen Herauswachsen entfernen. Doch wann müssen Weisheitszähne wirklich raus?


Weisheitszähne

Weisheitszähne: Ist der Kiefer zu eng, bleiben sie ganz oder teilweise darin eingeschlossen. Foto: proDente e.V.


Bei den meisten Menschen reicht der Platz im Kiefer für die Weisheitszähne nicht aus. Als sogenannte Achter sind sie zusätzlich zu den sieben regulären Zähnen in jedem Quadranten unseres Gebisses ganz hinten im Kiefer angelegt. Ist der Kiefer zu eng, bleiben sie ganz oder teilweise darin eingeschlossen.

Wie eine repräsentative Umfrage der GfK Marktforschung Nürnberg zeigt, hatte ein Viertel der Deutschen (26 %) beim Herauswachsen der Weisheitszähne große Probleme und auch Schmerzen. Jeder Sechste (17,3 %) hat sie sich auf Anraten seines Zahnarztes vorsorglich ziehen lassen, bei jedem Achten (13,2 %) wurden sie bereits vor dem vollständigen Herauswachsen aus dem Kiefer operativ entfernt. Das berichtet das Magazin “Senioren Ratgeber”, der die Studie in Auftrag gegeben hat.

Röntgenbild und Untersuchung geben Klarheit

Ob die Weisheitszähne entfernt werden müssen oder nicht, wird durch eine allgemeinen Untersuchung und nach der Anfertigung eines Röntgenbildes mit dem Zahnarzt geklärt. Sie sollten dann entfernt werden, wenn bereits Komplikationen beim Durchbruch entstanden sind oder wesentliche Nachteile für die Mundgesundheit zu erwarten sind. Die Initiative proDente hat zusammengestellt, wann der Zahnarzt zur Entfernung des Weisheitszahnes raten wird.

Wann werden Weisheitszähne entfernt?

  • Bei Schlupfwinkelinfektionen am Weisheitszahn.
  • Bei Karies oder Wurzelentzündungen am Weisheitszahn.
  • Bei Zysten in der Umgebung des Weisheitszahns.
  • Wenn der Weisheitszahn das Zahnbett des Nachbarzahnes gefährdet.
  • Wenn Weisheitszähne das Zusammenbeißen der Zähne stören.
  • Wenn Weisheitszähne wesentlich die Korrektur von Kieferfehlstellungen erschweren.

Ist der Weisheitszahn durchgebrochen oder hat gerade Wurzeln, entfernt der Zahnarzt ihn mit einer Spezialzange und Zahnhebel. Befindet sich der Weisheitszahn noch tief im Kiefer oder hat er Wurzeln, die miteinander verwachsen oder hakenförmig gebogen sind, muss operiert werden.

Wenn Weisheitszähne durchbrechen und sich komplikationslos in die vorhandene Zahn- und Kieferstruktur einreihen, oder wenn sie tief im Knochen verlagert sind und keine krankhaften Veränderungen in der Umgebung zu sehen sind, können sie belassen werden.

Jeder Zweite hat Angst vorm Ziehen der Weisheitszähne

Nur bei verhältnismäßig wenigen wurden die Weisheitszähne schon als Kind oder als Jugendlicher herausoperiert (6,5 %). Vor dem Ziehen der Weisheitszähne haben viele Männer und Frauen Angst: Jeder Zweite (48,3 %) gab bei der Umfrage zu, aus Angst vor der Operation würde er seine Weisheitszähne nur ziehen lassen, wenn es gar nicht mehr anders ginge.