Warum sich Implantate lösen
Wenn der Biss in den Apfel misslingt: Oft ist eine zu frühe Belastung frisch eingesetzter Implantate oder eine nicht bemerkte Entzündung schuld.
Missgeschick beim Apfelessen – diese kuriose Meldung schaffte es vor ein paar Tagen in die Medien: Ein Mann hatte beim Biss in den Apfel seine Zahnimplantate verloren, dies nicht bemerkt und den Apfel samt künstlicher Zähne aus dem Autofenster geworfen. Die Suche nach den Zähnen war erfolglos geblieben.
Doch warum lösen sich künstliche Wurzeln aus dem Kieferknochen? Oft ist eine zu frühe Belastung frisch eingesetzter Implantate schuld. „Grundsätzlich müssen Zahnimplantate nach dem Einsetzen durch den Spezialisten erst fest mit dem Knochengewebe im Kiefer verwachsen, ehe der Patient sie normal belasten kann“, erklärt der Hamburger Implantologe und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg Dr. Bernhard Brinkmann, der Mitglied der European Centers for Dental Implantology (ECDI) ist, einer Vereinigung 17 spezialisierter Zahn-Fachkliniken und -Praxen.
Wer verlorene Zähne durch Zahnimplantate ersetzen will, sollte also Geduld und Zeit aufbringen. Ein Dental-Implantat müsse fest mit dem umgebenden Kieferknochen verbunden sein, wenn es – der natürlichen Zahnwurzel ähnlich – als sicherer Pfeiler die enormen Kaukräfte des Kiefers aushalten soll. Dieser Vorgang dauere in der Regel mindestens acht Wochen.
Entzündung führt zu Verlust der künstlichen Zahnwurzeln
Auch eine nicht bemerkte Entzündung – die oft schmerzfrei verläuft – kann zu Knochenabbau und damit zum Verlust der künstlichen Zahnwurzeln führen. „Jede Implantation benötigt eine profunde Vorbereitung“, sagt der Düsseldorfer Kieferchirurg und Implantologe Dr. Dr. Martin Bonsmann.
Dazu gehörten neben einer gründlichen Diagnose der Gegebenheiten im Mundraum auch detaillierte Kenntnisse der Gesundheit des Patienten insgesamt sowie eine penible Mundhygiene durch den Patienten selbst. Denn eine auftretende Entzündung verlaufe meist schleichend und schmerzlos, so dass der Patient sie gar nicht bemerken könne. „Daher ist eine regelmäßige Kontrolle durch den behandelnden Arzt unverzichtbar“, so ECDI-Mitglied Bonsmann.