MFA und ZFA sind beliebte Berufe für den Quereinstieg

Vielfalt, Teamgeist und verlässliche Arbeitszeiten



Für Fachkräfte, die sich beruflich neu orientieren möchten, ist das Gesundheitswesen eine besonders attraktive Branche [1]. Auch unter Medizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten finden sich immer mehr Quereinsteiger aus den unterschiedlichsten Bereichen.

Wie eine aktuelle Umfrage [2] des PKV Instituts zeigt, überzeugen die beliebten Ausbildungsberufe mit abwechslungsreichen Aufgaben, kollegialem Zusammenhalt im Team, einer verbesserten Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der täglichen Chance, Menschen zu helfen.

MFA und ZFA sind als Ausbildungsberufe sehr beliebt, zählen aber zugleich zu den so genannten Engpassberufen. Laut Bundesagentur für Arbeit bewerben sich auf jede ausgeschriebene MFA-Stelle derzeit 2,1 Arbeitssuchende. Durchschnittlich 1,3 Bewerbungen kommen auf eine freie ZFA-Stelle. Bis eine frei gewordene MFA-Stelle neu besetzt werden kann, vergehen im Schnitt 76 Tage, bei ZFA-Stellen sind es sogar 115 Tage. Entsprechend gut sind hier die Berufsaussichten für engagierte Quereinsteiger. Die vom PKV Institut befragten Quereinsteiger kommen unter anderem aus dem Handel (25,6 %), aus der Gastronomie (7,6 %), aus Verwaltung und Steuerberatung (7,6 %). Knapp 35 % der Befragten hatten bereits zuvor in einem Gesundheitsberuf gearbeitet, etwa im Krankenhaus (71,43 %) oder in der ambulanten (21,43 %) und stationären (7,14 %) Altenpflege.

Als Grund für ihre berufliche Umorientierung gab die Hälfte der Befragten die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch attraktivere Arbeitszeiten, etwa freie Wochenenden, an. Fast alle Quereinsteigenden sind auch im Rückblick zufrieden mit ihrem Wechsel: Rund 97 % der Befragten würden sich jederzeit wieder für den Quereinstieg in einer Arzt- oder Zahnarztpraxis entscheiden.

Begeisterung für den Beruf
Fast 40 % der Befragten nehmen an einer Weiterbildung teil, etwa genau so viele (41,4 %) haben eine Kollegin als Mentorin an ihrer Seite. Zwei Drittel fühlen sich vom gesamten Team unterstützt. Als besonders schöne Seiten des Berufsalltags werden der Umgang mit Patienten (38,3 %), Arbeitsatmosphäre und Teamgeist (29,8 %) und der gesellschaftliche Beitrag (19,1 %) genannt. Interessant, aber zugleich herausfordernd ist für viele das Thema Abrechnung: Sie belegt mit gut 52 % Platz 2 der größten Herausforderungen im neuen Traumberuf. Am häufigsten (58,9 %) wird jedoch der Umgang mit medizinischen Fachbegriffen genannt. Auch die Kommunikation mit Patienten (48,2 %), praxisinterne Prozesse (35,7 %), das Thema Akzeptanz im Team (32,1 %) und den Umgang mit Wunden und Körperflüssigkeiten (21,4 %) erleben Berufsfremde im Tätigkeitsfeld einer MFA oder ZFA als Herausforderungen.

Spezielle Weiterbildungen erleichtern den Start fürs ganze Team
Eine strukturierte und bedarfsgerechte Einarbeitung in der Praxis ist unerlässlich, aber spezielle Weiterbildungen für Quereinsteiger vermitteln Fachwissen und erste Sicherheit im Beruf. Der Fernlehrgang Quereinstieg Arztpraxis sowie der neu entwickelte Fernlehrgang Quereinstieg Zahnarztpraxis des PKV Instituts vermitteln aktuelles medizinisches Fachwissen, Kenntnisse zu Praxisabläufen, Praxis- und Terminmanagement, Patientenkommunikation, Abrechnung, Praxis-BWL, Datenschutz, Hygienemanagement, Praxismarketing und vieles mehr. Sie können berufsbegleitend und ohne Präsenztermine im Lauf von sechs Monaten absolviert werden.

„Unsere Fernlehrgänge sind nicht gleichwertig mit den dreijährigen Berufsausbildungen zur Medizinischen bzw. Zahnmedizinischen Fachangestellten“, betont Eva Betz-Weiß, Teamleitung Produktmanagement Fernlehrgänge beim PKV Institut: „Aber sie sind nah an der Praxis. Nach Abschluss können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer viele wichtige Tätigkeiten einer MFA bzw. ZFA ausüben und sind insgesamt so gut auf die Arbeit in einer Arzt- bzw. Zahnarztpraxis vorbereitet, dass sie sich oftmals sehr schnell in den individuellen Praxisablauf einfinden und von Beginn an eine echte Unterstützung im Team sein können. Auch für das Praxisteam ist es eine Erleichterung, wenn das neue Teammitglied mit medizinischen Fachbegriffen und Grundlagen des Praxisbetriebs bereits vertraut ist. So werden die besten Voraussetzungen für Akzeptanz und Unterstützung des neuen Teammitglieds geschaffen.“

Einsatzmöglichkeiten für Quereinsteiger
Mit der Digitalisierung, wachsenden bürokratischen Anforderungen und ständigen gesetzlichen Neuerungen haben MFAs wie ZFAs zunehmend Verwaltungsaufgaben nebenbei zu stemmen. Viele dieser Aufgaben erfordern nicht das tiefgehende medizinische Fachwissen, das in der dreijährigen Ausbildung zur MFA oder ZFA entsteht. 95 % der Befragten gaben an, am Empfang zu unterstützen. Gut 60 % gaben das Backoffice als einen ihrer Tätigkeitsbereiche an. Mehr als die Hälfte aller Befragten unterstützt bei der Abrechnung, knapp die Hälfte assistiert bei Behandlungen.

Voraussetzungen
Das Arbeiten im Tätigkeitsbereich von MFAs wie ZFAs erfordert Interesse an medizinischen bzw. zahnmedizinischen Themen, hervorragende Kommunikationsfähigkeiten und eine positive Grundhaltung. Empathie, Organisationstalent, Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Durchsetzungsvermögen und Belastbarkeit sind wichtige Persönlichkeitsmerkmale. „Prozesse im Praxisalltag und Fachwissen kann man sich aneignen, durch hochwertige Fortbildungen und durch learning-by-doing, aber Quereinsteigerinnen sollten eine bestimmte Persönlichkeit und Einstellung mitbringen“, sagt Karola Bommer, MFA und Praxismanagerin in Thüringen. Praxisteams, die Quereinsteiger einstellen möchten, rät Bommer unbedingt, das potenzielle neue Teammitglied zum Probearbeiten einzuladen: „Man muss einen authentischen Einblick in den Praxisalltag geben.“

Strukturierte Einarbeitung erleichtert das Delegieren
Praxen, die einen Fahrplan für die Einarbeitung neuer Teammitglieder haben, sollten diesen nicht unverändert für die Einarbeitung von berufsfremden Neuzugängen verwenden, sondern an deren Situation anpassen. Der Aufwand lohnt sich: „Man muss die eigenen Prozesse sehr gut kennen, um verwaltungstechnische Aufgaben sinnvoll delegieren zu können. Manchmal müssen Prozesse auch angepasst und neu koordiniert werden, um die Patienten weiter wie aus einer Hand optimal zu betreuen“, sagt Bommer. Ein oder zwei erfahrene Teammitglieder sollten die „Patenschaft“ übernehmen und immer ansprechbar für Fragen und Probleme sein.

Eine strukturierte und bedarfsgerechte Einarbeitung hilft dem neuen Teammitglied, sich tiefgehend mit den komplexen Praxisabläufen vertraut zu machen und Sicherheit zu gewinnen. „Zeit muss man natürlich investieren“, sagt Bommer und ergänzt: „Aber wer diese Zeit in die neuen Teamkolleginnen und -kollegen investiert und deren Fortschritte bewusst miterlebt, wird selbst auch Vertrauen gewinnen und sich im eng getakteten Praxisalltag leichter tun, Aufgaben tatsächlich zu delegieren und damit auch Verantwortung abzugeben.“

Der Fernlehrgange Quereinstieg Arztpraxis startet jeweils zum 1. des Monats, der Fernlehrgang Quereinstieg Zahnarztpraxis erstmals zum 15. März 2025 und dann jeweils zum 15. des Monats. Unter www.pkv-institut.de/quereinstieg finden Interessierte weitere Informationen.

Quelle: PKV Institut

Literaturhinweis:

  1. Vgl. Trendence-HR-Monitor 2022: https://www.pressebox.de/pressemitteilung/trendence-institut-gmbh/Quereinstieg-als-Karriereoption/boxid/1133499
  2. Online-Umfrage unter 60 Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern