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Uni Witten/ Herdecke: Zu große Nachfrage

Großes Interesse, zu wenig Plätze: Für das Wintersemester 2013/14 haben sich 518 Interessenten auf die 40 zu vergebende Plätze im Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Universität Witten/Herdecke beworben.


Foto: www.uni-wh.de


Der Studiengang hebt sich nach eigenen Angaben von anderen ab, indem er die angehenden Zahnärzte und -ärztinnen dazu anleitet, den Patienten schon im ersten Gespräch als ganzen Menschen wahrzunehmen. Gespräche werden mit Simulationspatienten gefilmt und das Kommunikationsverhalten besprochen. Ab dem ersten Semester arbeiten alle Studierenden an klinischen Behandlungseinheiten und famulieren bei niedergelassenen Zahnärzten, um weitere praktische Erfahrung zu sammeln.
 
Eine weitere Besonderheit an der UW/H ist die Integration von externen Lehrbeauftragten (niedergelassene Zahnärzte) in der theoretischen und praktischen Ausbildung. Kernstück ist der Integrierte Kurs im sechsten Semester: Hier behandeln je zwei Studierende unter Aufsicht eines erfahrenen Zahnarztes so, wie sie es später in der Praxis auch tun werden: Alle Erkrankungen eines Patienten werden versorgt, von der Karies über Entzündungen des Zahnnervs, des Zahnfleisches bzw. des Zahnhalteapparates sowie Mundschleimhauterkrankungen bis hin zu Erkrankungen des Kiefergelenks.

Kurse in der Behandlung von behinderten Patienten gehören ebenso zum Lehrplan wie eine sehr ausgedehnte ärztliche Ausbildung in Krankenhäusern. „Zahnärzte werden  mehr Wissen aus der Allgemeinmedizin benötigen, um die Zusammenhänge mit der Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, der Dermatologie oder anderen medizinischen Fachrichtungen zu verstehen und bei der Diagnose zu berücksichtigen”, sagt Prof. Dr. Stefan Zimmer, Leiter des Departments.

Andererseits werden die Molekularmedizin, die orale Strukturbiologie und weitere biochemische Abläufe zur Grundlagenforschung immer wichtiger: “Wie entsteht Karies? Spielt der physiologische Aufbau des Zahnes eine Rolle? Können Bakterien durch das Zahnfleisch in den Kieferknochen bzw. weiter wandern und so andere Krankheiten auslösen?“, beschreibt Zimmer die aktuellen Fragestellungen.