Uni Köln ändert Zulassung zum Zahnmedizinstudium
Wer im WS 2016/17 in Köln Zahnmedizin studieren will, muss sich jetzt für den fachspezifischen Test TMS anmelden. Die Testergebnisse sowie die Durchschnittsnote im Abitur sind künftig Kriterien für eine Zulassung zum Studium.

Ab Wintersemester 2016/17 zählt für die Universität Köln zusätzlich zur Abinote der Test für Medizinische Studiengänge (TMS) als Auswahlkriterium. © Uniklinik Köln
Dass die Auswahlverfahren zum Zahnmedizinstudium in Deutschland als “ungerecht” empfunden werden, weil sie sich oft nur auf den Abi-Schnitt beziehen, hört man häufig – selbst unter Bewerbern, die es geschafft haben, zum zulassungsbeschränkten Studium zugelassen zu werden. Die Universität Köln, die im Wintersemester 2015/16 gerade einmal 32 Studienplätze in der Zahnmedizin zu vergeben hatte und bislang ausschließlich die Durchschnittsnote als Auswahlkriterium herangezogen hatte, wird das jetzt ändern.
Ab dem Wintersemester 2016/17 wird zusätzlich der sogenannte Test für Medizinische Studiengänge (TMS) berücksichtigt. Die Durchschnittsnote der Hochschulzugangsberechtigung (HZB) wird mit 51 Prozent gewichtet und das Ergebnis des Tests mit 49 Prozent.
Der Test wird nur einmal im Jahr durchgeführt und zwar am 30. April 2016. Eine rechtzeitige Anmeldung ist erforderlich, sie findet zwischen dem 1. Dezember 2015 und 15. Januar 2016 statt.
TMS – Test für Medizinische Studiengänge
Was ist der TMS?
Der Test besteht aus mehreren Untertests, in denen komplexe Informationen richtig interpretiert werden müssen. Der Testteilnehmer soll zeigen, ob er gut er mit Größen, Einheiten und Formeln umgehen kann. Ein weiterer Bestandteil des Test zielt darauf ab, die Merkfähigkeit, die Genauigkeit der visuellen Wahrnehmung und das räumliche Vorstellungsvermögen zu prüfen. Für den Beruf ist es wichtig, sorgfältig zu arbeiten und sich gut konzentrieren zu können, auch diese Fähigkeiten werden in dem TMS überprüft. Für die einzelnen Aufgaben gelten Zeitvorgaben zwischen 4 Minuten und einer Stunde.
Wie oft kann ich den TMS wiederholen?
Der TMS kann nicht wiederholt werden. Die Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg, die die Test organisiert, schreibt dazu in ihrer Satzung vom Dezember 2012: “Sind einzelne Aufgaben nicht lösbar, so werden diese nicht mitbewertet, eine Wiederholung des Tests aus diesem Grunde ist nicht möglich.” Entwickelt und ausgewertet werden die Tests von der ITB Consulting GmbH, Bonn. Das Unternehmen bietet im Übrigen auch Vorbereitungstests mit “Originalaufgaben unter Originalbedingungen” an.
Was kostet die Teilnahme an dem Test?
Der Test ist kostenpflichtig. Pro Teilnehmer wird laut hochschulstart.de eine Gebühr von 73 Euro erhoben. Die Gebühr muss fristgerecht auf dem im Anmeldeformular angegebenen Konto eingegangen sein. Erst dann ist die Anmeldung verbindlich. Die Anmeldung zum Test, Test-Einladung und Bekanntgabe des Test-Ergebnisses erfolgen ausschließlich online.
Erfolg im Test = Erfolg im Studium?
Der Test für Medizinische Studiengänge (TMS) prüft die Studierfähigkeit in den Fächern Medizin/Zahnmedizin. Dabei geht es nicht um fachspezifische Kenntnisse – denn die werden im Studium erworben – und auch nicht um den Prüfungsstoff aus dem Abitur, sondern um ein generelles Verständnis für naturwissenschaftliche und medizinische Problemstellungen. Laut hochschulstart.de bietet das Testergebnis zusammen mit der Abiturnote die “größtmögliche Wahrscheinlichkeit” dafür, dass die hier Erfolgreichen auch später im (zahn-)medizinischen Studium erfolgreich sein werden.
60 Prozent der Plätze werden über Hochschulen vergeben
Studienplätze zum ersten Fachsemester in der Zahnmedizin werden ausschließlich über die sogenannte Stiftung für Hochschulzulassung vergeben. Dabei gibt es drei Möglichkeiten an einen der begehrten Plätze zu gelangen: Über die Abiturbestenquote und Wartezeitquote werden je 20 Prozent und über das Auswahlverfahren der Hochschule (AdH) 60 Prozent der Studienplätze vergeben.
An diesem AdH nimmt nur teil, wer sich bei der Stiftung für Hochschulzulassung (Hochschulstart) rechtzeitig und formell richtig um einen Studienplatz an der Universität zu Köln beworben hat und wer nicht bereits über die Abiturbestenquote und Wartezeitquote einen Studienplatz erhalten hat. In Köln hatte im Wintersemester 2015/2016 im Auswahlverfahren durch die Hochschule der letzte zugelassene Bewerber eine Durchschnittsnote von 1,5 im Abiturzeugnis.
Köln ist nicht die einzige Universität, die eine Kehrtwende beim Auswahlverfahren gemacht hat. Auf der Informationsseite zum TMS sind insgesamt 14 zahnmedizinische Fakultäten gelistet, die die Ergebnisse des TMS als Auswahlkriterium heranziehen: Erlangen-Nürnberg, Frankfurt, Freiburg, Göttingen, Halle (Saale), Heidelberg, Kiel, Köln, Leipzig, Mainz, Regensburg, Tübingen, Ulm und Würzburg. Auf dieser Seite stehen auch Informationen zum Testverfahren sowie zu den Teilnahmebedingungen.