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Telemedizin ist für viele ein Rätsel

Telemedizin soll zukünftig die Qualität der Behandlung verbessern, Kosten reduzieren und die Autonomie der Nutzerinnen und Nutzer steigern. Doch eine Untersuchung der Universität Bielefeld belegt mangelndes Wissen bei angehenden Ärzten.


Telemedizin steht für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien in der Versorgung von Patientinnen und Patienten. Foto: C. Klinkenberg / pixelio.de (Original)


Die jüngst eingeführte elektronische Gesundheitskarte ist ein bekanntes Beispiel für Telemedizin. Die Speicherung und Vernetzung von Gesundheitsdaten auf der elektronischen Gesundheitskarte ist nur ein Beispiel für den Einsatz von Telemedizin. Weitere Beispiele sind Diagnosen per Videokonferenz oder E-Mail, außerdem die Überwachung des Insulinspiegels, des Blutdrucks oder der Herzfrequenz mit speziellen elektronischen und vernetzten Geräten in der häuslichen Umgebung.

Der Begriff Telemedizin steht für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien in der Versorgung von Patientinnen und Patienten. Doch obwohl Telemedizin künftig eine stärkere Rolle spielen dürfte, kennen sich die meisten angehenden Ärzte mit dem Thema kaum aus. Das zeigt eine Studie der Universität Bielefeld.

Studium bereitet unzureichend auf Telemedizin vor

Deutschlandweit wurden an den medizinischen Fakultäten 524 Studierende der Humanmedizin zu ihren Einstellungen zur Telemedizin befragt. Vier Fünftel der befragten Medizinstudierenden geben an, dass sie sich im Rahmen ihres Studiums gar nicht oder unzureichend über Telemedizin informiert fühlen. Gleichzeitig geben ebenfalls vier Fünftel der Befragten an, dass sie davon ausgehen, dass Telemedizin in Zukunft an Bedeutung gewinnt.

Der Untersuchung zufolge scheint das Studium als wichtigste Informationsquelle in der Ausbildung den Informationsbedarf der angehenden Mediziner bisher nicht angemessen zu decken. „Insgesamt müssen wir mehr in Information und Aufklärung über die Potenziale, aber auch die Grenzen neuer Technik investieren. Dies gilt nicht nur für die zukünftigen Generationen von Ärztinnen und Ärzten, sondern für alle Nutzerinnen und Nutzer“, folgern die Autoren der Studie.