ÖKO-TEST

Schwarze Zahnpasta: Wirkung von Aktivkohle unklar

Schwarze Zahnpasta liegt ebenso wie schwarze Hautcreme, Peelingmasken und Seifen im Trend. Die Stiftung ÖKO-TEST hat nun drei schwarze Zahnpasten beurteilt.


Schwarze Zahnpasta auf die Zähne aufzutragen kostet Überwindung. Dass sie wirkt, ist nicht belegt. © ÖKO-TEST


Die Zeitschrift “ÖKO-TEST” hat in ihrer Januar-Ausgabe schwarze Kosmetik getestet. Untersucht wurden Produkte, die Aktivkohle enthalten. Aktivkohle zeichnet sich durch ein großes Adsorptionsvermögen aus, das heißt, sie kann bestimmte Stoffe an sich binden. In dem Test schneidet die Zahnpasta “Curaprox Black Is White Whitening-Zahnpasta + Zahnbürste”, die rund 24 Euro pro 90 ml kostet, insgesamt mit “befriedigend” ab. Zwei weitere schwarze Zahnpasten erhalten ein “ungenügend” als Gesamturteil: “Ecodenta Extra Black Whitening Toothpaste” (4,49 Euro/10 ml) und “Splat Whitening Toothpaste Blackwood” (9,87 Euro/75 ml).

Ob Aktivkohle in Zahnpasta allerdings überhaupt wirkt, darf bezweifelt werden: “Dass die Kohlenstoffteilchen durch die anderen Zutaten des Produkts (…) bereits gesättigt sein könnten und somit gar nicht mehr in der Lage wären, Schmutzpartikel von außen zu binden, ist eine naheliegende Annahme”, heißt es in dem Bericht. Dort wird Professor Dr. Carolina Ganß, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Präventivzahnmedizin, zitiert. Ganß geht  zwar nicht von einem schädlichen Einfluss der Aktivkohle auf Zahnfleisch und Zähne aus, steht aber den Wirkversprechen  eher kritisch gegenüber: „Aktivkohle ist ja relativ reaktiv – ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nicht mit den vielen Inhaltsstoffen einer Zahncreme reagiert.“ Sie bezweifelt, dass die Kohlezahnpasta fest am Zahnhaftende Ablagerungen überhaupt überhaupt lösen kann.

Der Test zum Download (ÖKO-TEST 1/2016)