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Regionale Fachdentals: BVD und VDDI kooperieren

Der Bundesverband Dentalhandel (BVD) und der Verband der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) werden künftig bei der Gestaltung der regionalen Dentalfachmessen (Fachdentals) kooperieren. Dies wurde auf den Fortbildungstagen des BVD bekannt gegeben.


Lutz Müller, BVD-Präsident Quelle: Salewski


Nach vielen verbalen Auseinandersetzungen und Äußerungen wie „Das Tischtuch ist zerschnitten“ nahmen die Teilnehmer der BVD-Fortbildungstage die Meldung mit Freude auf und applaudierten spontan.

Handel und Industrie werden künftig an einem gemeinsamen Konzept für die Fachdentals arbeiten. Beide Seiten fanden wohlwollende Worte füreinander: Der VDDI-Vorsitzende Dr. Martin Rickert zeigt sich erfreut, „… dass beide Verbände in Zukunft die bewährte Zusammenarbeit, die seit vielen Jahren gepflegt wird, auch auf dieses Thema übertragen können.“ Lutz Müller, BVD-Präsident, stellte vor den Mitgliedern des Verbandes fest: „Die Kooperation, die bei der Gestaltung der regionalen Messen bisher mit ausgewählten Industriepartnern stattgefunden hat, wird in Zukunft in ein gemeinsames Gremium übertragen.“

Vorgesehen ist die Gründung eines Beirates, der von beiden Organisationen paritätisch besetzt wird. Im Falle einer Patt-Situation haben die beiden Vorsitzenden, also Müller und Rickert das letzte Wort. Können auch sie sich nicht einigen, würde die Entscheidung vertagt, bestätigte Müller auf Anfrage.

Der Beitrag hat die Aufgabe, Konzepte zur Gestaltung der infotage dentalfachhandel (id)  zu erarbeiten. Ziel ist es, gemeinsam die jeweiligen Besonderheiten von Dentalindustrie und Dentalhandel in die Messen einzubringen und so das Interesse der Messebesucher zu erhöhen. „An der Zahl der Besucher wird sich das Gremium messen lassen müssen“, formulierte Müller das ehrgeizige Ziel. Als Berater des Beirats fungieren jeweils ein Vertreter der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) sowie des Verbandes der Deutschen Zahntechnikerinnungen (VDZI), allerdings ohne Stimmrecht.

Alleingang des VDDI abgewendet

Vorausgegangen war diesem Kompromiss eine „gewisse Unzufriedenheit“ der Industrie, wie Rickert sich ausdrückte. Und man stand letztlich vor der Wahl, entweder mit dem Handel eine Lösung zu finden oder ein eigenes Konzept zu entwickeln. Dazu hatte sich bereits ein engagiertes Team gefunden, die Ideen für eine VDDI-organsierte Veranstaltungsreihe waren bereits fortgeschritten.

Aus den Teilnehmerkreisen war eine große Erleichterung zu vernehmen. Hans-Joachim Hoof, Geschäftsführer, und Timo Hand, Vertriebsleiter, beide Acteon, zeigten sich zufrieden. „Es ist gut, dass es zu einer Lösung gekommen ist, mit der beide Seiten gut leben können. Jetzt kommt es darauf an, tatsächlich etwas zu verändern.“ Man geht davon aus, dass eine Neuausrichtung Ruhe in den Markt bringt und hofft auf eine Beteiligung aller Marktteilnehmer. Rickert: „Es wäre schön, wenn der gesamte Handel mit ins Boot käme“ und meint damit für alle offensichtlich, dass die Beteiligung der Depots, die sich in der Dental Union zusammengeschlossen habe, noch offen sei.

Für das Jahr 2014 ist somit vieles noch nicht entschieden: die Zahl der Messen, deren Termine sowie die Organisation der Messen, da diese für alle Fachdentals neu ausgeschrieben wird. Bei den Standorten werden Leipzig, München, Stuttgart, München, Frankfurt und Hamburg klar favorisiert, offen ist noch, ob ein weiterer Ort hinzukommt (Düsseldorf, Berlin). Es bleibe aber dabei, dass in IDS-Jahren keine Messe in Düsseldorf stattfindet und dass in Hamburg die Ausstellung nur einen Tag öffnet.

Beide Vorsitzenden machten deutlich, dass sie sich von der neuen Kooperation einen großen Nutzen für die Zahnärzteschaft und die Zahntechniker versprechen.

Nachdenkenswerte Beiträge auf den Fortbildungstagen

Die zweitägige Veranstaltung bietet den Teilnehmern ein sehr abwechslungsreiches und spannendes Programm. Tobias Schrödel, IT-Experte, zeigte auf sehr humorvolle Weise, wie groß die Sicherheitslücken an Rechnern sei: Passwörter zu knacken sei sehr einfach, wenn man nicht ein paar einfache Regeln beachte: So empfahl er ausreichend lange Passwörter (mindestens neun Zeichen) mit Groß- und Kleinschreibung sowie Zahlen und Sonderzeichen darin. „Diese mit einer Software herauszubekommen, dauert schon mehr als 20 Jahre“, sagte Schrödel. Er warnte davor, gefundene USB-Sticks im firmeneigenen Netzwerk einzusetzen und Dateianhänge als Word-Dokumente zu verschicken: Diese enthielten die so genannten Meta-Daten und damit Informationen, die man in der Regel nicht weitergeben möchte.

Auch Anitra Eggers, Digital-Therapeutin, begeisterte das Publikum mit ihrem flammenden Plädoyer für einen anderen Umgang mit digitalen Medien: Sie habe zum Beispiel E-Mail-Postfach-Öffnungszeiten eingerichtet – es sei ja auch früher keiner auf die Idee gekommen, minütlich zum Postkasten zu laufen, um nachzuschauen, ob etwas angekommen sei. Handys gehören aus Meetings verbannt und ebenfalls für ein paar Stunden am Tag ausgeschaltet.