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Patienten akzeptieren Anamnese per Tablet

Bisher mussten Patienten den Fragebogen zur Person und Krankengeschichte handschriftlich ausfüllen. Doch immer mehr Kliniken erwägen die Anamneseerhebung per Tablet-PC. Die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universität Mainz hat dazu ihre Patienten befragt, die Untersuchungsergebnisse wurden während des 64. Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) vom 11. – 14. Juni 2014 vorgestellt.


Offenbar kommt die digitale Datenerhebung bei der Mehrheit der Befragten zumindest in puncto Bedienerfreundlichkeit gut an. Foto: Tim Reckmann / pixelio.de


Kern der Studie war die Frage: Welchen Einfluss hat die digitale Anamneseerhebung auf den Patienten und die Erhebung selbst? Dazu wurden 100 zufällig ausgewählte Patienten (53 männlich und 47 weiblich) der Mainzer Klinikambulanz neben der herkömmlichen schriftlichen Anamneseerhebung gebeten, diese zusätzlich digital auf einem Tablet-Computer durchzuführen.

80 füllten die Anamnese mit Fragebogen aus, 20 Probanden verweigerten die digitale Anamnese. Das Durchschnittsalter lag bei 47 Jahren (der jüngste Patient war 12, der älteste 77 Jahre). Von diesen 80 Probanden besaßen lediglich 20 Patienten privat selbst ein Tablet.

Sehr gute Bedienerfreundlichkeit, Abstriche beim Datenschutz

Ergebnis: Offenbar kommt die digitale Datenerhebung bei der Mehrheit der Befragten zumindest in puncto Bedienerfreundlichkeit gut an. 95 Prozent antworteten hier mit sehr gut, fünf Prozent mit gut. 95 Prozent der Probanden haben nach eigenen Angaben die digitale Anamnese sehr zufriedenstellend, 3,75 Prozent zufriedenstellend und 1,25 Prozent nicht zufriedenstellend ausfüllen können.

Nicht ganz so eindeutig fiel das Ergebnis beim Datenschutz aus: Hier sahen 50 Prozent eine hohe, 38,75 Prozent eine mittlere und zehn Prozent eine niedrige Vertrauenswürdigkeit. Eine Enthaltung gab es dabei auch. Die Schlussfolgerung des MKG-Chirurgenteams: “Die digitale Anamneseerhebung mit dem Tablet-Computer wird insgesamt positiv von Patienten aufgenommen. Sowohl die Bedienerfreundlichkeit als auch die Durchführung der Erhebung zeigen sich durchweg als positiv, obwohl es Bedenken beim Datenschutz gibt.”

Die objektive Auswertung der digitalen gegenüber der schriftlichen Anamneseerhebung ergebe jedoch auch das Bild unterschiedlicher Antworten. Dies könne möglicherweise auf das neue Medium des Tablet-Computers zurückgeführt werden und müsse gegebenenfalls noch weiter analysiert werden, so die Mainzer Fachärzte.