BARMER Zahnreport 2017

Parodontitis-Patienten gehen häufig zu spät zum Zahnarzt

Die Parodontitis-Therapie kommt scheinbar für viele Patienten zu spät. Und auch wenn die Krankheit entdeckt wird, durchläuft lediglich ein Bruchteil der Betroffenen eine Therapie. Dies geht aus dem BARMER Zahnreport 2017 hervor.



Dem Report zufolge gehen nach der Parodontitis-Therapie bei etwa einem Drittel der Erkrankten innerhalb von vier Jahren Zähne verloren. „Die Parodontitis-Therapie scheint für viele Patienten spät oder zu spät zu kommen. Dabei ist sie eigentlich hilfreich. „Wir können den Betroffenen daher nur dringend raten, frühzeitig zum Zahnarzt zu gehen und dessen Therapie-Empfehlungen auch konsequent umzusetzen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der BARMER, Prof. Dr. Christoph Straub. Wer nicht jährlich zur Kontrolluntersuchung gehe, verdopple sein Risiko, im zeitlichen Umfeld der Parodontitis-Therapie Zähne zu verlieren. Wichtig sei eine regelmäßige Nachsorge, da der am Zahnhalteapparat Erkrankte auch nach der Behandlung ein „Risikopatient“ bleibe. Schließlich handelt es sich bei der Parodontitis um eine chronische Erkrankung.

Wenige Patienten machen eine Therapie

Hinzu kommt, dass selbst wenn die Krankheit bei einer Kontrolluntersuchung entdeckt wird, lediglich ein Bruchteil der Patienten eine Therapie bis zum Ende durchläuft. Laut BARMER Zahnreport lassen demnach etwa 50 Prozent der erwachsenen Versicherten, also 34 Millionen Personen, in einem Zeitraum von zwei Jahren eine Parodontitis-Untersuchung vornehmen. Aber: Nur weniger als zwei Prozent der Versicherten, und zwar 1,2 Millionen Frauen und Männer, haben im Jahr 2015 eine Therapie durchlaufen.

„Auch wenn natürlich nicht jeder Betroffene jedes Jahr eine Therapie benötigt, gibt es doch eine deutliche Diskrepanz zwischen den an Parodontitis Erkrankten und den Behandelten. Dies ist umso bedenklicher, da der Therapieerfolg immer unsicherer wird, je weiter die Erkrankung vorangeschritten ist“, sagt Studienautor Prof. Dr. Michael Walter, Direktor der Dresdener Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus.