Nur bei Zahnpasta zählt die Meinung des Chefs
Prophylaxe-Assistentinnen und Dentalhygienikerinnen haben großen Einfluss auf die Entscheidung, welche Produkte in Zahnarztpraxen empfohlen werden. Nur die wenigsten Chefs geben konkrete Marken für Empfehlungen vor, am ehesten bei Zahnpasta.
Prophylaxe-Assistentinnen nehmen großen Einfluss auf die Entscheidung, welche Produkte Patienten in Zahnarztpraxen empfohlen werden. Das zeigen die Ergebnisse einer GfK-Umfrage unter Zahnärzten und dem Zahnpflegepersonal. Nur ein geringer Anteil von Zahnärzten (15 Prozent) macht ihren Mitarbeiterinnen feste Markenvorgaben beziehungsweise spricht ein Verbot für Empfehlungen bestimmter Produkte aus (6 Prozent).
Die Befragung der Prophylaxe-Assistentinnen und Dentalhygienikerinnen zeigt, dass diese ihren Entscheidungsspielraum in Bezug auf die Auswahl von Produkten zur Empfehlungen an Patienten sogar deutlich höher einschätzen. 59 Prozent der Befragten geben an, von ihrem vorgesetzten Zahnarzt keinerlei Marken für Empfehlungen vorgegeben zu bekommen.
Empfehlungen durch Prophylaxe-Assistentinnen nicht unterschätzen
Ein Blick auf die Produktkategorien zeigt, dass lediglich bei Zahnpasta die Mitarbeiterinnen eher auf Markenvorgaben ihrer Vorgesetzten zurückgreifen (35 Prozent) – anders als es bei Produkten wie Interdentalbürsten, Zahnseide oder Mundspülungen der Fall ist. Auch die gemeinsame Abstimmung mit dem Vorgesetzten über Produkte beurteilen die Prophylaxe-Assistentinnen unterschiedlich. Im Vergleich zu den Zahnärzten (32 Prozent) geben nur 17 Prozent der befragten Mitarbeiterinnen an, die Produkte, die an Patienten empfohlen werden, gemeinsam mit dem vorgesetzten Zahnarzt abzustimmen.
„Hersteller dürfen die Bedeutung von Empfehlungen durch Zahnärzte und vor allem Prophylaxe-Assistentinnen nicht unterschätzen“, sagt Christian Reuschenbach, Account Manager im Bereich Dental & Oral Health bei GfK. „Sie können maßgeblich die Bereitschaft der Konsumenten steigern, sich für ein bestimmtes Produkt zu entscheiden, auch wenn die Kunden dafür eventuell tiefer in die Tasche greifen müssen.“