Mit viel Lob ins neue Jahr
Rund 500 Gäste waren der Einladung der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) zum Neujahrsempfang in die Räume der Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin gefolgt.
BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel bezeichnete in seiner Begrüßung die Selbstverwaltung als „funktionierendes System“, in dem die Einhaltung des Berufsrechts in guten Händen sei. Der Hinweis galt klar dem großkoalitionären Projekt des Anti-Korruptions-Gesetzes, das die Zahnärzte alleine schon wegen der Gefahr eines Generalverdachtes vehement ablehnen. „Mehr Recht bedeutet nicht automatisch auch besseres Recht“, erklärte Engel im Zusammenhang mit dem Gesetz. Nach wie vor lade man die Politik gerne zum Dialog ein, die Türe zu Gesprächen stünden weit offen.
Engel lobte das Hilfswerk der deutschen Zahnärzte und kündigte einen eigenen jährlichen Qualitätsbericht der Bundeszahnärztekammer an. Dass die Zahnärzte qualitätsbewusst arbeiteten, zeige sich schon in der Tatsache, dass derzeit mehr als 500 regionale, von Zahnärzten organisierten Qualitätszirkel existierten.
Gelassenheit im Umgang mit dem Anti-Korruptions-Gesetz
Jens Spahn (CDU) versicherte den versammelten Standesvertretern – wie bereits im Jahr zuvor -, dass die Koalition die zahnärztliche Versorgung derzeit nicht im Fokus habe: „Freuen Sie sich einfach darüber“, merkte er an. Er riet zudem zu Gelassenheit im Umgang mit dem Anti-Korruptions-Gesetz, übereifrige Strafverfolger werde es nicht geben. Spahn lobte zudem die Vorbildfunktion der Zahnmediziner mit Blick auf die Prävention.
Den Präventionsgedanken in den Köpfen der Menschen zu stärken, ist der Wunsche der SPD und deren Sprecherin Hilde Mattheis. Die schließe insbesondere die Versorgung auch der Ältesten ein. Dem Gedanken folgte auch Birgit Wöllert (Die Linke). Zudem forderte sie eine Ausweitung der aufsuchenden Betreuung für Pflegebedürftige, ebenso der Zugang zu Kleinkindern.
Strukturwandel angestrebt
Dr. Harald Terpe (Bündnis 90/Die Grünen) gab ein Bekenntnis zur Sektoren-übergreifenden Versorgung ab, zu der die Zahnmedizin selbstverständlich auch gehöre.“Dazu streben wir einen Strukturwandel an“, fügte er hinzu. Ganz offen bot der Oppositionspolitiker einen offenen Dialog seiner Partei mit den Zahnmedizinern an.
Zuletzt dankte Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV, für die Tatsache, dass die aufsuchende Versorgung für Pflegebedürftige Ende 2014 vom Kabinett in den Entwurf für das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz) aufgenommen worden sei. Er mahnte allerdings an, Selbiges mit der frühkindlichen Karies zu tun: „Dies haben wir mit den Hebammen und den Gynäkologen entwickelt, und ich halte es für erforderlich, dass auch dies in das Gesetz aufgenommen wird.“