Kosten für Professionelle Zahnreinigung

Keine IGeL-Leistung, aber sinnvoll

Wer eine Professionelle Zahnreinigung (PZR) durchführen lässt, zahlt dafür. Sie ist aber keine IGeL-Leistung. Die PZR berechnet sich nach der Gebührenordnung für Zahnärzte. Zwischen 50 und 150 Euro sind üblich.


Professionelle Zahnreinigung: Üblich sind jährliche bzw. halbjährliche Termine während einer Prophylaxebetreuung, wenn das Karies- oder Parodontitisrisiko niedrig ist. Foto: prodente


Die Professionelle Zahnreinigung für Erwachsene ist nicht im Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung enthalten. Dennoch ist sie eine anerkannte Leistung. Vor drei Jahren wurde sie im Zuge der Novellierung der Gebührenordnung für Zahnärzte als medizinisch notwendige Maßnahme aufgenommen.

„Der medizinische Nutzen einer PZR ist gut belegt“, erklärt der Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, Prof. Dr. Dietmar Oesterreich. „Vor allem für Patienten mit Parodontitis und einem hohen Kariesrisiko ist die PZR eine wichtige prophylaktische und therapeutische Behandlung.”

Professionelle Zahnreinigung kostet zwischen 50 und 150 Euro

Viele Krankenkassen bezuschussen die Professionelle Zahnreinigung freiwillig. Wie viel diese Leistung am Ende den Patienten kostet, hängt davon ab, wie schwierig und zeitaufwendig die Maßnahme war. Berechnet wird sie nach der Gebührenordnung für Zahnärzte.

In der Regel liegen die Kosten für den Patienten zwischen 50 und 150 Euro, sagt Professor Dr. Thomas Attin, Direktor der Klinik für Präventivzahnmedizin, Parodontologie und Kariologie am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Zürich, im Interview mit proDente. So ist in einem intakten Gebiss von einem höheren Aufwand auszugehen als bei einem Gebiss mit herausnehmbarem Zahnersatz.

Zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Zahn- , Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) hat die Bundeszahnärztekammer eine Patienteninformation herausgegeben, die auf der Website heruntergeladen werden kann. Darin wird anhand von Schaubildern detailliert der Ablauf einer Professionellen Zahnreinigung erklärt.

Individuelles Erkrankungsrisiko für Karies und Parodontitis

Auch über Dauer und Häufigkeit der Maßnahme informiert die Broschüre. Grundsätzlich gilt: Beides hängt von der individuellen Belagsituation und dem zuvor vom Zahnarzt ermittelten Risiko für Karies und Parodontitis ab. Üblich sind jährliche bzw. halbjährliche Termine während einer Prophylaxebetreuung, wenn das Karies- oder Parodontitisrisiko niedrig ist. Kürzere Intervalle sind sinnvoll, wenn die Mundhygienebedingungen schlechter sind. Auch Erkrankungen wie Diabetes können die Mundgesundheit beeinträchtigen.

In Deutschland leiden etwa 50 bis 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung an parodontalen Erkrankungen, die auch in Wechselwirkung mit medizinischen Erkrankungen wie etwa Diabetes stehen. „Daher ist Vorsicht bei Aussagen zur Notwendigkeit einer PZR geboten“, sagt Oesterreich.

Wer führt die Professionelle Zahnreinigung durch?

Neben Zahnärzten dürfen auch Dentalhygieniker, Zahnmedizinische Prophylaxeassistenten und Zahnmedizinische Fachassistenten die Maßnahme durchführen. Dafür gibt es entsprechende Fortbildungen.