Kein Gift: Zahnpasta mit Fluorid ist nicht gefährlich
Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) gibt Entwarnung: Fluoridhaltige Zahnpasta ist nicht gefährlich. „In über 300.000 wissenschaftlichen Untersuchungen wurde bisher kein Hinweis auf eine Gefährdung der Gesundheit gefunden." Ein reißerischer Blog-Beitrag hatte im Internet zu Diskussionen geführt.
Ein Beitrag im Blog „news top aktuell” von Ken Davis sorgt seit einigen Tagen für Aufruhr in der Internetgemeinde. Im Artikel wird unter anderem behauptet, dass Fluoridierung gefährlich sei, von „Vergiftung” ist gar die Rede. Eine Anleitung, wie man seine Zahnpasta selbst herstellen kann, hat der Autor gleich mitgeliefert.
Die BZÄK greift den Blog-Artikel zwar nicht auf, stellt Zahnärzten aber eine Patienteninformation zum Download zur Verfügung, die erklärt, welche Fluoridisierungsmaßnahmen zur Kariesprophylaxe beitragen und was Zahnärzte verunsicherten Patienten empfehlen können.
Wissenschaftlichen Untersuchungen: kein Hinweis auf Gefährdung
Über eine Gesundheitsgefährdung von fluoridhaltiger Zahncreme müssen sich Patienten demnach keine Sorgen machen: „In über 300.000 wissenschaftlichen Untersuchungen wurde bisher kein Hinweis auf eine etwaige Gefährdung der Gesundheit bei korrekter Einnahme gefunden”, so die BZÄK.
Als reines Element ist Fluor hochgiftig. Doch im Zusammenhang mit fluoridhaltiger Zahnpasta könne von „Gift” keine Rede sein. Chemisch bestehen Fluoridverbindungen aus den Elementen Natrium oder Kalzium und Fluor. Fluoride sind nahe verwandt mit Kochsalz, das aus den giftigen Einzelelementen Chlor und Natrium besteht. „Wie man beim Kochsalz sieht, ist die Verbindung zweier giftiger Grundsubstanzen ein äußerst lebensnotwendiges Salz”, heißt es bei der BZÄK. Ebenso verhalte es sich bei den Fluoriden, die ein wichtiges Spurenelement für den menschlichen Körper seien. Die „Giftigkeit” der Fluoride sei nach wissenschaftlichen Untersuchungen fast 10mal geringer als die von Kochsalz.
Zahnpasta mit Fluorid bei Kindern
Auch was die Nutzung fluoridhaltiger Zahnpasta bei Kindern angeht, will die BZÄK verunsicherte Patienten beruhigen: Untersuchungen hätten gezeigt, dass eine ständige Fluoridaufnahme bei Kindern bis zum Alter von sechs bis acht Jahren, die mehr als Doppelte der empfohlenen Zufuhr beträgt, zu geringfügigen weißlichen Schmelzflecken führen könne (Zahnfluorose), die nicht mit gesundheitlichen Nachteilen verbunden sind. Bei stärkerer Überdosierung könne es zu deutlich braunen Zahnverfärbungen kommen. Eine Fluoridzufuhr, die zu einer Knochenfluorose führt (10 bis 25 mg Fluoride pro Tag über mindestens zehn Jahre) könne durch die Verwendung der herkömmlichen Zufuhrarten (z.B. Trinkwasser, Speisesalz, Tabletten) nicht auftreten.
Grundsätzlich gilt laut Verband: Die Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta ist eine der wirksamsten kariespräventiven Maßnahmen. Der kariespräventive Effekt im bleibenden Gebiss steige mit zunehmender Fluoridkonzentration in der Zahnpasta und häufigerer Verwendung.
Die Patienteninformation der BZÄK zum Thema Fluoridierung zum Download: