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INTERNA: Risikoanalyse bei Veneers wichtig


DGÄZ-Präsident Prof. Dr. mult. Robert Sader (l.) stellte zusammen mit Tagungsleiter Wolfgang M. Boer (r.) bei der INTERNA in Westerburg das Veneer auf die Bühne Foto: INTERNA


Veneer-Versorgungen sind hochkomplexe, ästhetisch-funktionelle Restaurationen, bei denen der der Patientenwunsch immer berücksichtigt werden muss. So ein Fazit der 8. INTERNA, zu der die Deutsche Gesellschaft für ästhetische Zahnheilkunde (DGÄZ) am 19. und 20. April 2013 eingeladen hatte. Veneer-Behandlungen sind „nicht nur ein bisschen Kosmetik“, sondern vor allem eines: Funktion, sagte ZA Wolfgang Boer, Euskirchen.

Besonders im ästhetischen Frontzahnbereich führt der Weg zu einer patientenindividuellen Lösung nur über die enge Kommunikation zwischen Zahnmediziner, Zahntechniker und Patient. Dafür plädierte ZTM Jan Holger Bellmann, Rastede. Bei einer Veneer-Versorgung basiert bei ihm jede Arbeit auf einer individuellen Risikoeinschätzung, die er auf wenige Punkte reduziert: 1. Patientenwunsch, 2. Lachlinie, 3. Angel-Klasse, 4. Zahnform und 5. Funktion. Aus dieser Bewertung resultiere der Schwierigkeitsgrad.

Zum Thema „monolithische Maltechnik“ sagte er, dass dies durchaus seine Berechtigung habe, aber „ich stehe auf Schichten. Die feinen Details eines Frontzahnes, wie Mamelons und Opaleszenz kann ich nur mit dem individuellen Auftragen von Keramik imitieren“.

Komposit als Alternative zur Keramikverblendung

Auch bei ZTM Annette von Hajmasy beruht die Materialwahl bei einer Veneer-Versorgung auf einer individuellen „Risikoanalyse“. Nach wie vor arbeitet sie auch mit keramischen Massen. Bei herausnehmbarem und bedingt herausnehmbarem Zahnersatz ist Komposit für sie eine echte Alternative zur Keramikverblendung geworden. Hier sieht sie die Elastizität des Materials und damit die Pufferfunktion im Mund als einen Vorteil. Dadurch könnten bei Kau-Drucküberbelastungen Abplatzungen oder Brüche nahezu vermieden werden. Zu dem eigne sich das effiziente und praxisgerechte Vorgehen via Presstechnik.

Für ZTM Hans-Jürgen Joit, Düsseldorf ist es wichtig, von Beginn an in die Planung einbezogen zu werden und den Patienten zu Gesicht zu bekommen. So könne er sich von einer „eventuellen Uniform der eigenen Arbeit lösen“. Er ist ein bekennender Keramiker und verwies auf das hochkomplexe Tun bei einer keramischen Versorgung. Was die Zahnfarbe anbelangt, realisiert er einen Großteil seiner Veneer-Restaurationen in einer A-Farbe, insbesondere den Zahnkörper. Die optische Illusion von Tiefe werde mit einer Inzisalmassen (Farbe: D oder C) erreicht.

Die nächste INTERNA findet am 09./10. Mai 2014 statt. 2013 gibt es noch einen weiteren Kongress der DGÄZ, die International Federation of Esthetic Dentistry (IFED), die vom 18. bis 21. September in München stattfindet.