“Ich bin immer wieder von der Präzision begeistert”
Zahnarzt Dr. Ralf Bechly spricht im Interview zu seinen Erfahrungen mit Intraoralscannern. Er ist beigeistert von Nutzen und Präzision. Die durch den IOS gewonnenen Abdruck-Daten schickt er direkt zu seinem Zahnersatzexperten Permadental.
Herr Dr. Bechly, Sie haben im März 2016 entschieden, in Ihre Arbeitsabläufe einen Intraoralscanner einzubauen. Wie ist es dazu gekommen?
Dr. Bechly: Digitalisierung ist ja gerade ein großes Ding, das unglaublich viele Bereiche der Praxis erfasst hat. Ich wollte aber nicht einfach nur irgendwelchen Trends folgen, mit der durchaus bestehenden Gefahr, dass es dann für mich, mein Team und meine Patienten nicht passt. Ich habe mich gefragt, was meinen Patienten und uns im täglichen Miteinander tatsächlich am meisten nutzen würde. Da einige Patienten den konventionellen Abdruck als – gelinde gesagt – „unangenehm“ empfinden, war der Ansatz schnell gefunden: Eine Investition in einen modernen Intraoralscanner sollte es werden.
Das war doch sicher eine große Veränderung für Ihre Arbeit! Wie haben Ihre Patienten auf die neue Abformmethode reagiert?
Dr. Bechly: Natürlich musste ich mich anfangs in die neue Technik und die mit ihr verbundene Dynamik einarbeiten. Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase waren mein Team und ich und aber schnell von den sehr guten Ergebnissen überrascht. Es macht auch wirklich Spaß, nicht mit einem Löffel voller Abdruckmasse zu arbeiten, sondern ein angenehm schlankes Handstück durch den Mund zu führen. Besonders meine Patienten, egal, ob vorher mit oder ohne Würgereiz, sind von dem Angebot begeistert. Trotz kürzerer Behandlungszeiten ist es in meinem Wartezimmer darum wohl eher ein wenig voller geworden. Offensichtlich spricht sich so etwas schnell rum…
Hat der IOS in Ihrer Praxis den analogen Abdruck gänzlich verdrängt?
Dr. Bechly: Nein, für einige Indikationen arbeiten wir nach wie vor auch noch mit konventionellen Abdrücken. Aber überall, wo der Einsatz des Scanners sinnvoll ist, möchte ich ihn nicht mehr missen.
Wann genau setzen sie den Intraoralscanner ein?
Dr. Bechly: In jedem Fall, wenn die Archivierung von Situationsmodellen geplant ist. Das spart – netter Nebeneffekt – viel Platz in der Praxis. Im Seitenzahnbereich verwende ich inzwischen häufig monolithisches Zirkon, was auch dem Wunsch vieler Patienten nach günstigem, aber zahnfarbenem Zahnersatz entgegenkommt. Da ist natürlich der Scanner erste Wahl. Für kleinere monolithische Versorgungen funktioniert das absolut zuverlässig, da kann ich schon mal ganz auf Modelle verzichten. Aber auch für andere Brückenversorgungen bis circa vier Glieder und Inlays setze ich den IOS bereits ein. Eine besonders große Arbeitserleichterung ist der Scanner bei Implantatarbeiten. Durch die Verwendung von Scanbodies spare ich mir und den Patienten das aufwändige Prozedere mit Abformpfosten und offenem Löffel. Auch hier erhalte ich sehr gute Ergebnisse.
Frage: Gab es Probleme in der Zusammenarbeit mit Ihren Labor-Partnern?
Dr. Bechly: Nein, ich arbeite mit zwei Laboren zusammen, die schon lange digital arbeiten und denen meine spezifischen Anforderungen keine Angst machen. Mit dem Labor hier vor Ort klappt es gut, aber auch mit meinem preiswerteren Auslands-Anbieter funktioniert es hervorragend. Ich bin immer wieder von der Präzision begeistert.
Frage: Sie versenden digitale Abdrücke auch ins Ausland?
Dr. Bechly: Nein, das ist gar nicht nötig. Die Abdruck-Daten schicke ich zu Permadental, die sitzen in Emmerich am Rhein. Da kann ich wählen, ob die monolithischen Kronen in Deutschland oder im Labor in Hongkong gefertigt werden sollen. Aber eigentlich stellt sich die Frage gar nicht mehr: Egal, wo die Fräsmaschinen stehen, Qualität und Preis stimmen.
Frage: Gibt es noch große Unterschiede bei den Lieferzeiten?
Dr. Bechly: Ohne konventionellen Abdruck macht das kaum einen Unterschied. Die Versorgungen, die aus Hongkong kommen, brauchen gerade mal einen Tag länger. Das spielt faktisch für die Patienten keine Rolle, die Arbeiten sind längst da, wenn der Termin für den Patienten ansteht. Die Welt ist durch die Digitalisierung im besten Sinne kleiner geworden. Vor allem ist sie schneller geworden – aber hier in dem Sinne von „Zeit sparen“, also ein Plus an Lebensqualität.
Frage: Wie sehen Sie heute Ihren Schritt zum IOS?
Dr. Bechly: Das war eine wirklich gute und zukunftsfähige Entscheidung. Weder meine Patienten, noch mein Team und ich möchten auf diese Technik verzichten. Wir freuen uns schon auf weitere Indikationsbereiche!