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Hohe Praxiskosten gefährden Therapiefreiheit

Der Kostendruck und die hohe Verschuldung bei Neugründung oder Übernahme einer Zahnarztpraxis führen dazu, dass der Zahnarzt seine wirtschaftlichen Interessen in den Vordergrund stellt. Das befürchtet der Deutsche Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ).


Foto: proDente


Der DAZ sieht durch den Kostendruck eine Gefährdung der Therapiefreiheit. “Die vielfach zu beobachtende Tendenz, schwach vergütete Leistungen der Basisversorgung weniger anzubieten und aufwändigere, teurere Versorgungsformen zu verkaufen, hat hier sicherlich einen wesentlichen Grund”, sagt die DAZ-Vorsitzende Dr. Celina Schätze. Laut aktuellem InvestMonitor liegt das Finanzierungsvolumen zur Neugründung der eigenen Zahnarztpraxis bei 427.000 Euro. Wer eine Einzelpraxis übernimmt, benötigt ein Finanzierungsvolumen von 300.000 Euro.

Der DAZ wirbt dafür, bei Neuinvestitionen sehr sorgfältig zwischen “Notwendigkeit und Schnickschnack” abzuwägen. Da die Praxen einem ständig steigenden Druck durch von außen aufgezwungene hohe Betriebskosten unterworfen sind, seien niedrige Investitionskosten eine Möglichkeit, sich ein wenig “den Rücken frei zu halten“.

Da zudem die Aufwendungen für Bürokratie und Hygiene durch Gesetze und Verordnungen gestiegen seien, fordert der DAZ eine höhere Vergütung für zahnärztliche Leistungen, speziell für die Leistungen, die der Basisversorgung der Bevölkerung dienen.