“Herz und Motor der Internationalen Dental-Schau”
Der Verband der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) feierte kürzlich sein 100jähriges Bestehen. Das Jubiläum beging der Verband Ende Juni in der Kölner Flora mit einem Festabend, zu dem 300 Gäste und Ehrengäste der Dentalfamilie aus dem In- und Ausland zusammenkamen.
Gegründet wurde der Verband 1916 von 34 Dentalunternehmen in Berlin. Mitten im ersten Weltkrieg fanden sie sich zusammen, um die durch den Krieg verschlossenen Märkte durch neue Absatzmöglichkeiten zu erweitern. Dazu wollte der „Verband der Deutschen Dental-Fabrikanten“ eigene Dental-Messen veranstalten. Es dauerte aber noch bis 1923, als im Jahr der Hyperinflation in Deutschland die erste Dental-Schau mit etwa 30 Ausstellern auf 350 Quadratmetern im Berliner Zoo stattfand, erläuterte VDDI-Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Rickert in seiner Ansprache.
Die Weltoffenheit und Zuverlässigkeit des Verbandes und seiner Mitgliedsunternehmen sind einige der Erfolgsfaktoren, die die Existenz des Verbandes auch über schwierige Zeitläufte gesichert haben. Aus der ehemals nationalen Leistungsschau der deutschen Dentalhersteller ist in behutsam geplanten Entwicklungsschritten die Weltleitmesse der internationalen Dentalbranche geworden, so Dr. Rickert.
IDS heute die größte Dentalmesse der Welt
Heute ist die alle zwei Jahre stattfindende Internationale Dental-Schau (IDS) mit zuletzt (2015) 2199 Ausstellern, mehr als 138 500 Besuchern auf rund 145 000 Quadratmetern die größte Dentalmesse der Welt. Mittlerweile wird die IDS von der Wirtschaftsgesellschaft des Verbandes, der GFDI Gesellschaft zur Förderung der Dental-Industrie mbH, veranstaltet. „Als alleiniger Eigentümer der GFDI ist und bleibt der VDDI das Herz und der Motor der IDS“, sagte Rickert.
Die herausragende Stellung der IDS für die Dentalbranche bestätigte die Parlamentarische Staatssekretärin Frau Widmann-Mauz im BMG in ihrer Grußbotschaft zum Verbandsjubiläum: „Die angesprochene positive Entwicklung der IDS ist natürlich keine Selbstverständlichkeit. Die Basis dafür, wie auch die doch recht gute wirtschaftliche Situation der Branche, basieren sicherlich auch auf einer seit Jahren kooperativen und vertrauensvollen Zusammenarbeit aller Unternehmen und Verbände, die im Dentalsektor vertreten sind.“
Demografische Herausforderungen
Hinsichtlich der demografischen Herausforderungen an die Gesellschaft sowie das Gesundheitssystem schrieb sie: „Die Innovationskraft der deutschen Dentalindustrie wird aber auch künftig gebraucht. Im Jahr 2030 wird in Deutschland ungefähr ein Drittel der Bevölkerung über 60 Jahre alt sein. Dies wird zu einem Umbruch auch in der zahnmedizinischen Versorgung führen.“
Für den BDI sprach Holger Lösch, Vorstandsmitglied des Dachverbandes der Deutschen Industrie. Er betonte die enorm wichtige Rolle des industriellen Mittelstandes für den Industriestandort Deutschland: „Von 3,65 Millionen Unternehmen gehören gut 99 Prozent zum Mittelstand. Mehr als in jeder anderen Industrienation. Mittelständische Unternehmen stellen rund 60 Prozent Arbeitsplätze und 84 Prozent Ausbildungsplätze.“
Dentalprodukte “made in Germany”
Die deutsche Dental-Industrie lobte er als wichtigen Vertreter von Weltmarktführern aus Deutschland: „Dentalprodukte “made in Germany” genießen überall hohes Ansehen. Als Teil der Medizintechnikbranche sei die Dental-Industrie weltweit erfolgreich unterwegs, vergleichbar sei sie nur mit Industrienationen wie USA und Japan. Nicht ohne Grund habe sich die unangefochtene Leitmesse des Dental Business in Köln etabliert, führte Lösch aus.
Die heute 200 Mitgliedsunternehmen der dentalen Medizintechnik beschäftigen etwa 20.000 Mitarbeiter. Sie produzieren alles, was Zahnärzte und Zahntechniker, die sie benötigen, um die Mundgesundheit ihrer Patienten zu erhalten oder wieder herzustellen. Zuletzt erzielte die Dental-Industrie insgesamt fast fünf Milliarden Euro Umsatz, davon 62 Prozent im Ausland.
Bedeutender volkswirtschaftlicher Beitrag
Als eigenständiger Teil der deutschen Gesundheitswirtschaft leistet die Dental-Industrie ihren bedeutenden volkswirtschaftlichen Beitrag zu einer Branche, die mittlerweile den Vergleich mit der Automobilindustrie nicht zu scheuen braucht. Die Gesundheitswirtschaft beschäftigt elf Prozent der Arbeitnehmer und sorgt für eine Wertschöpfung von 287 Milliarden Euro.
„Wir bleiben weltoffen, global orientiert und wollen auch in einhundert Jahren noch ein zuverlässiger Partner für Mundgesundheit in aller Welt sein,“ versichert Rickert.