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Gute zahnärztliche Versorgung – Kritik an Bilanz

Wie die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) berichten, bestätigen aktuelle Zahlen des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) für das Jahr 2013 die gute zahnärztliche Versorgung in Deutschland. Die KZBV bezweifelt jedoch die Aussagekraft der Jahresbilanz.


Daumen hoch: Patienten können in Deutschland ohne Angst im Behandlungsstuhl der Zahnarztpraxis Platz nehmen avenue images


Rund acht Millionen Wurzelbehandlungen inklusive Wurzelspitzenresektionen standen 107 Behandlungsfehlern laut MDK im Jahr 2013 gegenüber. 0,0013 Prozent aller Wurzelbehandlungen waren dementsprechend fehlerhaft oder nicht dem medizinischen Standard entsprechend, erklärt die BZÄK.

„Auch, wenn diese Zahl vermeintlicher Fehler wesentlich kleiner ist, als in anderen Fachbereichen, ist jeder Fehler einer zu viel. Deshalb erproben die Zahnmediziner das Fehlermeldesystem „Jeder Zahn zählt!“ – ähnlich dem Fehlermeldesystem der Piloten. Aus den Erfahrungen einzelner können alle Kollegen lernen“, so BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel. Zudem seien diese Erfahrungen wichtige Grundlage für die Gestaltung der zahlreichen Fortbildungsangebote der Landeszahnärztekammern.

Kritik an MDS-Zahlen

„Es ist verständlich, dass eine Organisation wie der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes der Krankenkassen (MDS) einen jährlichen Bericht über seine Arbeit abgibt. Während das in 2012 aber vergleichsweise differenziert erfolgte, sind die Angaben über mögliche und durch den MDK bestätigte Behandlungsfehler dieses Jahr dürftig und daher leider wenig aussagefähig”, sagt Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung.

“Wir Zahnärzte wollen so wenig Fehler wie möglich machen. Wir arbeiten an stetiger Qualitätsverbesserung. Das liegt in unserem eigenen beruflichen Interesse. Aber zu einer notwendigen Fehleranalyse braucht man präzise Angaben. Das alles weiß auch der MDS selbst, wenn er feststellt, dass seine Ergebnisse nicht repräsentativ sind und keine Rückschlüsse auf die Versorgungsqualität zulassen”, so Eßer weiter.

Patienten können beruhigt sein

Wenn es bei rund 110 Millionen Behandlungsfällen bei Patienten der Gesetzlichen Krankenversicherung im Jahr 2013 zu 1454 Beschwerden komme, entspräche das 0,001 Prozent. Die 467 bestätigten Fälle von Behandlungsfehlern, die laut Eßer sicherlich 467 zu viele seien, machten lediglich 0,0004 Prozent aus. Die Zahlen des MDK seien daher ein gutes Indiz für die qualitativ hochwertige zahnmedizinische Versorgung in Deutschland.