Größte Aufmerksamkeit für kleinste Details
Die moderne Zahnmedizin erfordert höchste Präzision und größte Aufmerksamkeit auch für kleinste Details. Ohne korrekte Vergrößerung und hochwertige Optik ist das Erkennen feiner anatomischer Strukturen schwer möglich. Bei einem Presse-Event im Medical Solution Center der Carl Zeiss Meditec AG in Oberkochen stellte das Unternehmen kürzlich sein Produktportfolio aus der Welt der Vergrößerung vor.
„Visualisierung verändert Therapien und kann Entwicklungen in der Medizin vorantreiben“, war sich Dirk Brunner, Leiter der Strategischen Geschäftseinheit Mikrochirurgie der Carl Zeiss Meditec AG, bei seinem einleitenden Statement sicher. Was in der Neurochirurgie und der Ophthalmologie bereits zum medizinischen Alltag gehört, hält nun auch verstärkt Einzug in die Zahnheilkunde.
Ein Gewinn vor allem für die Endodontie, fand Dr. Christoph Zirkel, Köln. Denn mit optischen Hilfen wie Mikroskopen und Lupenbrillen lassen sich die komplexen anatomischen Strukturen im Wurzelkanal deutlicher darstellen. „Die Visualisierung erlaubt ein leichteres Identifizieren der oft verzweigten Wurzelkanäle“, erklärte Zirkel. So ließen sich rund 20 Prozent mehr Kanäle ausfindig machen als mit bloßem Auge. Zahnärzten bietet der Einsatz eines Mikroskops zudem den Vorteil, Frakturen schneller erkennen und im Wurzelkanal abgebrochene Instrumententeile sicher entfernen zu können.
Dr. Joachim Hoffmann, Jena, ergänzte das mögliche Indikationsfeld um die Bereiche Zahnextraktion, Sinuslift und Nervenlateralisierung. „Die Extraktion eines Zahnes beispielsweise verläuft deutlich atraumatischer, wenn der Operateur durch ein Mikroskop unterstützt wird“, berichtete Hoffmann. Blutgefäße und Nerven lassen sich so besser identifizieren und umgehen, was für den Patienten zu weniger Blutungen, geringeren Schmerzen und einer schnelleren Heilung führt.
Für Prof. Dr. Gabriel Krastl, Würzburg, war der Einsatz der Mikroskoptechnologie zudem in der Kariesdiagnostik, bei posterioren und ästhetischen Restaurationen oder bei Verletzungen der vitalen Pulpa denkbar. „Vor allem Zahnärzte ab einem Alter von 40 Jahren können von der Vergrößerung profitieren“, berichtete Krastl. Seiner Meinung nach eigne sich die Technik aber auch gut zur Ausbildung von Zahnmedizinstudenten oder für die Patientenkommunikation.
Zeiss entwickelt seit den 2000er-Jahren Mikroskope und Lupenbrillen für die Zahnmedizin. Der Standort in Oberkochen ist Produktionsstätte von Visualisierungslösungen wie den medizinischen Kopflupen EyeMag, dem Operationsmikroskop S100/OPMI pico und dem besonders ergonomischen Mikroskop S7/OPMI PROergo, die in einem Hands-on-Kurs vor Ort ausprobiert werden durften. Um auch Zahnärzte an die Geräte heranzuführen, bietet das Unternehmen zudem regelmäßig Kurse im 2013 eröffneten Medical Solution Center an.
Wer sich genauer über das Portfolio des Unternehmens informieren möchte, kann dies auf der IDS 2015 in Köln tun. Hier präsentiert sich ZEISS in Halle 10.1 mit der Standnummer J-031 mit seinen Produkten und eigenen Expertenrunden, die vom 11. bis 14. März 2015 jeweils um 10 Uhr am Stand stattfinden.