Berlin: Festakt zum 60-jährigen Bestehen

Gröhe und Eßer würdigen die KZBV

Mit mehr als 200 Gästen aus Selbstverwaltung, Politik, Wissenschaft und Verbänden hat die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) am Mittwoch in Berlin ihr 60-jähriges Bestehen gefeiert.


Betonte die erhebliche Verantwortung der KZBV als Institution der gemeinsamen Selbstverwaltung der Gesetzlichen Krankenversicherung: Hermann Gröhe, Bundesminister für Gesundheit Foto: BMG / Stephan Klonk


Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) würdigte in seiner Festrede die Arbeit der KZBV als Körperschaft des öffentlichen Rechts und als wichtigste Interessenvertretung der Vertragszahnärzteschaft auf Bundesebene. Er benannte prägende Themen der zahnärztlichen Versorgung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, und betonte die erhebliche Verantwortung der KZBV als Institution der gemeinsamen Selbstverwaltung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

„Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung hat in den letzten 60 Jahren an der erfolgreichen Entwicklung der zahnmedizinischen Versorgung hin zu Vorsorge und Prävention maßgeblich mitgewirkt. Dank des Einsatzes unserer Zahnärztinnen und Zahnärzte nimmt Deutschland bei der Mundgesundheit von Kindern und Jugendlichen heute einen Spitzenplatz in Europa ein. Die Anstrengungen gilt es weiter zu verstärken, denn in jedem Alter tragen gesunde Zähne ganz wesentlich zum Wohlbefinden bei. Mit dem Präventionsgesetz und dem Versorgungsstärkungsgesetz sorgen wir dafür, dass die Vorsorge und die Behandlung von Zahnerkrankungen bei Kleinkindern, genauso wie bei Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen weiter verbessert wird“, sagte Gröhe.

“Gesprächspartner und Ratgeber auf Expertenbasis”

„Das Engagement der KZBV war immer ein Spiegel der jeweiligen Zeit. Wir standen seit unserer Gründung vor sechs Jahrzehnten im Diskurs mit Regierungen unterschiedlichster politischer Couleur, zahlreichen Gesundheitsministerinnen und -ministern und nahezu ebenso vielen Entscheidern im Sozialministerium. Das Handeln der KZBV hatte dabei immer einen roten Faden, einen inneren Kompass: Sich für das Patientenwohl und das Wohl der Vertragszahnärzte gleichermaßen einzusetzen“, sagte Dr. Wolfgang Eßer, Vorstandsvorsitzender der KZBV. 

Bei dem Festakt in der historischen Kassenhalle des Humboldt-Carrés, in dem unter anderem auch die Berliner Vertretung der KZBV ihren Sitz hat, wurde das Wirken der KZBV unter dem Motto „gesundheit gestalten – KZBV 1955-2015“ in Form einer Retroperspektive filmisch in Szene gesetzt. Dabei ging es um Parallelen des Gestaltungsbegriffs in Gesundheitspolitik und Kunst. Ein begleitender Katalog zeichnete die wichtigsten Meilensteine der 60-jährigen Geschichte der KZBV nach.

Gesundheitssystem zwischen Selbstverwaltung und Staatsmedizin

Im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion mit Spitzenvertretern der Selbstverwaltung und des Bundesgesundheitsministeriums standen Aufgaben und Herausforderungen eines Gesundheitssystems zwischen Selbstverwaltung und Staatsmedizin. Den Impulsvortrag hielt der Direktor des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik in München, Prof. Dr. Ulrich Becker. Moderiert wurde die Themenrunde vom Präsidenten des Zahnärztlichen Interessensverbandes Österreich (ZIV), DDr. Claudius Ratschew. Beim anschließenden Empfang konnten sich die Gäste an besonderer Gestaltung erfreuen: Die vielfach ausgezeichnete Vocal-Gruppe Delta Q brillierte mit zeitgemäßer A-Capella-Perfektion.